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150 Jahre TuS Metzingen - Festschrift

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Die Stadt baut eine Turnhalle<br />

Eine wesentliche Verbesserung für<br />

den Turnbetrieb brachte die Fertigstellung<br />

der Alten Turnhalle im<br />

September 1905. Seit 1880 war im<br />

Sommer auf dem Lindenplatz und<br />

im Winter in der Zehntscheuer, von<br />

1889 bis 1903 auch im Lindensaal<br />

geturnt worden. Schon 1886 waren<br />

vom Turnverein und 1891 von der<br />

Stadtverwaltung Fonds zur Ansammlung<br />

von Mitteln zum Bau<br />

einer Turnhalle eingerichtet worden.<br />

Bewegung in die Sache kam<br />

jedoch erst, als Kommerzienrat<br />

Christian Völter eine großzügige<br />

Spende in Höhe von 10000 Mark<br />

zum Bau einer Turnhalle gemacht<br />

hatte. Die Gemeindekollegien beschlossen<br />

daraufhin im November<br />

1903, auf dem dazu erworbenen<br />

Platz an der Schillerstraße den Bau einer Turnhalle.<br />

Das Gebäude wurde nach Plänen von Stadtbaumeister<br />

Karl Rumpp in den <strong>Jahre</strong>n 1904/05 errichtet. Die Einweihung<br />

fand am 30. September 1905 in Verbindung<br />

mit dem Kinderfest statt. Nach zahlreichen Reden,<br />

turnerischen Vorführungen des Turnvereins und des<br />

Turnerbundes schloss die Veranstaltung mit dem Festgesang<br />

„An das Vaterland“ und dem Marsch „Mit Gott<br />

für Kaiser und Reich.“ In der Nachfeier des Turnvereins<br />

wurden Stadtschultheiß Caspar und Kommerzienrat<br />

Völter zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.<br />

1913 turnten in der Alten Turnhalle an 98 Abenden<br />

2860 Mitglieder und 2170 Zöglinge des Turnvereins, so<br />

dass pro Abend 52 Mitglieder anwesend waren.<br />

Der Turnverein im Kaiserreich<br />

Bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg hatte sich der<br />

Turnverein von einem kleinen Kreis junger, turnbegeisterter<br />

Männer zu einem bürgerlichen Honoratiorenverein<br />

entwickelt, der das gesellige Leben in der Stadt<br />

mit gestaltete. Vor allem nach der Jahrhundertwende<br />

19<br />

Der Turnverein vor der Alten Turnhalle 1907<br />

hatte der Verein großen Zulauf, wie die Mitgliederzahlen<br />

belegen. So stieg diese von 139 Mitgliedern im<br />

Jahr 1901 auf 446 Mitglieder im Jahr 1911. Hierzu trug<br />

vor allem auch die Ausweitung des Angebotes bei. So<br />

hatte die 1899 eingerichtete Männerriege, in der die<br />

älteren Mitglieder im Lindensaal turnten, im Jahr 1911<br />

bereits 65 Mitglieder. Daneben bestand auch eine<br />

Sängerriege des Turnvereins, die von Dirigent Eugen<br />

Strohmaier geleitet wurde. Im Jahr 1909 wurde eine<br />

Damenriege gegründet, an der sich sogleich 30 Frauen<br />

beteiligten. Waren die Frauen in dem von Männern<br />

dominierten Verein bislang nur als Festdamen in Erscheinung<br />

getreten, so führten am Vorabend des Gauturnfestes<br />

1903 „16 hiesige Fräulein“ einen Reigen und<br />

Stabübungen vor. An der Weihnachtsfeier 1905 machten<br />

„weitere 12 Fräulein“ einen Chinesentanz.<br />

Schon damals wurde der Wunsch nach regelmäßigen<br />

turnerischen Übungen laut, doch kam die Gründung<br />

einer Damenriege unter Leitung des 2. Vorstands Fritz<br />

Hoffmann erst im April 1909 zustande. „Am 28. Oktober

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