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150 Jahre TuS Metzingen - Festschrift

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Gausportführer Klett strebten in <strong>Metzingen</strong> jedoch<br />

nach wie vor eine Fusion der Turn- und Sportvereine<br />

an und diese war nur zu erreichen, wenn der bisherige<br />

Vorstand Willy Bräuchle sein Amt aufgab. Im Mai 1935<br />

griff die NSDAP in der Alb-Neckar-Zeitung ein Schreiben<br />

von Vorstand Willy Bräuchle auf, in dem entgegen<br />

eines Verbots weiterhin Turnkurse für Kinder angeboten<br />

wurden, und warf Bräuchle vor, nicht im nationalsozialistischen<br />

Sinn gehandelt zu haben.<br />

Eine Rechtfertigung des Turnvereins, nachdem es sich<br />

um eine von der Deutschen Turnerschaft empfohlene<br />

Regelung handelte, durfte in der Alb-Neckar-Zeitung<br />

nicht abgedruckt werden. Im August 1935 trat Willy<br />

Bräuchle von seinem Amt zurück. In einer außerordentlichen<br />

Hauptversammlung im Oktober wurde<br />

Kaufmann Wilhelm Völter zu seinem Nachfolger gewählt.<br />

Damit war der Weg frei für einen Zusammenschluss<br />

der Turn- und Sportvereine in <strong>Metzingen</strong>. Im<br />

Zusammenhang mit der beabsichtigten Erstellung ei-<br />

24<br />

ner Sportanlage auf dem Ösch kam es auf Betreiben<br />

von Gausportführer Klett Ende September 1936 zu<br />

einer Besprechung auf dem Metzinger Rathaus. Schon<br />

zuvor hatten die Gremien des Turnvereins und des<br />

Sportvereins 08 der Gründung des Vereins für Leibesübungen<br />

(VfL) zugestimmt, so dass die beiden Vereinsführer<br />

Wilhelm Völter und Emil Handel eine positive<br />

Erklärung abgeben konnten. Auch Otto Schneider,<br />

der Führer der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen,<br />

begrüßte den Zusammenschluss.<br />

Aufgrund der Gegensätze zwischen den beiden Vereinen<br />

wurde auf Vorschlag von Klett Bürgermeister Ernst<br />

Neuhaus zum Vereinsführer des neuen Vereins bestellt.<br />

Im VfL gingen auch der Radfahrverein, der<br />

Schützenverein und die Skiabteilung des Schwäbischen<br />

Albvereins mit auf. Bei der Gründungsversammlung<br />

des VfL Mitte Oktober 1936 wurden führende Positionen<br />

des neuen Vereins mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung<br />

besetzt. Neben Bürgermeister Neuhaus als<br />

Vorsitzendem wurde Ratschreiber<br />

Otto Dipper<br />

zweiter Vorsitzender, Standesbeamter<br />

Willy Gauß<br />

Geschäftsführer und Obersekretär<br />

Erwin Rottner<br />

Hauptkassier.<br />

Die beiden Vorstände der<br />

bisherige Vereine, Wilhelm<br />

Völter und Emil Handel,<br />

übernahmen die Posten<br />

eines Fachamtsleiters für<br />

Turnen und Leichtathletik<br />

bzw. für Fußball und Handball.<br />

Damit war die Gleichschaltung<br />

des Sports in<br />

<strong>Metzingen</strong> vollzogen.<br />

Die siegreiche Mannschaft des TV<br />

<strong>Metzingen</strong> beim Stadtlauf 1931

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