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Nr. 21 - Tiroler Jagdaufseher Verband

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Wildkunde<br />

16<br />

Fragen an den Tierarzt:<br />

Von Missbildungen wird dann<br />

gesprochen, wenn am lebenden<br />

oder getöteten Wildtier beobachtete<br />

Veränderungen im<br />

Verlauf der vorgeburtlichen entwicklung<br />

entstanden sind. Missbildungen<br />

werden daher in den<br />

meisten Fällen auch als angeboren<br />

oder kongenital bezeichnet.<br />

Führen Verletzungen, Krankheiten,<br />

Mangelzustände oder falsche<br />

Haltung, dies auf Haustiere<br />

oder gegattertes Wild bezogen,<br />

zu Organmissbildungen, so handelt<br />

es sich um Regelwidrigkeiten.<br />

Dazu gehören zum Beispiel<br />

Geweihanomalien und Klauenveränderungen,<br />

wie Auswachser.<br />

Zur Besprechung der Thematik<br />

wurde ich durch den Fall von<br />

Augenmissbildungen bei einem<br />

Rotwildkalb aus dem oberen<br />

Toggenburg angeregt. Die Angaben<br />

und Bilder dazu erhielt ich<br />

von Urs Büchler. er ist staatlicher<br />

Wildhüter mit eidgenössischem<br />

Diplom, dem ich dafür<br />

herzlich danke. Weitere Bilder<br />

überließen mir in dankenswerter<br />

Weise Univ.-Doz. Dr. Armin<br />

Deutz und der staatliche Wildhüter<br />

Rolf Wildhaber.<br />

Bild 1<br />

Was sind missbildungen und regelwidrigkeiten<br />

beim schalenwild?<br />

Der aktuelle Fall<br />

In der ersten Augusthälfte musste<br />

noch während der Schonzeit ein<br />

Wildkalb erlegt werden, das zwar<br />

auf Annäherungen durch Menschen<br />

reagierte, sich dann aber nur<br />

mehr im Kreis drehte. Das Tierchen<br />

wog aufgebrochen 30 Kilogramm,<br />

was für seinen guten<br />

Ernährungszustand spricht. Die<br />

Beurteilung der inneren Organe<br />

ergab nichts Auffälliges. Bei der<br />

Untersuchung des Hauptes fielen<br />

auch für den Laien gut erkennbare<br />

Veränderungen der beiden Augen<br />

auf. Der rechte Augapfel ist deutlich<br />

verkleinert (Bild 1), in der<br />

Fachsprache als Mikrophthalmie<br />

bezeichnet, der linke ist nur andeutungsweise<br />

zu erkennen (Bild 2<br />

und 3). Bild 4 zeigt im Vergleich<br />

dazu ein Wildkalb mit normal entwickelten<br />

Augen. Bei diesem Tier<br />

fällt dafür der verkürzte Unterkiefer<br />

als weitere Missbildung auf.<br />

Darauf wird anschließend eingegangen.<br />

Nach Boch/Schneidawind, in<br />

Krankheiten des jagdbaren Wildes,<br />

1988, tritt diese in der frühen<br />

Embryonalentwicklung entstehende<br />

Bild 3<br />

DER TIROLER JAGDAUFSEHER<br />

Bild 2<br />

Bild 4<br />

Urs Büchler

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