EARLYBIRD-GOLF West

108 EARLY BIRD
STORY
Mann, oh Mann
Warum und wo Frauen nicht Mitglied in Golfclubs werden dürfen
Betrachtet man die nackten Zahlen,
gibt es nicht nur ziemlich viele männliche
Golfspieler, sondern auch ziemlich
viele weibliche. Von den etwa 500.000
Golfspielern in Deutschland sind laut DGV
40 Prozent weiblich – Tendenz steigend.
Nun könnte man meinen, die Damen hätten
erst in jüngster Vergangenheit das Spiel mit
dem kleinen weißen Ball entdeckt. Das ist
aber mitnichten so.
Schon Katharine von Aragon, die erste Ehefrau
von Heinrich VIII., soll bereits 1514 gegolft
haben. Auch der schottischen Königin
Maria Stuart wird nachgesagt, sie habe sich
1567, nur ein paar Tage nach der Ermordung
ihres Mannes, bei einer Runde Golf erholt.
Neben diesen prominenten Vertreterinnen
begeistern sich auch die ganz normalen
Frauen schon seit hunderten von Jahren für
das Golfspiel, was umso verwunderlicher
ist, wenn man bedenkt, dass ihnen von Seiten
vieler Golf spielender Männer immer
wieder Steine in den Weg gelegt wurden.
Auch wenn die berühmt-berüchtigten Schilder
an einigen Golfplatz-Eingängen mit
der Aufschrift: „Dogs and women are not
allowed“ (Für Hunde und Frauen verboten)
inzwischen verschwunden sein dürften, gibt
es immer noch private Clubs, in denen
Frauen der Zutritt untersagt ist, wie zum Bei-
spiel beim legendären Royal and Ancient
Golf Club of St. Andrews in Schottland, der
berühmte Augusta National Golf Club in den
USA, Muirfield in Schottland, Portmarnock
Golf Club in Irland oder The Royal St.
Georges Golf Club in England.
Pikanter Weise wurde der erste Frauen-Golfclub
1867 genau da gegründet, wo Frauen
noch heute die Mitgliedschaft im ältesten Club
untersagt ist: in St. Andrews. Auch sonst haben
sich die golfspielenden Herren von St.
Andrews in jüngster Vergangenheit nicht mit
Ruhm bekleckert, was die Behandlung der
Damen anbelangt. Seit über 250 Jahren ist
es nämlich feste Tradition, dass der Präsi-