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Nr. 21 - Tiroler Jagdaufseher Verband

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Brustfellentzündung<br />

Brustfellentzündungen entstehen<br />

entweder als Folge schwerer Lungenentzündungen<br />

oder nach perforierenden<br />

Brustkorbverletzungen<br />

(meist Forkelverletzungen). Recht<br />

häufig findet man sie bei Gamswild<br />

im Gefolge von parasitär bedingten<br />

Lungenentzündungen durch<br />

Lungenwürmer. Zu erkennen sind<br />

Brustfellentzündungen am besten,<br />

wenn beim Aufbrechen der Brustkorb<br />

im Bereich des Brustbeines<br />

geöffnet wird und somit eine gute<br />

Übersicht gewährleistet ist. Beim<br />

Aufbrechen kann die Lunge bei<br />

einer Brustfellentzündung nur<br />

unter Zug entnommen werden und<br />

Lungenteile können an der Brust-<br />

Brustfellentzündung mit verklebten Lungenteilen, Reh<br />

wand kleben bleiben. Falls solche<br />

Stücke verwertet werden sollten,<br />

ist eine tierärztliche Untersuchung<br />

vonnöten.<br />

Lungenveränderungen<br />

An der Lunge sind bei Befall mit<br />

Kleinen Lungenwürmern Veränderungen<br />

in Form von Wurm- und<br />

Brutknoten sichtbar, wobei das<br />

Aussehen oftmals typisch für die<br />

vorhandene Lungenwurmart ist.<br />

Bei den meist vorliegenden<br />

Mischinfektionen oder bakteriellen<br />

Sekundärinfektionen ist das<br />

Aussehen der Veränderungen nicht<br />

mehr so charakteristisch. Typisch<br />

sind beetartige, milchig-gelbliche,<br />

„fleischige“ Vorwölbungen, die<br />

Fachliches<br />

beim Tasten und Anschneiden von<br />

fleischiger Konsistenz sind. Ein<br />

Lungenwurmbefall macht sich im<br />

Allgemeinen erst bei sehr starkem<br />

Befall, z.B. in Form von trockenem<br />

Husten, bemerkbar. Ein Befall mit<br />

Großen Lungenwürmern bleibt<br />

vermutlich häufig vom Jäger unbemerkt,<br />

da die Luftröhre selten aufgeschnitten<br />

wird.<br />

Bei knotig-eitrigen Veränderungen<br />

und Lymphknotenvergrößerungen<br />

sowie Verkalkungen muss auch an<br />

Tuberkulose gedacht werden.<br />

Falls ein Stück mit Auffälligkeiten<br />

nicht entsorgt wird, sondern in Verkehr<br />

gebracht werden soll, so sind<br />

veränderte Organe unbedingt zur<br />

Untersuchung durch einen Tierarzt<br />

(Fleischuntersuchungstierarzt)<br />

mitzunehmen. Auch wenn das<br />

Stück entsorgt wird, wäre es in vielen<br />

Fällen interessant, eine weiterführende<br />

Untersuchung der veränderten<br />

Organe einzuleiten, um<br />

einen Überblick über die in einer<br />

Region vorkommenden Wildkrankheiten<br />

sowie allfällig damit<br />

verbundene Gefahren für die<br />

menschliche Gesundheit (Thema<br />

Zoonosen) zu erlangen.<br />

Alle Bilder Armin Deutz<br />

Befall mit Kleinen Lungenwürmern, Reh (li.), und Großen Lungenwürmern, Luftröhre Rotwild (re.)<br />

DER TIROLER JAGDAUFSEHER <strong>21</strong>

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