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ICD-10-GM Version 2011 Systematisches Verzeichnis

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Kapitel VF94.1 Reaktive Bindungsstörung des KindesaltersDiese tritt in den ersten fünf Lebensjahren auf und ist durch anhaltende Auffälligkeiten im sozialenBeziehungsmuster des Kindes charakterisiert. Diese sind von einer emotionalen Störung begleitet und reagierenauf Wechsel in den Milieuverhältnissen. Die Symptome bestehen aus Furchtsamkeit und Übervorsichtigkeit,eingeschränkten sozialen Interaktionen mit Gleichaltrigen, gegen sich selbst oder andere gerichtetenAggressionen, Unglücklichsein und in einigen Fällen Wachstumsverzögerung. Das Syndrom trittwahrscheinlich als direkte Folge schwerer elterlicher Vernachlässigung, Missbrauch oder schwererMisshandlung auf.Soll eine begleitende Gedeih- oder Wachstumsstörung angegeben werden, ist eine zusätzlicheSchlüsselnummer zu benutzen.Exkl.: Asperger-Syndrom (F84.5)Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung (F94.2)Missbrauch von Personen (T74.-)Normvariation im Muster der selektiven BindungPsychosoziale Probleme infolge von sexueller oder körperlicher Misshandlung imKindesalter (Z61)F94.2 Bindungsstörung des Kindesalters mit EnthemmungEin spezifisches abnormes soziales Funktionsmuster, das während der ersten fünf Lebensjahre auftritt mit einerTendenz, trotz deutlicher Änderungen in den Milieubedingungen zu persistieren. Dieses kann z.B. in diffusem,nichtselektivem Bindungsverhalten bestehen, in aufmerksamkeitssuchendem und wahllos freundlichemVerhalten und kaum modulierten Interaktionen mit Gleichaltrigen; je nach Umständen kommen auchemotionale und Verhaltensstörungen vor.Gefühlsarme PsychopathieHospitalismusExkl.: Asperger-Syndrom (F84.5)Hyperkinetische Störungen (F90.-)Hospitalismus bei Kindern (F43.2)Reaktive Bindungsstörung des Kindesalters (F94.1)F94.8 Sonstige Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der KindheitF94.9 Störung sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit, nicht näher bezeichnetF95.-TicstörungenSyndrome, bei denen das vorwiegende Symptom ein Tic ist. Ein Tic ist eine unwillkürliche, rasche,wiederholte, nichtrhythmische Bewegung meist umschriebener Muskelgruppen oder eine Lautproduktion, dieplötzlich einsetzt und keinem erkennbaren Zweck dient. Normalerweise werden Tics als nicht willkürlichbeeinflussbar erlebt, sie können jedoch meist für unterschiedlich lange Zeiträume unterdrückt werden.Belastungen können sie verstärken, während des Schlafens verschwinden sie. Häufige einfache motorische Ticssind Blinzeln, Kopfwerfen, Schulterzucken und Grimassieren. Häufige einfache vokale Tics sind z.B.Räuspern, Bellen, Schnüffeln und Zischen. Komplexe Tics sind Sich-selbst-schlagen sowie Springen undHüpfen. Komplexe vokale Tics sind die Wiederholung bestimmter Wörter und manchmal der Gebrauch sozialunangebrachter, oft obszöner Wörter (Koprolalie) und die Wiederholung eigener Laute oder Wörter (Palilalie).DIMDIF95.0 Vorübergehende TicstörungSie erfüllt die allgemeinen Kriterien für eine Ticstörung, jedoch halten die Tics nicht länger als 12 Monate an.Die Tics sind häufig Blinzeln, Grimassieren oder Kopfschütteln.F95.1 Chronische motorische oder vokale TicstörungSie erfüllt die allgemeinen Kriterien für eine Ticstörung, wobei motorische oder vokale Tics, jedoch nicht beidezugleich, einzeln, meist jedoch multipel, auftreten und länger als ein Jahr andauern.F95.2 Kombinierte vokale und multiple motorische Tics [Tourette-Syndrom]Eine Form der Ticstörung, bei der gegenwärtig oder in der Vergangenheit multiple motorische Tics und einoder mehrere vokale Tics vorgekommen sind, die aber nicht notwendigerweise gleichzeitig auftreten müssen.Die Störung verschlechtert sich meist während der Adoleszenz und neigt dazu, bis in das Erwachsenenalteranzuhalten. Die vokalen Tics sind häufig multipel mit explosiven repetitiven Vokalisationen, Räuspern undGrunzen und Gebrauch von obszönen Wörtern oder Phrasen. Manchmal besteht eine begleitende gestischeEchopraxie, die ebenfalls obszöner Natur sein kann (Kopropraxie).F95.8 Sonstige TicstörungenF95.9 Ticstörung, nicht näher bezeichnetTic o.n.A.225

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