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Kinobetriebsstudie_VERSAND

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K. Vergangenheit und Zukunftnozweckbauten, die im Vergleich zu den provisorischen Wanderzelteneine feste Einrichtung vorweisen konnten. 293 Spätestens ab ca. 1910konnte von der Institution Kino gesprochen werden, hatte sich das Filmtheaterals Ort des Filmkonsums quer durch die bürgerlichen Schichtenetabliert.Foto 35: „Edisons Weltwunder“, um1900 (Quelle: DIF)Bereits kurz vor der Jahrhundertwende wagten sich erste Kinobetreiberan die Eröffnung ortsfester Kinos. Oskar Messter, auch maßgeblichan der Erfindung der Projektionstechnik beteiligt, eröffnete 1896 das„Biorama“, ein Kino im ehemaligen Berliner Theater „Unter den Linden“.Das Hauptaugenmerk war noch eindeutig auf die performativenQualitäten des neuen Mediums ausgerichtet. Viele Kinobetreiber nutztendaher zunächst bestehende Etablissements oder ausgediente Ladenzeilen,um die neue Technik zu präsentieren. 294 So fanden auch die zweieinflussreichsten Veranstaltungen der Lumière-Brüder und der deutschenBrüder Skladanowsky in solchen Provisorien statt. 295 FehlenderKomfort konnte durch die technische Innovationskraft des Films ausgeglichenwerden, zumal der Ereignischarakter meist mit einem „Kinoerklärer“und einem Klavierspieler im Saal – später auch ganze Orchester– gesteigert wurde.Die heute gebräuchliche räumliche Trennung von Vorführraum undKinosaal setzte schon mit den ersten baulichen Auflagen ein, die derhohen Feuergefährlichkeit des Filmmaterials Rechnung trugen. Fortanwar der Vorführraum straßen- oder hofseitig – wenn möglich schon miteinem Lüftungssystem versehen – angeordnet.Es war dieser Herkunft geschuldet, dass das Kino zunächst voneinem überwiegend proletarischen Publikum wahrgenommen wurde.Niedergelassen an öffentlich stark frequentierten Orten wie Durchgangs-293 Wieder waren es die Lumière-Brüder, die kurz nach den Vorstellungen in Paris eines der ersten Filmtheaterin der Nähe Marseilles eröffneten. 2013 wurde jenes Filmtheater feierlich wiedereröffnet.dpa (2013), Das älteste Kino der Welt zeigt wieder bewegte Bilder, auf: focus.de, @ 89294 Das Normalkino bestand aus einem einzelnen (Laden-)Raum. Das Doppelladenkino führte eineProjektion gleichzeitig in zwei Räumen vor, wobei die Zuschauer im zweiten Raum die Filmespiegelverkehrt sahen. Im Winkelkino wiederum gelang die gleichzeitige Projektion in zwei winkligangeordneten Räumen durch Spiegelsysteme. Lorenz, Das Kino in seiner geschichtlichen Entwicklung,in: Leonhard (2001), S. 1086295 Die Lumière-Brüder zeigten die ersten Filme im indischen Salon, einem Raum im Grand Café inParis. Die Skladanowskys präsentierten im Berliner Wintergarten ihr Bioskop, ein dem französischenPendant ähnliches Vorführgerät.156

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