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Juli - Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

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ekräftigen unsere Werte, kurz, wir treffen ein „vorläufigesUrteil“ – zumindest sollten wir dies tun.„Haben an<strong>der</strong>e nicht ihre Entscheidungsfreiheit?“Junge Menschen fragen sich vielleicht, ob denn dieserStandpunkt o<strong>der</strong> jene Richtlinie <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> wirklich füralle Menschen gilt. Sie sagen: „Wir wissen ja, wie wir unsverhalten sollen, aber warum müssen wir an<strong>der</strong>e dazubringen, unsere Grundsätze anzunehmen? Haben sie nichtihre Entscheidungsfreiheit? Sind wir nicht selbstgerechtund voreingenommen, zwingen wir nicht an<strong>der</strong>en unsereAnsichten auf, wenn wir verlangen, dass sie sich, wie wir,in einer bestimmten Weise verhalten?“ In diesem Fall wirdman einfühlsam erklären müssen, warum manche Grundsätzeverteidigt werden und man sich manchen Sündenentgegenstellt, wo sie auch auftreten, nämlich bei Fragenund Gesetzen, die nicht nur gesellschaftliche o<strong>der</strong> politischeFolgen nach sich ziehen, son<strong>der</strong>n sich auf die Ewigkeitauswirken. Und obwohl wir niemanden beleidigenwollen, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Ansicht ist als wir, liegt uns noch mehrdaran, Gott nicht zu beleidigen.Vergleichen wir es einmal mit einem Jugendlichen, <strong>der</strong>sagt: „Jetzt darf ich Auto fahren, und ich weiß, dass ich beiRot anhalten soll, müssen wir aber wirklich über an<strong>der</strong>erichten und versuchen, sie alle dazu zu bringen, an <strong>der</strong> rotenAmpel anzuhalten?“ Man wird dann wohl erklären müssen,warum – ja, wir hoffen natürlich, dass alle bei Rot anhalten.Und man muss das erklären, ohne abschätzig über diejenigenzu reden, die das Gesetz übertreten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Ansichtenhaben, weil sie natürlich ihre Entscheidungsfreiheithaben. Aber zweifelt nie daran, dass Gefahr droht, wennmanche sich dafür entscheiden, nicht zu gehorchen.Meine jungen Freunde, es gibt heute in <strong>der</strong> Welt dieunterschiedlichsten Ansichten und je<strong>der</strong> besitzt sittlicheEntscheidungsfreiheit, aber niemand hat das Recht, so zuhandeln, als hätte Gott zu diesen Themen nichts zu sageno<strong>der</strong> als ob Gebote nur von Belang wären, wenn sich alledarüber einig sind.Ich kenne keine wichtigere Fähigkeit, keine größereRedlichkeit, als uns auf diesem schmalen Grat zu bewegen:unseren moralischen Standpunkt gemäß Gottes Wort undGesetz zu vertreten, dies aber mitfühlend, verständnisvollund mit viel Nächstenliebe zu tun. Das ist gewiss etwassehr Schwieriges: richtig zu unterscheiden zwischen <strong>der</strong>Sünde und dem Sün<strong>der</strong>! Hier zu trennen ist wohl mit amschwersten – und manchmal noch schwerer, es in Worte zufassen –, trotzdem müssen wir liebevoll versuchen, genaudies zu tun. ◼Nach einer Ansprache, die am 9. September 2012 bei einer CES-Andachtgehalten wurde. Den englischen Text dieser Ansprache mit dem Titel „Israel,Israel, God is Calling“ finden Sie in voller Länge unter cesdevotionals.lds.org.ANMERKUNGEN1. George MacDonald, The Unspoken Sermons,2011, Seite 2642. Siehe Dallin H. Oaks, „‚Judge Not‘and Judging“, Ensign, August1999, Seite 6–13JUGENDLICHEIch weiß, dass ichbei Rot anhaltensoll, müssen wir aberwirklich über an<strong>der</strong>erichten und versuchen,sie alle dazu zu bringen,an <strong>der</strong> roten Ampelanzuhalten?<strong>Juli</strong> 2013 43

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