150 Jahre TuS Metzingen - Festschrift
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Meister in der Oberliga<br />
Es schien, als ob <strong>Metzingen</strong>s Radballer die Vizemeisterschaft<br />
in der Oberliga Württemberg Gruppe Süd seit<br />
<strong>Jahre</strong>n „abonniert hatten“. Einen großen Triumph feierten<br />
die spielstarken beiden Oberliga-Teams Kneißler/Knecht<br />
und Laib/Streicher im <strong>Jahre</strong> 1958. Erstmals<br />
in der Radsportgeschichte brachte <strong>Metzingen</strong> gleich<br />
zwei Vertretungen ins württembergische Finale, doch<br />
hatte die <strong>TuS</strong> das Pech, im Schatten der erfolgreichen<br />
Lauterbacher Gebrüder Buchholz spielen zu müssen.<br />
Als Lauterbachs Mannschaft schließlich 1959 Weltmeister<br />
wurde und aus diesem Grund von den Gruppenspielen<br />
befreit war, gelang der 1. Metzinger Radballmannschaft<br />
Laib/Kneißler in der Saison1959/60 der<br />
lang ersehnte Titelgewinn in der Oberliga Süd.<br />
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Das erfolgreiche Team Richard Kneißler und Reinhold Knecht in Aktion<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1963 übernahm Reinhold Ruff den Vorsitz<br />
der Radsportabteilung. Die große Zeit des Metzinger<br />
Hallenradsports war bereits am Ausklingen; die Spitzenkräfte<br />
hatten ihre aktive Laufbahn beendet.<br />
Bei einer Werbeaktion hoffte man Jugendliche gewinnen<br />
zu können, doch nur Herbert Rauscher hielt bis zu<br />
der aktiven Klasse durch und bildete mit Manfred Mayer<br />
zusammen für längere Zeit das letzte <strong>TuS</strong>-Radballteam.<br />
Leider musste die Radsportabteilung zwischen<br />
1966 und 1976 eine „vorübergehenden Stilllegung“<br />
verkraften. Die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes<br />
erfolgte 1976. Treibende Kraft dafür waren die<br />
ehemaligen Spieler der 60er <strong>Jahre</strong>, allen voran Reinhold<br />
Knecht.<br />
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Unter der Leitung von Ernst Hettich jr. konnte damals<br />
wieder eine Schüler- und Jugendgruppe aufgebaut<br />
werden. Mit der Aktivenmannschaft P. Gottwald/W.<br />
Ulbricht sowie drei weiteren Jugendmannschaften<br />
nahm man 1978 erstmals wieder am Spielbetrieb des<br />
WSRV teil. Herbert Rauscher, der wieder von Reutlingen<br />
kam, übernahm das Traineramt. 1981 war der<br />
Aufstieg in die Landesklasse wieder geschafft. In den<br />
folgenden <strong>Jahre</strong>n konnte man mehrfach Bezirksmeisterschaften<br />
und Vizetitel im Jugendbereich erringen.<br />
Sportliche Veranstaltungen in <strong>Metzingen</strong><br />
Herbert Rauscher übernahm 1989 nach dem Tod von<br />
Reinhold Ruff die Abteilung und gab sie im <strong>Jahre</strong> 1999<br />
an Peter Gottwald ab, der sie bis heute inne hat.<br />
In den <strong>Jahre</strong>n 1979 bis 1993 richtete die Radsportabteilung<br />
15 Volksradfahren aus. An 12.935 Freizeitradler<br />
konnten in dieser Zeit Startkarten und Medaillen abgegeben<br />
werden. Von 1982 bis 1991 fand das Reinhold-<br />
Knecht-Gedächtnisturnier mit internationaler Beteiligung<br />
statt. Das erste LBS-Cup Rennen in <strong>Metzingen</strong><br />
wurde 1986 zum 125-jährigen Jubiläum der <strong>TuS</strong><br />
durchgeführt, in den Folgejahren gab es noch zwei<br />
Rennen: den Dekra-Cup und die Coca-Cola-Trophy.<br />
Die Radsportabteilung der <strong>TuS</strong> <strong>Metzingen</strong> erlebte als<br />
Mitausrichter der Deutschen Radmeisterschaften für<br />
Profis und Amateure sowie Frauen im Juni 1996 den<br />
absoluten Höhepunkt ihrer 100-jährigen Geschichte.<br />
Das Rennen galt auch als Qualifizierung für die Olympischen<br />
Spiele in Atlanta. Die Frauenmeisterschaft, die<br />
über einen 112 Kilometer langen Metzinger Straßenrundkurs<br />
ging, gewann Viola Paulitz.<br />
Die Herren-Distanz ging über 238 Kilometer. Fast<br />
30.000 Zuschauer sahen, wie der Telekom-Express die<br />
Konkurrenz nach Belieben beherrschte. Es gewann<br />
Christian Henn vor dem späteren Olympiasieger Jan<br />
Ulrich und Udo Bölts in 5.38,46 Stunden.<br />
Bis ins Jahr 2003 spielte man mit mehreren Radball-<br />
Teams in der Bezirks- und Landesliga. Durch berufliche<br />
Weiterbildung und Wohnortwechsel kam der Spielbetrieb<br />
zum Erliegen; die Trainingseinheiten erfolgten<br />
jedoch weiterhin regelmäßig. Peter Gottwald