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150 Jahre TuS Metzingen - Festschrift

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Gauturnfest in <strong>Metzingen</strong> 1889<br />

Am 14. Juli 1889 fand das Gauturnfest wieder in <strong>Metzingen</strong><br />

statt. „Der Vormittag war günstig, ein Regen<br />

hatte die Nacht vorher Abkühlung gebracht und eine<br />

ganz angenehme Temperatur zum Preisturnen geschaffen.<br />

An demselben nahmen 67 Mitglieder und 44<br />

Zöglinge teil. Um ½ 1 Uhr zogen dann die Preisturner<br />

zum Mittagessen, so daß sich der Festzug erst um 2<br />

Uhr auf dem Lindenplatz aufstellen konnte.<br />

Die hies[igen] Vereine, die bürgerlichen Kollegien und<br />

die gewiß stattliche Zahl von 800 Turnern zogen durch<br />

die festlich geschmückten Straßen dem Festplatz zu.<br />

23 Festdamen, schön geschmückt, eröffneten den<br />

Zug. Nachdem sich dort die Turner zu den Stabübungen<br />

aufgestellt hatten, hielt Turnwart Ströhl eine markige<br />

Festrede, in der er namentlich zur Einigkeit ermahnte,<br />

indem er an den Turnerwahlspruch erinnerte,<br />

nachdem er vorher einen kurzen Rückblick auf die<br />

Geschichte des Turnens entworfen hatte.<br />

Bei den Stabübungen war zu bedauern, daß das Publikum<br />

sich nicht enthalten konnte, durch Zwischenrufe<br />

und Lärmen die Turner zu stören, so daß die hinten<br />

stehenden vom Kommando nichts vernahmen. Nun<br />

kam die Reihe an die Kürübungen: Barren, Reck usw.<br />

Inzwischen stellte der Rechnungsausschuß die Ergebnisse<br />

des Preisturnens zusammen, wurde aber erst<br />

gegen 7 Uhr abends fertig, entweder infolge von Streitigkeiten,<br />

oder des zu guten Quartierweins. Bei der<br />

Preisverteilung irrten sich die Herren dann jedenfalls<br />

ganz zufällig so, daß sie unserem Mitglied Johannes<br />

Ammer anstatt des 2. den 7. Preis verliehen, was sie<br />

den andern Tag berichtigten. Starker Regen nötigte<br />

die Turner, schon um ½ 8 Uhr, gleich nach der Preisverteilung,<br />

den Rückmarsch anzutreten. Unter Vorantritt<br />

der Musik ging der Zug zum Rathaus, von da der<br />

größte Teil der Festdamen und des Turnvereins zur<br />

Bierbrauerei Kunz, wo einige heitere Stunden verlebt<br />

wurden.“<br />

Im Sommer 1892 veranstaltete der Turnverein ein<br />

Schauturnen mit Waldfest auf dem Bongertwasen. Im<br />

Februar 1893 folgte ein „Karnevalskränzchen“ im<br />

18<br />

Gasthaus zum Schwanen. Im August 1893 verstarb<br />

Ehrenvorstand Hermann Bräuchle, der von 1871 bis<br />

1893 mit Unterbrechungen den Vorsitz inne hatte.<br />

Beim Gauturnfest am 21. August 1898 in Reutlingen<br />

errang der Turnverein <strong>Metzingen</strong> beim Vereinswettturnen<br />

unter 15 Vereinen mit einem Diplom erster Klasse<br />

in der Oberstufe den ersten Preis. Es war dies die<br />

höchste Auszeichnung, die ein Verein bei einem Gauturnfest<br />

erreichen konnte. Die passiven Mitglieder<br />

nahmen dies zum Anlass, einen Pokal zu stiften.<br />

Am 1. Juli 1900 beging der Turnverein <strong>Metzingen</strong> erneut<br />

eine Fahnenweihe: Die zweite Fahne wurde in<br />

Dienst genommen. Stiftungen machten die Beschaffung<br />

schon nach einem halben Jahr möglich. „Das Fest<br />

der Weihe nahm einen schönen Verlauf. Festzug durch<br />

die bekränzte Stadt mit <strong>150</strong>0 Festteilnehmern. Festrede<br />

von Lehrer Ade. Übergabe der Fahne durch Fräulein<br />

Clara Henning. Turnerische Aufführungen. Montag:<br />

Nachfeier durch einen Turnerball in der Linde.“<br />

Das Gauturnfest fand im Juni 1903 erneut in <strong>Metzingen</strong><br />

statt und „nahm, vom herrlichsten Wetter begünstigt,<br />

einen glänzenden Verlauf“. Über 30 Vereine mit<br />

fast 1200 Turnern bevölkerten die Stadt und den von<br />

Ziegeleibesitzer Jud zur Verfügung gestellten Turnplatz.<br />

Beim Vereinswettturnen erreichte der Turnverein<br />

<strong>Metzingen</strong> in der Oberstufe ein Diplom Erster Klasse.<br />

Alte Turnhalle 1905

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