China und Indiendeuten Asien den WegRückblende: Noch im Sommer 2007 – als die Subprimemarktkrise ihren Höhepunkt geradeerreicht hat – kursierte in Finanz- und Wirtschaftskreisen die sogenannte „Entkopplungsthese“.Die These sagt aus, dass die größten Schwellenländer sich von der Wirtschaftsentwicklungder Industrienationen abgekoppelt hätten. Aber bereits im Herbst trat Ernüchterungein: Auch die Börsen in Ländern wie China und Indien mussten hohe Kursverlustehinnehmen. Denn verunsicherte Finanzinvestoren aus den Industrienationen zogen hoheKapitalsummen aus den Schwellenländern ab. Die These schien widerlegt.Zurück in der Gegenwart scheint die„Entkopplungsthese“ aktueller dennje. Während die Börsen der Industriestaatenim ersten Quartal 2009 sanken,schloss der MSCI Emerging Asia Index imPlus ab – das war ein Novum; im Zeitraumvom 31. März 2004 bis 31. März 2009legte er insgesamt um 14,06 Prozent (inEUR) zu. Weltweit verzeichneten dieEmerging Markets sogar den besten Börsenmonatseit Dezember 1993. Grund fürdas gute Abschneiden sind unter anderemdie Ergebnisse des G20-Gipfeltreffens inLondon. Die wichtigsten Industrie- undSchwellenländer sagten dort 500 MilliardenUS-Dollar zu, um den InternationalenWährungsfonds (IWF) zu rekapitalisieren.Davon profitierten insbesondere auch dieasiatischen Aktienmärkte. Selbstverständlichfindet der aktuelle Aufschwung vordem Hintergrund der vorausgegangenenEinbrüche statt. Aber im Vergleich zu denMärkten der entwickelten Länder hebensich die Emerging Markets aktuell positivab. Folglich stellen sich viele Anleger dieFrage, ob es sich in Asien um eine Bärenmarkt-Rallyhandelt, die von Liquidität undtechnischen Faktoren angetrieben wird.Oder bildet sich hier tatsächlich ein nachhaltigerTrendaus, der auf sich besserndenfundamentalen Daten beruht?Kreditvergabe zieht anDie Länder Asiens lassen sich nicht alle ineinenTopf werfen, sondern unterscheidensich sowohl politisch als auch wirtschaft-lich deutlich voneinander. Aktuell ragen vorallem die Ökonomien Chinas und Indienspositiv hervor. So hat Peking auf dem NationalenVolkskongress eindrucksvoll bekräftigt,dem Wirtschaftsabschwung durchpolitische Flexibilität entschieden entgegenzutreten.Mit einem voluminösen Konjunkturpaketwill Peking den Einbruch derglobalen Nachfrage teilweise ausgleichenund den heimischen Unternehmen einAuskommen sichern. Das klare Ziel derchinesischen Regierung für das Jahr 2009bleibt eine BIP-Wachstumsrate von achtProzent. Gleichzeitig soll die Arbeitslosenquoteunter 4,6 Prozent gehalten werden(Quelle: Halbis Capital Management,„From the Desk“, 16. April 2009). Die wirtschaftspolitischeAnkündigung macht MutDie ausführlichen und vereinfachten Verkaufsprospekte und aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte erhalten Sie in Deutschland bei der <strong>HSBC</strong><strong>Trinkaus</strong>& Burkhardt AG, Königsallee 21/23, 40212 Düsseldorf sowie unter www.hsbc-investments.de.www.hsbc-zertifikate.de31
Aktuelles Märkte Analyse Strategie Produkte Glossar ServiceFondsChristian Heger, Chief Investment Officerund Mitglied der Geschäftsführung von<strong>HSBC</strong> Global Asset Management(Deutschland) GmbH, Düsseldorfund zieht eine Reihe von Verbesserungennach sich. So folgen die chinesischen Bankendem Regierungsaufruf und vergebendeutlich mehr Kredite. In den ersten beidenMonaten des Jahres 2009 haben chinesischeBankinstitute bereits Kredite ineiner Höhe von 2,69 Billionen Renminbigenehmigt (Quelle: Halbis Capital Management,„From the Desk“, 16. April2009). Das entspricht 55 Prozent derSumme, die im gesamten Jahr 2008 vergebenworden ist. Der Einkaufsmanagerindexlegte bereits in den vergangenenvier Monaten kontinuierlich zu, außerdemprofitierten die Werte von