Groß und stark werden - Vorsprung durch Bildung
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Vorbereitungsphase<br />
Anfangserfahrungen<br />
Personalplanung<br />
keiten (80 m2 ) in der ehemaligen Hausmeisterwohnung<br />
einer Gr<strong>und</strong>schule, allerdings<br />
mit Aussicht auf einen baldigen<br />
Umzug, denn mit der Entscheidung für die<br />
„Krabbelstube“ war gleichzeitig die Entscheidung<br />
für einen Neubau gefallen.<br />
Heute steht das neue Kinderhaus (180 m2 pro Etage mit Garten) am Rande eines Kinderzentrums<br />
<strong>und</strong> grenzt an den Garten des<br />
Kindergartens. Es ist geplant, dass die Mitarbeiter<br />
der „Krabbelstube“ <strong>und</strong> des Kindergartens<br />
(im 1. Stock des Kinderhauses)<br />
zusammenarbeiten <strong>und</strong> dass die Räumlichkeiten<br />
zum Teil gemeinsam genutzt <strong>werden</strong>.<br />
Durch einen Kooperationsvertrag <strong>werden</strong><br />
die inhaltlichen, personellen <strong>und</strong> finanziellen<br />
Aspekte geregelt.<br />
Rudi Reichenberger berichtet, wie sich die<br />
„Krabbelstube“ entwickelte. Er ist Sozialpädagoge<br />
<strong>und</strong> der Jugendpfleger des Marktes<br />
Lappersdorf.<br />
Information im Vorfeld<br />
„Wir haben uns im Vorfeld alle sehr gut<br />
informiert <strong>und</strong> zusammen mit dem Bürgermeister<br />
Kinderkrippen freier <strong>und</strong> städtischer<br />
Träger besucht, haben die Fachstellen im<br />
Landratsamt <strong>und</strong> bei der Regierung in<br />
Regensburg befragt <strong>und</strong> Preise von allen<br />
umliegenden Einrichtungen eingeholt.“<br />
Korrektur der Personalplanung<br />
„Im Anschluss haben wir Personal eingestellt<br />
– erst einmal von Mai bis Juli (2002)<br />
zwei Erzieherinnen. Geplant hatten wir, mit<br />
zwei Gruppen zu arbeiten, also eine Vormittags-<br />
<strong>und</strong> eine Nachmittagsgruppe. Das ließ<br />
sich aber nicht realisieren, weil der Bedarf<br />
am Nachmittag zu gering war. Wir haben<br />
zunächst mit fünf Kindern angefangen <strong>und</strong><br />
allmählich aufgebaut, <strong>und</strong> das war ideal.<br />
Ich habe natürlich geschaut, dass wir Erzieherinnen<br />
mit Krippenerfahrung finden.<br />
Die gibt es ja nicht so häufig. Wir hatten<br />
Glück, dass wir Frau Lux gef<strong>und</strong>en haben,<br />
die bereits in einem Kindergarten <strong>und</strong> in<br />
einer Krabbelstube in Regensburg tätig<br />
gewesen war.<br />
Weiterhin hatten wir noch einmal Glück,<br />
<strong>und</strong> konnten Frau Obam einstellen, eine<br />
Kollegin, die schon als Kindergartenleiterin<br />
<strong>und</strong> in einer Kinderkrippe in München<br />
gearbeitet hatte. Die Erfahrungen, die sie<br />
mitbrachte, waren von unschätzbarem<br />
Wert.<br />
38<br />
Ich habe die Arbeit der Erzieherinnen zunächst<br />
nicht richtig eingeschätzt. Die Intensität<br />
der Zuwendung in einer Krabbelstube<br />
ist mit der in anderen Einrichtungen nicht<br />
vergleichbar. Das heißt, die Mitarbeiterinnen<br />
sind jeden Augenblick, vom Bringen bis<br />
zum Abholen des Kindes, gefordert.<br />
Wir haben schnell festgestellt, dass ein<br />
Personal-Kind-Schlüssel19 von 1:6, wie ihn<br />
das Ministerium als Mindestvorgabe angab,<br />
unrealistisch ist. Die Konsequenz war, dass<br />
bei uns jetzt vier Vollzeitkräfte 1,5 Gruppen<br />
mit 18 Plätzen betreuen. Nun ist auch genügend<br />
Spielraum für die so genannte Verfügungszeit20<br />
, also z. B. für vorbereitende Arbeiten,<br />
für Teamgespräche <strong>und</strong> Elterngespräche.<br />
Unser Personalschlüssel hat sich<br />
sehr bewährt, da bei Krankheit, Urlaub etc.<br />
intern ausgeglichen <strong>werden</strong> kann. Man<br />
kann in der Betreuung der Jüngsten nicht<br />
einfach Aushilfen engagieren. Allein die<br />
Teilnahme an der Qualifizierungsmaßnahme<br />
hatte einen Rattenschwanz von Überst<strong>und</strong>en<br />
zur Folge. Unser Amt rotierte <strong>und</strong><br />
die Mitarbeiterinnen waren überfordert.<br />
Jetzt ist das Klima unter den Mitarbeiterinnen<br />
hervorragend, die Kinder total fröhlich –<br />
jetzt lachen alle wieder.“<br />
19 Vgl. Vom „Personal-Kind-Schlüssel“ zum „Anstellungsschlüssel“,<br />
S. 40<br />
20 Vgl. Auch Verfügungszeiten bestimmen die Qualität, S. 26/27