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150 Jahre TuS Metzingen - Festschrift

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Handball<br />

Selbst Experten sind sich über die Entstehung der<br />

Sportart Handball nicht ganz einig. Fest steht jedoch,<br />

dass es in den <strong>Jahre</strong>n vor dem Ersten Weltkrieg national<br />

und international eine Reihe verschiedener Ballspiele<br />

gab, die als Vorläufer unseres Handballspiels<br />

gelten können. So wurde um 1915 hauptsächlich von<br />

Frauen das „Heiser’sche Torballspiel“ geübt, aus dem<br />

ein Regelentwurf entstand, der den Regeln und der<br />

Spielordnung des heute noch gültigen Handballspiels<br />

sehr nahe kam.<br />

1919 wird unter Carl Schelenz, einem Lehrer an der<br />

Berliner Hochschule für Leibesübungen, das bisher<br />

ausschließlich von Frauen betriebene Handballspiel<br />

auch von Männern gepflegt, weil sie sich nicht ausschließlich<br />

auf den Fußball beschränken wollten. Carl<br />

Schelenz publizierte das Handballspiel bei Lehrgängen<br />

im In- und Ausland, die er zumeist aus eigener Tasche<br />

finanzierte. 1921 ermittelte die Deutsche Turnerschaft<br />

erstmalig einen Deutschen Meister auf dem Großfeld,<br />

ein Jahr später schlossen sich die „Deutsche Sportbehörde“<br />

und der „Deutsche Arbeiter TSB“ an, so dass in<br />

Folge kurioserweise alljährlich drei nationale Meister<br />

ausgespielt wurden. Erst 1934 wurde durch die<br />

Zwangszusammenführung der Sportbünde durch die<br />

Nationalsozialisten dieser Zustand beendet. Schon<br />

1930 aber fand das erste Handball-Länderspiel der<br />

Männer gegen Österreich vor 3.000 Zuschauern in<br />

Halle/Saale statt, das die Deutschen jedoch mit 3:6<br />

Toren verloren.<br />

Die 1928 gegründete Internationale Handball-<br />

Föderation sorgte für eine weltweite Verbreitung des<br />

Feldhandballspiels und 1934 wurde diese Sportart<br />

erstmalig ins Olympische Programm aufgenommen.<br />

Das Hallenhandballspiel hatte eine völlig eigene Entstehungsgeschichte<br />

und wurde in seiner Urform<br />

hauptsächlich von den Skandinaviern gespielt, weil im<br />

Norden Europas die Wetterbedingungen zu schlecht<br />

waren. 1938 gab es zum ersten Mal Weltmeisterschaften<br />

auf dem Feld und in der Halle; seit 1957 wird ein<br />

Europa-Pokal ausgespielt. Durch die Dynamik und<br />

46<br />

Spielhärte ging die Bedeutung als reine Frauensportart<br />

mehr und mehr verloren; erst wieder in den 80er <strong>Jahre</strong>n<br />

spielte man für Frauen Welt- und Europameisterschaften<br />

aus, aber bis dahin war das Spiel im Freien<br />

zugunsten des attraktiveren Spiels in der Halle schon<br />

längst „untergegangen“.<br />

1927 – die ersten Anfänge in <strong>Metzingen</strong><br />

Die Anfänge des Metzinger Handballs reichen bis in die<br />

20er <strong>Jahre</strong> kurz nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Die<br />

Spiele dienten anfangs mehr der Freude an sportlicher<br />

Betätigung, beschränkten sich auf Freundschaftsspiele<br />

und waren hauptsächlich als Erweiterung der Angebotspalette<br />

für Turner und Leichtathleten gedacht. Erst<br />

am 22.01.1927 kam es im Gasthaus „Hirsch“ zur<br />

Gründung einer eigenen „Sparte“ mit Emil Keller als<br />

1. Spielwart an der Spitze, nachdem im Gau und in der<br />

weiteren Umgebung in Württemberg die Handballvereine<br />

wie Pilze aus dem Boden schossen.<br />

Kreismeister Achalm 1968/69: Mit Trainer Hermann Leibfarth legten<br />

die <strong>TuS</strong>-Frauen den Grundstein für die späteren Leistungsteams.<br />

Noch im selben Jahr nahm die Sparte Handball ihren<br />

Übungs- und Spielbetrieb im Turngau Achalm auf. Auf<br />

dem Auchtert kam es zu denkwürdigen Vergleichen<br />

innerhalb des Pflichtspielbetriebs gegen TV Neckartenzlingen,<br />

TV Rottenburg und TG Nürtingen, wobei<br />

die Vorspiele jeweils von den 1. Jugendmannschaften<br />

beider Vereine bestritten wurden.

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