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dent der altehrwürdigen Universität von St.<br />
Andrews quasi automatisch Ehrenmitglied<br />
im R&A wird. Dumm nur, dass 2009 der<br />
Präsident zum ersten Mal in der Geschichte<br />
der Universität eine Präsidentin war.<br />
Nun hätten die Herren vom R&A diese historische<br />
Chance nutzen und die erste Frau<br />
in ihre Reihen aufnehmen können, ohne ihr<br />
Gesicht zu verlieren. Doch sie verweigerten<br />
der renommierten Politikwissenschaftlerin<br />
Dr. Louise Richardson die Ehre dieser ohnehin<br />
wohl nur symbolischen Mitgliedschaft.<br />
Vermutlich hätte Dr. Richardson nämlich<br />
ohnehin die Zeit gefehlt, sich regelmäßig im<br />
Clubhaus oder auf dem Platz aufzuhalten.<br />
Was mit der Präsidentin des USGA (Amerikas<br />
Golf Verband) Judy Bell 1996 noch gut gegangen<br />
war, der man ebenfalls die normalerweise<br />
automatische Mitgliedschaft im<br />
R&A vorenthalten hatte, sorgte nun für einiges<br />
Aufsehen in der Öffentlichkeit. Selbst<br />
der First Minister Alex Salmond des Schottischen<br />
Parlaments warf den R&A-Vertretern<br />
„Sexismus aus längst vergangenen Zeiten“<br />
vor. Den hohen Golf-Herren war das offenbar<br />
egal. Sie argumentierten mit dem Hinweis<br />
auf die Tradition und damit, dass<br />
99,5 Prozent aller Golfclubs auf der Welt<br />
Frauen offen stünden.<br />
Dabei gab es im Jahr 2007 einen weiblichen<br />
Hoffnungsschimmer am Golfhimmel<br />
von St. Andrews. Immerhin durften nämlich<br />
erstmals die Women’s British Open auf dem<br />
Old Course gespielt werden. Mehr noch:<br />
Man gestattete den Proetten sogar den<br />
Zugang zum Clubhaus – allerdings nur für<br />
eine Woche.<br />
Derweil hat die Irische Frauenbehörde den<br />
Portmarnock Golf Club bereits 2003 darauf<br />
verklagt, auch Frauen die Mitgliedschaft zu<br />
gewähren. Nach sechs Jahren Dauer ging<br />
der Prozess am obersten Gerichtshof mit<br />
3:2 doch noch positiv für die Männer aus.<br />
Dennoch dürfte es nur eine Frage der Zeit<br />
sein, bis andere „Männer-Clubs“ verklagt<br />
werden.<br />
Und selbst wenn nicht, darf man dennoch<br />
gespannt sein, denn immerhin werfen die<br />
Olympischen Spiele 2016, bei denen Golf<br />
wieder mit dabei sein wird, ihre Schatten<br />
voraus. Laut Statuten ist nämlich jede Diskriminierung<br />
aufgrund der Rasse, Religion,<br />
Politik oder des Geschlechts (!) unvereinbar<br />
mit der Olympischen Bewegung. Wie das<br />
die Herren von St. Andrews, die maßgeblich<br />
an der olympischen Bewerbung beteiligt<br />
waren, mit ihrer Tradition vereinbaren, ist<br />
nicht überliefert.<br />
Die Geschichte des Frauen-Golf in Kürze:<br />
1810 wird das erste dokumentierte Damenturnier<br />
in Musselburgh (10 km östlich<br />
von Edinburgh) abgehalten.<br />
1867 konstituiert sich der erste Frauen-<br />
Golfclub in St. Andrews.<br />
1893 wird die Ladies Golf Union in Großbritannien<br />
und die Irish Ladies Golf Union<br />
gegründet und Margret Scott gewinnt die<br />
ersten Ladies Amateur Championships.<br />
1950 gründet sich die Ladies Professional<br />
Golfers Association in den USA.<br />
1979 gründet sich die Women’s Professional<br />
Golfers Association.<br />
1989 ändert die WPGA ihren Namen in<br />
Women’s Professional Golfers European<br />
Tour.<br />
2007 öffnen sich erstmals die Türen des altehrwürdigen<br />
Golfclubs Royal and Ancient<br />
Golf Club of St. Andrews zur Austragung<br />
der Women’s Open Championship.<br />
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