MANAGEMENTBelasteter Standort – wer zahlt?ALTLASTENSANIERUNG Wer ein Grundstück erwirbt, das Altlasten aufweist, musssich grundsätzlich an den Sanierungskosten beteiligen. Bei der Bemessung seinesKostenanteils wird unter anderem berücksichtigt, ob er für den Verursachungsanteilseines Rechtsvorgängers haftet und ob er durch die Sanierung einen Vorteil erlangt.AndreasWasserfallenVon 1962 bis 1975 wurden Bauschutt,Hauskehricht, Schlacken ausder Kehrichtverbrennungsanlage,Strassen- und Klärschlamm sowieflüssige und ölige Industrieabfälle in einemTobel deponiert. Dieser Standortsoll nun saniert werden. In einer erstenKostenverteilungsverfügung wurdenden heutigen Grundeigentümern 10 %der Kosten auferlegt. Es handelt sichmehrheitlich um Landwirte, welche sichbis vor das Bundesgericht gegen einesolche Kostentragung wehrten.zu rechtfertigende Besserstellung derVeräusserer respektive der zukünftigenMiterben zu Lasten der heutigenGrundeigentümer zur Folge. Zudem seizu berücksichtigen, dass die belastetenParzellen Teil eines landwirtschaftlichenGewerbes seien, das dem Realteilungsverbotunterliege, weshalb sie die belastetenParzellen nicht von der Übernahmeausschliessen konnten.Gestützt auf das Umweltschutzgesetz(USG) hielt das Bundesgericht fest, dassauch ein Standortinhaber, der daswusst. Gegenüber ihren Rechtsvorgängernwäre ein Kostenanteil von 10 %möglich gewesen, da diese von der Ablagerungverschiedener, vertraglichnicht vorgesehener Abfälle gewusst hattenund im Verwaltungsausschuss derDeponie vertreten waren. Durch dieAuffüllung des Tobels sei ebenes, landwirtschaftlichbesser nutzbares Landentstanden. Zudem hätten die damaligenGrundeigentümer eine Ausfallentschädigungfür Land und Wald und eineGewinnbeteiligung erlangt.Das Bundesgerichtbeschäftigte sich miteiner Beschwerde vonLandwirten, die sichgegen eine Beteiligungan den Kosten einerAltlastensanierungwehrten.Bauern wehren sich Sie machtengeltend, ihnen dürften die angeblichenVorteile ihrer Rechtsvorgänger aus demBetrieb der Deponie nicht angerechnetwerden, weil diese nicht an sie weitergegebenworden seien. Sie hätten dasGrundeigentum entweder durch Kaufoder durch Abtretung auf Rechnungkünftiger Erbschaft erworben, entsprechendden Bestimmungen des bäuerlichenBodenrechts. Würden sie anstelleihrer Rechtsvorgänger in die Kostenpflichtgenommen, hätte dies eine nichtGrundstück bereits mit der Belastungerworben hat, zu den potenziell zahlungspflichtigenPersonen gehört, soweiter sich nicht von der Haftung befreienkann. Das Bundesgericht zähltedeshalb auch die heutigen Eigentümerder belasteten Grundstücke grundsätzlichzum Kreis der Kostenpflichtigen. Sieseien direkte Nachkommen der Landwirte,die ihr Land 1962 zum Betrieb derDeponie zur Verfügung gestellt hattenund sie seien vor Ort aufgewachsen. Siehätten also vom Deponiebetrieb ge-Beschwerde gut geheissen Gegenüberden heutigen Eigentümern hingegenwäre eine Kostenbeteiligung von10 % exzessiv und damit bundesrechtswidrig,falls sie ausschliesslich als Standortinhaberhaften würden, ohne dass ihnender Verursachungsanteil ihrerRechtsvorgänger zugerechnet werdenkönnte und ohne dass sie durch den Deponiebetrieboder die Sanierung selbsteinen wirtschaftlichen Vorteil hättenoder in Zukunft erlangen könnten. Obes solche Vorteile zu Gunsten der heutigenEigentümer gebe oder durch dieSanierung geben werde, müsse nochabgeklärt werden. Das Bundesgerichthiess die Beschwerde der Landwirte gutund wies die Sache zu weiteren Abklärungenan die erste Instanz zurück (BGE139 II 106). Autor Der Agronom und RechtsanwaltAndreas Wasserfallen ist Spezialist fürlandwirtschaftsrechtliche Fragen.Länggassstrasse 7, 3012 Bern 031 300 37 00, www.agrarrecht.chwww.ufarevue.ch 7-8 · 1316 7-8 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE
