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3-2-1-Mut! Das Abenteuer Empowerment. - Verband binationaler ...

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2) siehe auch den Ar tikel ino.g. Dokumentation vonMichaela Glaser zu diesem Themainterkulturelle Lebenswelten und eine entstehende interkulturelle Normalität (nicht nur in binationalen Familien)werden kaum zur Kenntnis genommen. In den Neuen Bundesländern verstellt der wichtige, aber allgegenwärtigeBlick auf Rechtsextremismus zusätzlich interkulturelle Perspektiven. Die besondere Situation vonMigrant/innen in den östlichen Bundesländern 2 ist somit eine wichtige Rahmenbedingung für die Arbeit iminterkulturellen Bereich.So wichtig die Bekämpfung vonRechtsextremismus ist, aus derSicht der Minderheit sind –individuelle und kollektive –Strategien gegen Rassismus,Diskriminierung, für Inklusionund die Wertschätzung bereitsvorhandener interkulturellerNormalität viel spannenderund wichtiger.Ausgehend von dieser auf der Tagung 2007 gefestigten Erkenntnis, setzt unser Projekt bei denen an, die vonden Ideologien der Ungleichwertigkeit direkt betroffen sind. In Ergänzung zu anderen Initiativen, die derMehrheitsgesellschaft nahebringen wollen, dass Minderheiten gleiche Rechte haben sollten, haben wir unszur Aufgabe gemacht, Jugendliche auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten und sie so fürdie Herausforderungen ihres Lebens stark zu machen.Welche Möglichkeiten gibt es, Menschen zu unterstützen, ohne sie abhängig zu machen? Wie kann man siewertschätzen, ihnen auf gleicher Augenhöhe begegnen und sie befähigen ihre Angelegenheiten in die eigenenHände zu nehmen – ohne sie gleichzeitig als wehrlose Opfer zu stilisieren und ihnen pauschal die Verantwortungfür ihre Integration selbst zuzuschreiben?Idee und VerwirklichungBereits im Jahre 2006 begannen die Projektkoordinatorin Siri Pahnke und ich mit der Arbeit an der immerkonkreter werdenden Projektidee und ihrer Finanzierung. In einer langen und intensiven Projektentwicklungsphasesuchten wir Ansätze für die Umsetzung und stellten das Projekt sowohl in unserem <strong>Verband</strong> alsauch außerhalb zur Diskussion. Schließlich beteiligten wir uns an der Interessensbekundung für das Bundesprogramm„Vielfalt tut gut“ und wurden als Träger unseres Modellprojektes „3-2-1-<strong>Mut</strong>! – <strong>Empowerment</strong>-Trainings für Jugendliche mit Migrationshintergrund und begleitende Elternworkshops“ für eine Förderungausgewählt. Durch das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“ erhielten wir eine Kofinanzierung und auchdie ARGE unterstützte uns durch die Finanzierung zusätzlicher Stellen.Im September 2007 ging das Projekt an den Start. Ein Büro wurde angemietet, Mitarbeiter/innen gesucht undeingestellt. Unsere Idee konnte tatsächlich umgesetzt werden! <strong>Das</strong> im Projektantrag beschriebene Konzeptbasierte darauf, dass die konkreten Inhalte der Trainings und die Akquise der Teilnehmenden durch ein interkulturellesTeam konzipiert werden und damit nicht vorweggenommen worden waren – eine große Chancefür gestaltungsfreudige, selbstbestimmt arbeitende Menschen. Aber auch eine große Herausforderung für alleBeteiligten, denn die Sicherheit einer im Detail vorgezeichneten Arbeitsaufgabe konnten wir nicht bieten.Allen, die das Projekt und seine grundlegende Idee tatkräftig unterstützt haben, gilt mein Dank:Marcela Zuniga, Massoud Shabanpour, Daniela Schmohl, Victor Labra-Holzapfel, Antonio Moscato, AndreasRauhut, Valentina Campanella, Barbara Barry, Christin Bauer, Matthias Skotnik und Susanne Wiegmann.Nach fast drei Jahren ist das Projekt vorerst beendet. Die Hoffnung, Trainings nach dem Curriculum des3-2-1-<strong>Mut</strong>!-Teams im <strong>Verband</strong> als festes Angebot zu etablieren, hat sich leider nicht erfüllt. Wir sind stolz,das erste <strong>Empowerment</strong>-Projekt dieser Größenordnung für Migrant/innen unter den besonderen Bedingungenin Sachsen erfolgreich durchgeführt zu haben. Jedoch gefällt uns nicht, dass die Ergebnisse unseresdreijährigen Projektes in irgendeinem Ablagesystem in Berlin verschwinden könnten. Warum werdenkeine Anstrengungen unternommen, die Arbeit unseres Projektes zu verstetigen? Neue Projekte auch nachder Modellphase zu unterstützen und damit die Nachhaltigkeit der Bundesprogramme zu sichern, ist nichtnur Sache der Organisationen, die sie durchführen oder gar des Projektteams, sondern eine gesellschaftspolitischeAufgabe.Davon ausgehend, dass Modellprojekte durchgeführt werden, damit die dabei entstandenen Modelle – evaluiertund für gut befunden – anschließend weiter genutzt werden, hoffen wir auf eine Zukunft für die imRahmen unseres Projektes entwickelten <strong>Empowerment</strong>-Module.Interkulturelle Arbeit in OstdeutschlandEine zentrale Herausforderung, der sich interkulturelle Vorhaben in Ostdeutschland stellen müssen, ist diegeringe Zahl der Migrant/innen. Der geringe Anteil führt häufig zu der vorschnellen Annahme, dass Zuwanderung,Integration und Interkulturalität hier kein Thema seien ( M e m o r a n d u m , 2 0 0 2 ). Diese Einschätzungteilen Wissenschaftler/innen mit pädagogischen Fachkräften und das führt dazu, dass interkulturelle Projekteals weniger relevant abgetan werden und somit in der Förderpolitik wenig Beachtung finden ( K e r b e r /Eine demokratische Gesellschaftdarf beim Thema Integration nichtnach Größenordnungen fragen!Autorin:Siri Pahnke8 9

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