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ICD-10-GM Version 2011 Systematisches Verzeichnis

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Internationale Klassifikation der Krankheiten - <strong>ICD</strong>-<strong>10</strong>-<strong>GM</strong> <strong>2011</strong>F82.9 Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen, nicht näherbezeichnetF83F84.-Kombinierte umschriebene EntwicklungsstörungenDies ist eine Restkategorie für Störungen, bei denen eine gewisse Mischung von umschriebenenEntwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache, schulischer Fertigkeiten und motorischer Funktionenvorliegt, von denen jedoch keine so dominiert, dass sie eine Hauptdiagnose rechtfertigt. Diese Mischkategoriesoll nur dann verwendet werden, wenn weitgehende Überschneidungen mit allen diesen umschriebenenEntwicklungsstörungen vorliegen. Meist sind die Störungen mit einem gewissen Grad an allgemeinerBeeinträchtigung kognitiver Funktionen verbunden. Sie ist also dann zu verwenden, wenn Funktionsstörungenvorliegen, welche die Kriterien von zwei oder mehr Kategorien von F80.-, F81.- und F82 erfüllen.Tief greifende EntwicklungsstörungenDiese Gruppe von Störungen ist gekennzeichnet durch qualitative Abweichungen in den wechselseitigensozialen Interaktionen und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschränktes, stereotypes, sichwiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Diese qualitativen Auffälligkeiten sind in allenSituationen ein grundlegendes Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes.Sollen alle begleitenden somatischen Zustandsbilder und eine Intelligenzminderung angegebenwerden, sind zusätzliche Schlüsselnummern zu benutzen.F84.0 Frühkindlicher AutismusDiese Form der tief greifenden Entwicklungsstörung ist durch eine abnorme oder beeinträchtigte Entwicklungdefiniert, die sich vor dem dritten Lebensjahr manifestiert. Sie ist außerdem gekennzeichnet durch eincharakteristisches Muster abnormer Funktionen in den folgenden psychopathologischen Bereichen: in dersozialen Interaktion, der Kommunikation und im eingeschränkten stereotyp repetitiven Verhalten. Neben diesenspezifischen diagnostischen Merkmalen zeigt sich häufig eine Vielzahl unspezifischer Probleme, wie Phobien,Schlaf- und Essstörungen, Wutausbrüche und (autodestruktive) Aggression.Autistische StörungFrühkindliche PsychoseInfantiler AutismusKanner-SyndromExkl.: Autistische Psychopathie (F84.5)F84.1 Atypischer AutismusDiese Form der tief greifenden Entwicklungsstörung unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus entwederdurch das Alter bei Krankheitsbeginn oder dadurch, dass die diagnostischen Kriterien nicht in allen genanntenBereichen erfüllt werden. Diese Subkategorie sollte immer dann verwendet werden, wenn die abnorme oderbeeinträchtigte Entwicklung erst nach dem dritten Lebensjahr manifest wird und wenn nicht in allen für dieDiagnose Autismus geforderten psychopathologischen Bereichen (nämlich wechselseitige sozialeInteraktionen, Kommunikation und eingeschränktes, stereotyp repetitives Verhalten) Auffälligkeitennachweisbar sind, auch wenn charakteristische Abweichungen auf anderen Gebieten vorliegen. AtypischerAutismus tritt sehr häufig bei schwer retardierten bzw. unter einer schweren rezeptiven Störung derSprachentwicklung leidenden Patienten auf.DIMDIAtypische kindliche PsychoseIntelligenzminderung mit autistischen ZügenSoll eine Intelligenzstörung angegeben werden, ist eine zusätzliche Schlüsselnummer (F70-F79) zubenutzen.F84.2 Rett-SyndromDieses Zustandsbild wurde bisher nur bei Mädchen beschrieben; nach einer scheinbar normalen frühenEntwicklung erfolgt ein teilweiser oder vollständiger Verlust der Sprache, der lokomotorischen Fähigkeiten undder Gebrauchsfähigkeiten der Hände gemeinsam mit einer Verlangsamung des Kopfwachstums. Der Beginndieser Störung liegt zwischen dem 7. und 24. Lebensmonat. Der Verlust zielgerichteter Handbewegungen,Stereotypien in Form von Drehbewegungen der Hände und Hyperventilation sind charakteristisch. Sozial- undSpielentwicklung sind gehemmt, das soziale Interesse bleibt jedoch erhalten. Im 4. Lebensjahr beginnt sich eineRumpfataxie und Apraxie zu entwickeln, choreo-athetoide Bewegungen folgen häufig. Es resultiert fast immereine schwere Intelligenzminderung.220

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