Neuheiten bei Lemmer FullwoodWährend einer zweitägigen «AllgäuerHöfetour» präsentierte Lemmer-Fullwood Neuheiten im Bereich derMelktechnik. Auf den vier besichtigtenBetrieben wurde der Fokus aufdie «Rotary» Melkkarusselle, aufden «Merlin» Melkroboter, auf das«Swing-over»-Melksystem und aufdie automatisierte Tierbeobachtung«Multione» gewährt EinblickCSF, Herstellerfirma der «Multione»Radlader, gewährte kürzlich internationalenMedienvertretern einendetaillierten Einblick in das 1998gegründete Unternehmen. Die italienischeFirma produziert Radladerund dazugehörige multifunktionaleLadegeräte für die Landwirtschaft,die Bauwirtschaft und für den Gartenbau.Seit dem vergangenen Jahrwerden die CSF-Produkte in derSchweiz durch Althaus AG in Ersigenvermarktet. Die aktuelle Modellpaletteumfasst 13 Typen, dazu kommenrund 170 verschiedene Anbaugeräte– von der einfachenBallenzange bis zum Mähwerk fürRasenplätze. Das Leistungsspektrumder hydrostatisch angetriebenenFahrzeuge liegt zwischen 20und 50PS.«Ultimativ» unterwegsKrone zeigte die Presse-Wickel-Kombination «Ultima», weltweit dieerste Rundballenpresse, die währendder Netzbindung und der Ballenübergabeweiterfahren und dasErntegut fortlaufend aufnehmenkann, erstmals in der Schweiz impraktischen Einsatz. Krone ist es alserstem Hersteller gelungen, einesolche Maschine zur Serienreife zubringen. Möglich gemacht habendiese Entwicklung die Integrationeiner Vorpresskammer in eineRundballenpresse, die semi-variableBallenkammer mit dem «Novogrip»-Gurt, der die Vorzüge einer Riemenpressemit jenen eines Stabkettensystemskombiniert, und dasTraktor-Implement-Management,mit dem die Maschine aufgrund ihreraktuellen Auslastung den Traktorsteuern kann.mit «Fullexpert» gelegt. Auf einemBetrieb konnte der an der Eurotier2012 erstmals präsentierte Futterschieber«Feedrover» in Aktion bestauntwerden (Bild). Zudem wurdedie «BWAC»-Kochendwasserreinigung,die ihre Energie durch Solarzellenoder Windkraft bezieht undohne chemische Zusätze reinigt, gezeigt.Besonders beeindruckendpräsentierte sich der 60er Aussenmelker,welcher eine Melkleistungvon 280 – 300 Kühen pro Stunde erreicht.Der «Merlin» Melkroboterüberzeugt durch die Kombinationvon automatischem Melken und automatisierterTierbeobachtung, wodurcheine Menge Zeit für Managementaufgabenim Betrieb undPrivatleben gespart werden kann.Die Landwirte aller besichtigten Betriebesind sich darin einig, was fürdie Technik von Lemmer Fullwoodspricht: Optimales Herdenmanagement,geringere Milchzellzahlen,höhere Milchleistung, bessere Tiergesundheitund eine gute Beratung.«Knutwiler-Powerdays»Vom 23.-25. August findet auf derKnutwiler Höhe, direkt an der AutobahnA2 gelegen, das vierte Zentralschweizer«Tractor Pulling» statt.Diese Veranstaltung, an der wiederumMotorsport vom Feinsten gebotenwird, wartet auch mit einembreiten Rahmenprogramm auf. Sowird bereits am Freitagabend (ab17 Uhr) der bekannte «Wetterschmöcker»Martin Horat aus demMuotatal einen Vortrag halten. AmSamstag (ab 11 Uhr) und Sonntag(ab 10 Uhr) ist dann ein hochkarätigesFahrerfeld auf der Pullingbahnzu sehen, das sich in den Kategorien«Garden», «Standard», «Sport», «Supersport»oder «Minipuller» messenwird. Wie die Organisatoren weitermitteilen, werden zudem auch einigeÜberraschungen fernab von derPullingbahn geboten.KURZMELDUNGEN«Power-On»bei FlieglLANDTECHNIKMit der Inbetriebnahme des neuenWerks in Mühldorf am Inn setzteFliegl einen Schlusspunkt hinter diegrösste Investition in der 38-jährigenFirmengeschichte. Mit rund30ha ist das Areal gut dreimal sogross wie das bisherige in Töging,wo Fliegl bisher Agrartechnik produzierte.Die Kapazität steigt vonetwa 300 auf bis zu 500 Fahrzeugepro Monat. Der Komplex beheimatetneben der Agrartechnik auch dieSchwesterunternehmen Bau- undKommunaltechnik, Forsttechnikund Dosiertechnik. Insgesamt sindin der Unternehmenszentrale 280Mitarbeiter beschäftigt.Seit Baubeginn im November2009 wurden 1.5 Mio. m 3 Erdreichbewegt. Diese Arbeiten, von Flieglgrösstenteils selbst ausgeführt,nutzte man, um auch neue, eigeneMaschinen im Praxiseinsatz testenzu können. Es entstanden eineüberdachte Gesamtfläche von8.5 ha und 900 000 m 3 umbauterRaum. Das neue Werk besitzt vierMontagelinien für Kipper, Biogasanlagen,Güllefässer und Abschiebewagenund ist mit Fertigungstechnikder neuesten Generationausgestattet. Zur Bearbeitung vonBauteilen stehen eine Rohr- und eineBlechlaseranlage zur Verfügung.Der Lackieranlage liegen strengeVorschriften des Umweltschutzesund neueste Erkenntnisse der Ergonomiezugrunde.Tagesaktuelle Neuigkeitenwww.ufarevue.ch<strong>UFA</strong>-REVUE · 7-8 2013 17