Personal AustriaFit2work ist Ansprechpartner für KMUJugendliche können mehrAuf der Personal Austria-Messe in Wien – Österreichs größter B2B-Networking-Messe – isteine Expertengruppe in einer vom Bundessozialamt (BSB) organisierten Podiumsdiskussionzum Ergebnis gekommen, dass sich in den nächsten Jahren die Arbeitsmarktchancen für gesellschaftlicheRandgruppen verbessern könnten.Der Prozentsatz der Jugendarbeitslosigkeitist in Österreich im EU-Vergleicherfreulich niedrig. Was nicht auf diewirtschaftliche Entwicklung, sondern vielmehrauf ein Bündel von Maßnahmen, Förderprogrammenund Initiativen, meist vonseitendes Gesetzgebers, zurückzuführen ist.„Gerade bei Menschen mit Behinderung sindServiceleistungen, die in der Phase des Umstiegsvon der Schule in die Arbeitswelt angebotenwerden, entscheidend für einen Erfolg“,erklärte Günther Schuster, Leiter desBundessozialamts.Als eine nachgeordnete Dienstbehörde desBundesministeriums für Arbeit, Soziales undKonsumentenschutz (BMASK) ist das Bundessozialamt(BSB) mit seinen neun Landesstellendie zentrale Anlaufstelle für Menschenmit Behinderung. Das BSB koordiniert undfördert in diesem Bereich eine breite Palette von vernetzten Angeboten,besonders im Bereich der beruflichen Integration von Menschenmit Behinderung.Demografische Entwicklung nützenDer Fokus liegt dabei bei Jugendlichen mit körperlichen Einschränkungen,aber auch mit sozialen Benachteiligungen. Derzeit tretenvor allem geburtenschwache Jahrgänge in den Arbeitsmarkt ein. „Wirmüssen daher verstärkt in Bildung und Ausbildung investieren, damitniemand für den Arbeitsmarkt verloren geht“, stellte Martin Gleitsmann,Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in derWirtschaftskammer Österreich (WKO), fest. Das rechtzeitige Erkennenvon Trends sichert den wirtschaftlichen Erfolg. Diversity-Strategien,die alle Teile der Gesellschaft einbinden, sind absolut erforderlich,war der Tenor der Diskussions-Veranstaltung.Am Beispiel der heuer erstmals vom Bundessozialamt in ganz Österreichdurchgeführten NEBA-Schnuppertage lässt sich die Strategiedes BSB in Richtung Nachhaltigkeit und Sensibilisierung deutlicherkennen. Vom Netzwerk „Berufliche Assistenz“ betreute Jugendlichehatten bei dieser Aktion die Chance, einen Tag lang in Unternehmenverschiedenster Branchen ihre Fähigkeiten und Talente unterBeweis zu stellen.650 Schnuppertage in <strong>12</strong>9 Betrieben mit insgesamt 221 Filialen wardie erfreuliche NEBA-Schnuppertage-Bilanz, ungemein erfolgreichdurch die starke Beteiligung der heimischen Wirtschaft. Währenddieser fünf Wochen in den Monaten Juni und Juli hatten Unternehmenin vielen Fällen erstmals mit Jugendlichen Kontakt, die bisherim Personalrecruiting unterrepräsentiert waren. „Chancen müssennicht nur ergriffen werden, man muss sie zuerst einmal entwickeln“,meinte BSB-Leiter Schuster bei der Podiumsdiskussion. Daher wirddie Palette der Serviceleistungen wie Jugendcoaching oder Arbeitsassistenzim kommenden Jahr durch das neue Programm „AusbildungsFit“ergänzt. Dabei sollen die Jugendlichen vor allem unterstütztwerden, Schwächen im Bereich ihrer sozialen Kompetenzen,aber auch schulische Leistungsdefizite zu minimieren. „Damit werdensicherlich die Chancen erhöht, erfolgreich am Arbeitsmarkt Fußzu fassen. Dass die demografische Entwicklung bei diesem Bemühenunterstützend wirkt, ist natürlich willkommen.