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Nr. 21 - Tiroler Jagdaufseher Verband

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Fachliches<br />

20<br />

in die Gefäße des Darmtraktes<br />

sowie in Bauchorgane. Im abgebildeten<br />

Fall war auch die Leber<br />

gestaut und stumpfrandig und die<br />

Darmgefäße waren stark gefüllt.<br />

Es handelte sich demnach um eine<br />

Stauungsmilz (schussbedingtes<br />

Schockgeschehen) und nicht um<br />

ein akutes Infektionsgeschehen.<br />

Vergrößerte Harnblase<br />

Eine Vergrößerung der Harnblase<br />

tritt im Zuge einer Harnabflussstörung<br />

auf, hervorgerufen beispielsweise<br />

durch Harnsteine oder<br />

Verletzungen (z.B. Forkelverletzung).<br />

Folge eines Harnstaues ist<br />

eine Harnvergiftung (Urämie),<br />

diese Stücke werden dann hin und<br />

wieder festliegend in einem narkoseähnlichen<br />

Zustand aufgefunden,<br />

was bereits eine Auffälligkeit<br />

beim Ansprechen darstellt. Wildbret<br />

solcher Stücke hätte insbesondere<br />

nach der Zubereitung durch<br />

die Erhitzung einen starken Harngeruch.<br />

Diese Stücke sind natürlich<br />

untauglich für den menschlichen<br />

Verzehr.<br />

Kindskopfgroße Harnblase bei<br />

einem Hirsch nach Forkelverletzung<br />

im Beckenbereich<br />

Nierenbeckenentzündung<br />

Beim Aufbrechen eines hochgradig<br />

abgemagerten Hirsches, der<br />

einen Fangschuss erhielt, waren<br />

Verletzungen an der Innenseite des<br />

linken Oberschenkels und an der<br />

Brunftrute, eine geringgradig vergrößerte<br />

rechte Niere und ein verdickter<br />

rechter Harnleiter feststell-<br />

Eitrige Nierenbeckenentzündung nach Forkelverletzung, Hirsch<br />

bar. Mit hoher Sicherheit handelt<br />

es sich dabei um eine aufsteigende<br />

Harnwegsinfektion, die von einem<br />

Forkelstich im Bereich des linken<br />

Innenschenkels und einer Mitverletzung<br />

der Vorhaut bzw. des Penis<br />

ausging. Nierenbecken- und Nierenentzündungen<br />

treten am häufigs-<br />

ten bei Rindern auf, bei Wildtieren<br />

liegen erst wenige Berichte vor.<br />

Überwiegend erkranken weibliche<br />

Stücke, da aufgrund der kürzeren<br />

harnableitenden Wege eine aufsteigende<br />

Infektion leichter stattfinden<br />

kann. In diesem Falle haben Größenunterschiede<br />

der Nieren und<br />

der verdickte Harnleiter zu einer<br />

genaueren Untersuchung der Nieren<br />

geführt. Allgemein müssen<br />

ältere Verletzungen (hier Forkelverletzung)<br />

immer dazu führen,<br />

DER TIROLER JAGDAUFSEHER<br />

dass beim Aufbrechen besonders<br />

genau auf weitere Auffälligkeiten<br />

und Organveränderungen hin<br />

untersucht wird.<br />

Lebererkrankungen<br />

Erkrankungen der Leber treten bei<br />

allen Wildtierarten aus sehr unterschiedlichen<br />

Ursachen auf. Die<br />

weitaus häufigste Leberveränderung<br />

ist eine Leberentzündung<br />

(Hepatitis). Als Ursachen kommen<br />

toxische, infektiöse oder parasitäre<br />

Einwirkungen in Betracht.<br />

Bei Befall mit Kleinen oder Großen<br />

Leberegeln sind am Leberanschnitt<br />

verdickte Gallengänge<br />

sichtbar und meist rinnt missfärbige,<br />

flockige Galle ab, Parasiten<br />

quellen vor oder sind aus den Gallengängen<br />

ausdrückbar.<br />

Chronische Leber- und Gallengangsentzündung durch Befall mit Kleinen<br />

Leberegeln

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