TAF. VZu HoffBFF I Gl ES IO. ST OE FF LE RIAmwrwtt.LXXIX.2
Am 24. Mai 1842, also vor jetzt genau 100 Jahren, legte der Professor der Mathematik und angewandtenGeometrie in Prag, Chr. Doppler, der k. böhmischen Gesellschaft eine Abhandlungvor mit dem Titel „Über das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer Gestirne desHimmels“. In dieser Abhandlung wird zum ersten Male das Dopplersche Prinzip formuliert,das zunächst für den Schall besagt, daß ein Ton höher klingt, wenn sich die Schallquelle aufuns zu bewegt, und tiefer, wenn sie sich von uns weg bewegt. Indem Doppler sein Prinzip aufdas wie der Schall als Wellenbewegung betrachtete Licht überträgt, kommt er zu dem Schluß,daß das Licht eines weißen Sternes bläulich erscheinen muß, wenn sich der Stern auf uns zubewegt, rötlich, wenn er sich von uns fortbewegt, und daß diese Färbungen um so intensiversein müssen, je größer die Geschwindigkeit der relativen Bewegung ist. Die vielfach beobachteteverschiedene Färbung der Komponenten von Doppelsternen glaubte Doppler als Ausdruck ihrerBahnbewegung ansprechen zu dürfen; aus den Farben der Einzelsterne wollte er auf ihre Geschwindigkeitenin der Gesichtslinie schließen.Das war etwas unerhört Neues und ganz außerhalb des Bereiches der Denkmöglichkeiten derklassischen Astronomie gelegen, daß man die Bewegung eines Sterns auf uns zu oder von unsweg sollte messen können. Nach den alten Vorstellungen hätte man solche Bewegungen nur feststellenkönnen durch zeitlich aufeinanderfolgende Bestimmungen der jeweiligen Entfernung desSternes von uns. Es wären aber, wie man sich leicht ausrechnen kann, selbst bei sehr großenGeschwindigkeiten von 10 oder 100 km in der Sekunde, Zeitintervalle von Jahrtausenden nötig,um meßbare Abstandsänderungen der Sterne hervorzurufen. Nach dem Dopplerschen Prinzipdagegen gibt eine einmalige Messung im Spektrum des Sternes bereits Aufschluß über die Geschwindigkeitin der Gesichtslinie oder, wie wir heute kürzer sagen, die „Radialgeschwindigkeit“ .Die ursprüngliche Idee Dopplers, der die Bestimmung der Radialgeschwindigkeit auf die genaueMessung von Farbnuancen gründen wollte, mußte allerdings noch dahin ergänzt werden dieseErgänzung hat Fizeau wenige Jahre später vorgenommen — , daß an die Stelle der Farbendie dunklen Linien im Spektrum traten, die Fraunhofer als charakteristische Marken erkannthatte. Diese festen Marken verschieben sich im Spektrum der bewegten Lichtquelle gegenüberder ruhenden nach Maßgabe der Geschwindigkeit, und zwar nach Violett, wenn der Stern sichuns nähert, nach Rot, wenn er sich von uns entfernt. Ein Vierteljahrhundert verfloß, bis es Huggins(1868) und kurz nach ihm Vogel (1871) gelang, im Spektrum des Sirius eine Verschiebungder Linien nach Rot festzustellen und daraus abzuleiten, daß Sirius sich mit einer Geschwindigkeitvon rund 20 Meilen in der Sekunde von uns fortbewegt.Hier nun müssen wir endlich der ebenfalls ziemlich genau 100 Jahre zurückliegenden Erfindunggedenken, die zwar auch die anderen, bereits berührten Gebiete der neueren Astronomieentscheidend beeinflußt hat, ohne die aber wohl kaum die in dem Dopplerschen Prinzipgegebenen Möglichkeiten überhaupt in nennenswertem Maße hätten ausgeschöpft werdenkönnen: der Photographie.Die photographische Platte besitzt, außer daß sie uns, entwickelt und fixiert, ein Dokumentliefert, das immer wieder hervorgeholt und ausgemessen werden kann, eine Eigenschaft, die demmenschlichen Auge ab geht: sie kann Lichteindrücke aufsummieren, so daß auch geringste Helligkeitendurch eine entsprechende Verlängerung der Belichtungszeit sichtbar gemacht werdenkönnen. Die Grenze der Leistung eines Fernrohres ist für das Auge gegeben durch die Dimensionendes Fernrohres allein, durch seine Öffnung und seine Vergrößerung; für die photographischePlatte kann die Grenze durch die Belichtungszeit theoretisch beliebig hinausgerücktwerden.81
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