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Juli - Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

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FÜR IMMER VEREINTILLUSTRATIONEN VON BRADLEY CLARKAls ich neunzehn war, besuchteich ein letztes Mal meine Großeltern,ehe ich zu einem dreimonatigenhumanitären Einsatz nach Ecuadoraufbrach. Mein Großvater war wegenseines schlechten Gesundheitszustandsin einem Seniorenwohnheimuntergebracht. Er litt an Demenz undweiteren altersbedingten Gebrechen.Als ich mit meiner Familie dasWohnheim betrat, war ich bedrückt,weil ich wusste, dass dieser Besuchbei meinem Großvater wahrscheinlichmein letzter war. Ich wusste, dass erwohl sterben würde, während ichweg war, und fühlte mich irgendwieschuldig, dass ich fortging.Kurz bevor wir sein Zimmer betraten,hatte ihn ein Pfleger gerade inden Rollstuhl gesetzt. Wir fuhrenihn im Rollstuhl zum Aufenthaltsraum.Meine Mutter unterhieltsich mit jemandem vom Pflegepersonal,und meine 16-jährigeSchwester und ich unterhieltenuns mit unserem Opa.Er war nicht mehr er selbst. Es waroffensichtlich, dass seine geistige Verfassungnachgelassen hatte. Er wirkteverwirrt. Als wir ihn fragten, wieviele Enkel er habe, gab er die falscheAntwort. Liebevoll nahmen wir ihn einbisschen auf den Arm und machtenein großes Theater darum, wie vieleEnkel er nun tatsächlich hatte.Er tat mir so leid. Dann aber sagtemein Großvater verwirrt, wie er war,mitten unter all seinen falschen Antwortenauf unsere Fragen plötzlich:„Für immer vereint.“Ich war sprachlos. Ein Pfleger, <strong>der</strong>in <strong>der</strong> Nähe stand, hatte nicht verstanden,was er gesagt hatte, aber meineSchwester und ich sahen einan<strong>der</strong> an.Wir hatten ihn beide deutlich verstanden.Da sagte er ein zweites Mal: „Fürimmer vereint.“ Dieses Mal hörte esauch meine Mutter.Das ist alles, was ich von diesemBesuch in Erinnerung habe. Ich weißnoch, dass ich aus Kummer und ausFreude weinte, als wir das Seniorenheimverließen – aus Kummer umden Mann, den wir dort zurückließenund den ich in diesem Leben nichtmehr wie<strong>der</strong>sehen würde, und ausFreude über die liebevolle Barmherzigkeitdes Herrn, die aus den einfachenWorten meines Opas sprach,die mich mit Frieden erfüllten.Ich weiß, dass mein Großvatertrotz seines Geisteszustands ein letztesMal seine feste Überzeugung undGewissheit geäußert hatte, dass dieFamilie für immer vereint sein kann.Bald darauf machte ich mich aufden Weg, um humanitären Dienst zuleisten. Als ich eine Woche vor meinerHeimreise erfuhr, dass mein Großvatergestorben war, empfand ich Frieden.Ich wusste damals und weiß auchjetzt, dass ich ihn eines <strong>Tage</strong>s wie<strong>der</strong>sehenwerde. Dank <strong>der</strong> heiligen Handlungendes Tempels ist die Familie fürimmer vereint. ◼Kellee H. Mudrow, UtahMein Großvaterwar nichtmehr er selbst. Eswar offensichtlich,dass seine geistigeVerfassung nachgelassenhatte.Er wirkte verwirrt.29

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