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Nr. 21 - Tiroler Jagdaufseher Verband

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sind hinsichtlich des Erwerbs, des<br />

Besitzes und Führens natürlich<br />

Ausnahmebewilligungen erforderlich,<br />

sofern Kriegsmaterial betroffen<br />

ist, ist hierfür nicht die Bezirksverwaltungsbehörde,<br />

sondern das<br />

Bundesministerium für Landesverteidigung<br />

im Einvernehmen mit<br />

dem Bundesministerium für Inneres<br />

zuständig.<br />

2. Kategorie-B-Waffen (bisher<br />

genehmigungspflichtige Waffen):<br />

Unter diese Kategorie Waffen fallen<br />

gemäß § 19 WaffG Faustfeuerwaffen<br />

(Pistolen, Revolver), Repetierflinten<br />

(Repetiervorrichtung<br />

wie bei Büchsenrepetierer – nicht<br />

aber Vorderschaftrepetierflinten<br />

[jene sind Kategorie A-Waffen])<br />

und halbautomatische Schusswaffen<br />

(sofern jene kein Kriegsmaterial<br />

oder verbotene Waffen sind –<br />

nur Sport- und Jagdwaffen).<br />

Für Langwaffen sei vollständigkeitshalber<br />

angemerkt, dass das<br />

Innenministerium solche Waffen<br />

auf Antrag aller Landesjagdverbände<br />

ausnehmen kann, wenn das<br />

Magazin oder Patronenlager nicht<br />

mehr als drei Schuss aufnehmen<br />

kann (es liegt dann keine Kategorie<br />

B-Waffe mehr vor) – vgl. hiezu<br />

auch § 40 (1) lit. a TJG – Jagdverbote<br />

– Magazin mit mehr als zwei<br />

Patronen!<br />

Zum Führen derartiger B-Waffen<br />

ist ansonsten gemäß § 20 WaffG<br />

grundsätzlich ein Waffenpass notwenig,<br />

zum Besitz derartiger Waffen<br />

eine Waffenbesitzkarte.<br />

3. Kategorie-C- und D-Waffen (bisher<br />

meldepflichtige und sonstige<br />

Waffen)<br />

Unter Schusswaffen der Kategorie<br />

C fallen gemäß § 30 WaffG alle<br />

Waffen mit gezogenem Lauf (bisherige<br />

meldepflichtige Waffen),<br />

während alle Waffen mit glattem<br />

Lauf (bisherige sonstige Waffen),<br />

sofern es sich nicht um verbotene<br />

Waffen, Kriegsmaterial oder genehmigungspflichtige<br />

Waffen handelt<br />

(vgl. oben), gemäß § 31 WaffG<br />

Kategorie-D-Waffen sind. Die<br />

typische Kategorie-C-Waffe ist<br />

eine Repetierbüchse, die typische<br />

Kategorie-D-Waffe ist eine normale<br />

Doppel- oder Bockdoppelflinte.<br />

Das WaffG 1996 i. d. F. BGBl I<br />

43/2010 spricht ansonsten nur noch<br />

von Waffen der Kategorien A, B, C<br />

und D, also unterscheidet an sich<br />

nur noch reine Waffenkategorien.<br />

Zum Besitz dieser Waffen ist<br />

grundsätzlich keine Bewilligung<br />

erforderlich, zum Führen grundsätzlich<br />

ein Waffenpass für Waffen<br />

der Kategorie C und D. Für Jagdwaffen<br />

reicht zum Führen eine gültige<br />

Jagdkarte bzw. Jagdgastkarte<br />

aus (zu diesen Urkunden noch später<br />

im Detail – vgl. unten Pkt. IV., 4.).<br />

III. einstufung der Waffe –<br />

erforderliche Berechtigung –<br />

Prüfung<br />

Will man daher wissen, welche<br />

waffenrechtliche Urkunde zum<br />

Führen oder Besitzen einer Waffe<br />

berechtigt, ist daher immer<br />

zunächst zu ermitteln, um welche<br />

Art Waffe, sprich welche Waffenkategorie<br />

es sich handelt – hieran<br />

knüpft dann das waffenrechtliche<br />

oder auch jagdrechtliche Dokument<br />

als entsprechende Berechtigung<br />

an (vgl. oben Pkt. II.).<br />

Im Zweifel ist die Behörde zu kontaktieren<br />

und eine Waffe entsprechend<br />

der Kategorie einstufen zu<br />

lassen (§ 44 WaffG), um jedwede<br />

Zweifel von vornherein auszuschließen.<br />

Eine gewisse waffentechnische<br />

Grundausbildung und Kenntnis<br />

vorausgesetzt – jene muss bei<br />

<strong>Jagdaufseher</strong>n und <strong>Jagdaufseher</strong>innen<br />

ohnedies gegeben sein –<br />

kann die Einordnung einer Waffe<br />

in die jeweilige Waffenkategorie<br />

WaFFenrecht<br />

wohl in den meisten Fällen ohne<br />

weiteres und relativ einfach und<br />

damit ohne Behörde und Sachverständigen<br />

vorgenommen werden.<br />

Ob die erforderliche waffenrechtliche<br />

Urkunde dann vorhanden ist,<br />

ist dann im Folgenden zu prüfen.<br />

Wichtig im Zusammenhang mit<br />

dem Führen von Schusswaffen ist<br />

weiters die Bestimmung des § 35<br />

WaffG:<br />

IV. Berechtigungsumfänge –<br />

Zusammenschau – unterschiedliche<br />

Urkunden:<br />

1. Allgemeines (Waffenpass, Waffenbesitzkarte<br />

und Jagdkarte)<br />

Bereits oben unter Pkt. II., 1.–3.)<br />

wurden die notwendigen Bewilligungen<br />

bzw. Urkunden zum Besitz<br />

und Führen der entsprechenden<br />

Waffenkategorien kurz dargestellt.<br />

Die Bestimmung des § 35 (2)<br />

WaffG ist zur Vervollständigung<br />

waffenrechtlicher Bewilligungen<br />

deswegen und in Ergänzung des<br />

bereits oben Ausgeführten wichtig,<br />

weil zum Beispiel ein Waffenpass<br />

für eine Faustfeuerwaffe (gemäß<br />

§ 20 (1) WaffG) gemäß § 35 (2)<br />

Z. 1 WaffG auch zum Führen einer<br />

Langwaffe berechtigt – niemals<br />

aber umgekehrt, gleichsam dem<br />

DER TIROLER JAGDAUFSEHER 27

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