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Juli - Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

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BIS AUFS WIEDERSEHENGEMEINSAMAUF DEM WEGDER HOFFNUNGLaRene Porter GauntZeitschriften <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>In Nauvoo war es Frühlingsanfang, als ich zumersten Mal den Weg <strong>der</strong> Hoffnung entlangging.Die Sonne schien golden und warf sanfteSchatten, als ich den von Bäumen gesäumtenWeg entlangging. Als Fotografin beschäftigtenmich nur die Belichtungszeit, die Blende unddas faszinierende Licht, das ich mit dem Objektiveinfing.Doch nach und nach drangen Gedankenan meine Vorfahren, die diesen Weg gegangenwaren, zu mir durch. Zunächst einmal warenda Jared und Cornelia mit ihrem zweijährigenSohn. Ich fühlte eine kühle Brise, aber das warnichts gegen die frostige Kälte, <strong>der</strong> Jared undseine kleine Familie bei ihrem Auszug ausgesetztwaren. Cornelia starb irgendwo zwischenNauvoo und Salt Lake City. Ich stellte mir vor,wie Jared weinend seinen Sohn auf die Armenahm und weiterzog.Da ich das Gefühl, ihre Gegenwart zu spüren,nicht verlieren wollte, hörte ich nicht aufzu fotografieren, obwohl Tränen meinen Blicktrübten. Ich musste an die junge Sarah denken,die zusammen mit ihrer gütigen Stiefmutter zurletzten Gruppe gehörte, die Nauvoo verließ.Einmal sandte ihnen <strong>der</strong> liebe Vater im HimmelWachteln ins Lager, damit sie nicht verhungerten.Mit dankbarem Herzen kämpften sie sichweiter vorwärts.Ich fühlte mit ihnen; mir kam es vor, als wäreSarah an meiner Seite. Auch Jared und CorneliaIm Februar 1846 wurdendie Pioniere <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>aus Nauvoo vertrieben.Voller Hoffnung, in ZionFrieden zu finden, zogensie die Parley Streetentlang – heute <strong>der</strong> Weg<strong>der</strong> Hoffnung genannt– und überquertenden Mississippi.und ihr kleiner Sohn schienen mich zu begleiten.Gemeinsam gingen wir durch Licht undSchatten. Die Vergangenheit und die Gegenwartverschmolzen auf diesem Weg – dem Weg<strong>der</strong> Hoffnung, dem Weg <strong>der</strong> Tränen. Auf eineWeise, die ich nicht erklären kann, waren siebei mir und machten mir unsere gemeinsameLiebe zum Evangelium <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> bewusst. Mirwurde klar, dass mein Zeugnis in mir brennt,weil ihr Zeugnis in ihnen brannte und vonGeneration zu Generation weitergegeben wordenwar – wobei jedes die Grundlage für dasnächste legte. Ich weinte vor Dankbarkeit.Bald darauf holte mich mein Mann ein, <strong>der</strong>woan<strong>der</strong>s Fotos gemacht hatte. Ich stand nahebei ihm, als ich ihm mein Erlebnis schil<strong>der</strong>te.Wie die <strong>Heiligen</strong> in Nauvoo war er <strong>der</strong> Erste inseiner Familie, <strong>der</strong> an das Evangelium glaubte.Und wie jene, die vor mehr als 150 Jahren diesenWeg entlanggegangen sind, wird er nicht<strong>der</strong> letzte Gläubige sein. Sein Zeugnis undmein Zeugnis haben die Zeugnisse entfacht,die nun im Herzen unserer Kin<strong>der</strong> brennen, sowie die Zeugnisse von Jared und Cornelia undSarah die Zeugnisse von tausenden Nachkommenentfacht haben.Mein Mann und ich ließen das Fotografierensein und gingen gemächlich den Rest desWegs <strong>der</strong> Hoffnung entlang, wobei unsereGedanken den Menschen galten, die uns vorausgegangensind. ◼WEG DES GLAUBENS, GEMÄLDE VON JED B. THOMAS, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGT80 Liahona

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