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3-2-1-Mut! Das Abenteuer Empowerment. - Verband binationaler ...

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de unser bewährtes Konzept des interkulturellen und gegenderten Trainertandems beibehalten. Ein Radiotrainingkann unterschiedlich intensiv ablaufen und hat entsprechend unterschiedlich viele Trainingseinheiten.Je nach zeitlicher Intensität wurde der inhaltliche Fokus dabei entweder auf die Konzeptualisierung,Planung und Durchführung einer kompletten Magazinsendung mit allen erdenklichen Raffinessen – Jingle,Interview, gebauter Beitrag, Umfrage, Feature, Klangcollage etc. – gelegt oder es wurden nur Teilaspektebehandelt bzw. andere Audioformen gewählt (z.B. ein Hörspiel).Die am einfachsten zu beantwortende Frage ist die des Senders, der die Produktionen schließlich durch denÄther schickt: <strong>Das</strong> ist unser Kooperationspartner „Radio blau“. Radio blau ist das nicht-kommerzielle Lokalradio(NKL) in Leipzig und stellt uns neben der Sendezeit auch seine Studios sowie die dazugehörige SendeundSchnitttechnik – kurz: die komplette Infrastruktur – zur Verfügung. Und da alle anderen Fragen nichtso eindeutig zu beantworten sind, werden im Folgenden zwei Trainings exemplarisch beschrieben.Jede der Teilnehmerinnen erzählte, was bei ihr gerade aktuell ist und ob es ihr zur Zeit eher gut oder eherschlecht geht. Anschließend führten wir dann auch schon die bevorstehende Herausforderung ein: Die Produktioneines Hörspiels – vom Ausdenken der Handlung über die Anpassung dieser an das Format Hörspielbis zum Einsprechen der Texte, inklusive der benötigten Klänge und Geräusche. Eine diesbezügliche Aufgabenverteilungfand allerdings erst beim nächsten Termin statt. Ursprünglich war unsere Idee, ein Hörspielüber das Neu-Sein an einem bestimmten Ort zu machen, wobei sich ein abstraktes Setting für die Hörspielgeschichteanbot. Deshalb versuchten wir, den Jugendlichen mit dem Vorspielen von originalen Mondlandungs-bzw. Erdumrundungsaufnahmen das Thema nahe zu bringen und ihre Phantasie in dieser Richtung„herauszufordern“. Schließlich fand „unsere“ Idee jedoch keinen Anklang, denn die Jugendlichen hattenbereits sehr genaue Vorstellungen von den Themen, die sie im Hörspiel verarbeiten wollten – was wir natürlichals sehr positiv empfanden. Eine Themensammlung wurde in Form des guten alten Brainstormingsschnell zusammengestellt.2) <strong>Das</strong> ist die selbst gewählteBezeichnung der Jugendlichen fürihre Clique1. Trainingsbeispiel„Radio WWW – World Wide Werdau“In den Zug nach Werdau steigen, dort angekommen einfach die große, vom Bahnhof abgehende Straße hinunterlaufenund dann kurz vor knapp links abbiegen – das ist alles, was es braucht, um körperlich im AsylbewerberwohnheimWerdau anzukommen. Doch für das anstehende Radiotraining bedurfte es natürlich einergründlichen Vorbereitung mit dem Resultat einer gut abgestimmten Melange aus Zielformulierung, Methodenauswahlund inhaltlicher Flexibilität im Reisegepäck. Und eben dieses soll im Folgenden neben der Einstreuungpersönlicher Eindrücke noch einmal ausgepackt werden.Die „Werdau Immigrants“ 2 waren zum Zeitpunkt des ersten Radiotrainingstermins im März 2009 meinenbeiden Kolleg/innen Valentina und Andreas bereits sehr vertraut. Die Jugendlichen hatten 2008 den Wettbewerb„Heimat (er)finden“ mit einem in einem Training gemeinsam erstellten Video gewonnen. Somithatte ich kaum Bedenken, dass die Motivation, ein Radioprojekt zu machen, innerhalb der Gruppe schlichtwegnicht vorhanden sein könnte. Im Gegenteil: Als ich gemeinsam mit Valentina und Andreas zum erstenvon insgesamt sechs Terminen im Aufenthaltsraum des Asylbewerberwohnheims erschien, saßen auf denSofas fünf erwartungsfrohe Jugendliche, die uns sehr freundlich begrüßten. Auffällig und ein wenig schadewar lediglich, dass keiner von den Jungs aus dem letzten (Video-)Training erschienen war. Neben den Teilnehmerinnenwar auch die Sozialarbeiterin des Asylbewerberwohnheims, Anna, anwesend. Sie sollte sichwährend der folgenden Wochen noch als große (Organisations-)Hilfe erweisen. Doch nun endlich zum eigentlichenAblauf.A m A n fa n g wa r d e r K u c h e n . Nachdem Valentina und Andreas mich den ihnen bereits bekanntenJugendlichen vorgestellt hatten, begannen wir mit einem als „Teatime“ getarnten Stimmungsbarometer.Besonders wichtig waren letztlich – für die zu diesem Zeitpunkt noch ausschließlich weiblichen „WerdauImmigrants“ – Themen wie soziale Anerkennung, der Umgang mit dem eigenen Körper sowie Liebesbeziehungen.Beim Punkt soziale Anerkennung nannte eine der Teilnehmer/innen ihren Berufswunsch: Schönheitschirurgin.Und damit hatte die Gruppe einen thematischen Katalysator gefunden, denn jede Teilnehmerinhatte plötzlich sehr konkrete Vorschläge, wie die Handlung der Geschichte verlaufen sollte bzw. wasauf keinen Fall fehlen dürfe. An diesem Punkt war das zeitliche Ende der Trainingseinheit erreicht, weshalbwir mit den Teilnehmerinnen vereinbarten, dass sie bis zum nächsten Termin ihre Ideen aufschreiben, um siedann mit uns gemeinsam zu sortieren und zu einer schlüssigen Geschichte zu verweben. Stichwort Selbstorganisation:Anna, die Sozialarbeiterin des Wohnheims, hatte durch ihre aktive „Memo-Arbeit“ einen nichtgeringen Anteil daran, dass diese Verschriftlichungen tatsächlich beim nächsten Treffen mit uns vorlagen.9 4 9 5

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