Energieproduzentenund der Immobiliensektor.Inlandsnachfrage stimulierenMit entschiedenen Mitteln stimuliert auchIndien die heimische Wirtschaft und stelltdazu nahezu 100 Milliarden US-Dollar zurVerfügung. Zusätzlich hat die indische Regierungfür 25 Millionen Haushalte eineGehaltserhöhung in Höhe von insgesamt45 Milliarde US-Dollar angekündigt. DieSumme entspricht vier Prozent des indischenBruttoinlandsproduktes. WeitereMaßnahmen wie Beschäftigungspläne fürdie ländlichen Gebiete und die Erhöhungdes garantierten Abnahmepreises fürBaumwolle und Weizen soll die Inlandsnachfrageebenfalls stärken. Von den staatlichenFörderprogrammen profitiert insbesonderedie Infrastrukturbranche. Indienist ein großes Land und die Versorgung mitElektrizität, Wasser und Straßen ist aufweiten Strecken noch unzureichend. Hiergibt es hier noch viel Entwicklungspotenzial.<strong>HSBC</strong> rechnet für Indien in den nächstenJahren mit einem jährlichen Wirtschaftswachstumvon durchschnittlichsechs Prozent. Als Wettbewerbsvorteil giltinsbesondere die junge und gut ausgebildeteBevölkerung. Zudem haben die gesunkenenÖlpreise etwas Druck von derZahlungsbilanz des Landes genommen.Der starke Rückgang der Rohstoffpreiseund die nachlassende Nachfrage ließen dieInflation in Indien nahezu auf den niedrigstenStand seit 20 Jahren fallen.Die Frage, ob die jüngsten KursgewinneAnzeichen einer nachhaltigenTrendwendesind oder nur ein kurzes Zwischenhoch,lässt sich derzeit nicht abschließend beantworten.Die jüngsten wirtschaftlichenVerbesserungen sprechen jedoch dafür,dass sich die Schwellenländer auf einemguten Weg befinden. Allen voran Chinaund Indien, die zu weltweiten Konjunkturförderernavancieren könnten. Dort kehrtdas Verbrauchervertrauen langsam zurückund die Inlandsnachfrage zieht wieder an.In beiden Ländern legten die Umsätze imEinzelhandel, in der Immobilienwirtschaftund in der Automobilindustrie bereits deutlichzu. Dies schürt die Hoffnung, dass dieniedrigen Zinsen und die Konjunkturprogrammeendlich Wirkung zeigen. In Indienwird diese Tendenz zusätzlich durch denWahlsieg der Kongresspartei verstärkt. Esist zu erwarten, dass hier die Reformbestrebungenweiter unterstützt werden, sodasssich die Lage weiter stabilisierensollte. Bereits kurz nach der Wahl legte derLeitindex Sensex um 17,34 Prozent zu(zum Vergleich: Wertentwicklung des Sensexvom 17. Juni 2004 bis zum 19. Juni2009: +221,03 Prozent; Quelle: Bloomberg;alle Angaben in EUR). In Anbetrachtdieser Rally sollten Anleger zunächst vorsichtigagieren. Eventuelle Kursrückläufesollten aber zum Einstieg genutzt werden.Christian Heger<strong>HSBC</strong> GIF Asia ex Japan EquityWKN/ISIN973762 / LU0043850808FondswährungUSDAuflegedatum 21.06.1974Verwaltungsgebühr 1,50%Ausgabeaufschlag 5,54%FondsmanagerHusan PaiInvestmentgesellschaft <strong>HSBC</strong> Investment Funds (Luxembourg) S.A.Der Fonds bietet Investoren Zugang zu den langfristigen Anlagechancen der asiatisch-pazifischenAktienmärkte außerhalb Japans. Ziel des Fonds ist es, mittels Investitionen in Aktien undaktienähnliche Wertpapiere eine langfristige Wertsteigerung durch Kapitalwachstum und-erträge zu erreichen. Die Investitionen werden breit gestreut und konzentrieren sich vornehmlichauf große und mittelgroße Unternehmen. Das Management erfolgt durch eines der weltweitgrößten Teams für asiatische Aktien und wird auf der Basis eines Prozesses, der fundamentalesResearch und quantitative Aspekte kombiniert, umgesetzt.Die ausführlichen und vereinfachten Verkaufsprospekte und aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte erhalten Sie in Deutschland bei der <strong>HSBC</strong><strong>Trinkaus</strong>& Burkhardt AG, Königsallee 21/23, 40212 Düsseldorf sowie unter www.hsbc-investments.de.32