“ Um an die Erfolgeder heurigen Aktion anzuschließen, sollen im nächsten Jahr erneutähnliche Initiativen umgesetzt werden.Fit2work für UnternehmenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Kapital jedes Unternehmens,wobei das Potenzial immer geringer wird. Studien zufolge bedeuteteine ausgezeichnete Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitern eineerfolgreiche Zukunft für das Unternehmen. Es gibt eine fast lineareBeziehung zwischen Arbeitsfähigkeit und Produktivität. Daher hates für Unternehmen auch Sinn, in die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterzu investieren.Fit2work ist eine Initiative der österreichischen Bundesregierung,wird vom BSB koordiniert und bietet kostenlose Beratung für Betriebe,die die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterfördern bzw. erhalten wollen. Es stellt für Betriebe mit mehr als 15Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern ein Beratungsangebot zu einernachhaltigen Verbesserung der Arbeitsfähigkeit und dadurch zueiner Steigerung der Produktivität zur Verfügung. Die positiven Wirkungendurch das gezielte Einsetzen von entsprechenden Maßnahmensind eine erhöhte Effizienz durch weniger Krankenstände bzw.26WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN <strong>12</strong>/<strong>2013</strong>
Personal AustriaMag. Barbara Vielnascher (SEBUS), Mag. Olivia Strahser (arbeit und behinderung),Dieter Chmiel (BSB), Berit Weindorfer (Jugend am Werk),Mag. Franz Althuber (Career moves), Mag. Andreas Kardinal (vorne)(v.l.n.r.)Mag. Konrad Frankhauser, Mag. Martin Röhsner, Dr. Heike Kurzmann,Maria Strubreiter, Badas Sinken von Abwesenheitszeiten, die Verhinderung eines frühzeitigenAusscheidens von Mitarbeitern aus dem Erwerbsleben unddamit der Erhalt von wichtigem und wertvollem Know-how im Betrieb.Ziel ist es, einem drohenden Erfahrungsverlust vorzubeugenund den Betrieben die Suche nach dem Einsatz und die Einarbeitungvon Ersatzarbeitskräften zu ersparen.Arbeitgeber können bei fit2work Unterstützung anfordern, und zwarschon in der Frühphase gesundheitlicher Probleme, damit es aufgrundgesundheitlicher Beeinträchtigungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterngar nicht erst zu Problemen kommt. Beratungen über Fördermöglichkeiten,Arbeitsplatz-Adaptionen, Unterstützungsmaßnahmenund vieles mehr sind Teil der Mitarbeiter von fit2work. Die Betriebeprofitieren von der guten Vernetzung und einem unkompliziertenZugang zu den Angeboten. Oft ist bereits mit einfachen Mittelneine Verbesserung der Situation zu erreichen.Auch für kleine Unternehmen maßgeschneidertAngeboten wird nicht nur Beratung, sondern auch eine individuelleBegleitung des jeweiligen Falls. Bevor das Maßnahmenpaket gemeinsammit dem Betrieb geschnürt werden kann, wird zuerst dievorhandene Problemlage abgeklärt. Fit2work stimmt die erforderlichenMaßnahmen, wie z.B. eine Eingliederungshilfe, Arbeitsplatzadaptierungenund vieles mehr, mit den möglichen Förderungen derentsprechenden Organisationen ab und unterstützt und begleitet denBetrieb bei der Umsetzung.Sinnvolle betriebliche Maßnahmen rechnen sich. Neben einer verbessertenArbeitsfähigkeit wirkt sich die Senkung von Abwesenheitszeitenimmer positiv aus. Vor allem aber profitieren Betriebe von derVerhinderung eines frühzeitigen Ausscheidens von Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern aus dem Erwerbsleben, womit einem drohendenErfahrungsverlust vorgebeugt wird. Auch bei bereits eingespieltenAbläufen bei bewährten Teams oder im Kundenkontakt ist Kontinuitätein entscheidender Faktor.Fit2work ist auch Ansprechpartner für kleine oder mittlere Unternehmen.Denn das Thema Arbeitsfähigkeit betrifft jeden Betrieb mitmindestens einem Arbeitnehmer oder einer Arbeitnehmerin. Der Verlusteines erfahrenen Mitarbeiters bzw. einer erfahrenen Mitarbeiterintrifft gerade kleine Unternehmen in ganz besonderem Ausmaß.Zum Nachdenken anregen sollte allerdings, dass 20 Prozent aller Invaliditätspensionsbezieherangeben, sie wären nicht invalid geworden,sondern im Arbeitsleben geblieben, wenn die Arbeitsbedingungenan sie angepasst worden wären. Dieses Potenzial sollte der Wirtschaftin Zukunft erhalten bleiben.ÜSodexo: Enrique Galvan, Mag. Annemarie Kriegs-Au, Stefan BaudaBMD Sytemhaus: Ing. Gerhard Poschinger, Martin SüssRobert Beer (Country Manager Switzerland), Dr. Carmen Windhaber(Country Manager Austria)WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN <strong>12</strong>/<strong>2013</strong> 27