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Kinobetriebsstudie_VERSAND

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B. Die deutsche Kinofilmbrancheseum und profitierte damit vom noch vorherrschenden Kino-Boom.Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 experimentierte Fläxl sen.mit „Public Viewing“. Der Erfolg blieb zwar aus, doch gerade diesesGefühl für Innovation und Anpassungsfähigkeit behielt die Kinofamiliebei. So adaptierten sie den Thekenausschank im Foyer undführten nach Aussage von Paul Fläxl jun. als eines der ersten Kinosin Bayern den Verkauf von Popcorn ein.Mit dem plötzlichen Tod von Paul Fläxl sen.1963 musste sichFrau Therese um Familie und Geschäft kümmern. In ihrem über40-jährigen Engagement setzte sie sich stets für Filmkunst ein, demsie nach dem Abriss des Colosseums 1969 im von der Familie übernommenenKino Camera ab 1974 einen prominenten Platz gab.1987 erfolgte die Übergabe des Unternehmens an die dritteGeneration mit Paul Fläxl jun. und Frau Angela Lipp-Fläxl, die sich1994 auf den Betrieb von Multiplexen konzentrierten und sich zehnJahre später der Cineplex-Gruppe anschlossen. Damit trat die Familiein den Kreis derjenigen mittelständischen Kinobetreiber ein, diedie deutsche Kinolandschaft bis heute prägen. Trotz Bemühungenvon Paul, Angela und inzwischen auch Tochter Veronika musste2013 mit dem Camera das letzte ihrer Filmkunstkinos schließen.Platz für Programmkino gibt es jedoch weiterhin in den Multiplexen,von denen sie nun drei betreiben und über 250 Mitarbeiter beschäftigen.Der Standort Neufahrn wurde erst kürzlich um fünf aufnunmehr 16 Leinwände vergrößert. Aus den bescheidenen Anfängen,die Georg und Magdalena Fläxl 1912 das Stadt-Kino in Freisingeröffnen ließen, wird seit über 100 Jahre später und inzwischenin vierter Generation eine Kinoerfolgsgeschichte fortgeschrieben.Wenn man die Ebene der Kinobetriebe betrachtet und diese aufUmsatzgrößenklassen gemäß ihres Netto-Gesamtumsatzes aufteilt, sozeigt sich eine mittelständische Struktur.Derzeit gibt es allerdings keine allgemein akzeptierte oder gesetzlichvorgeschriebene Definition des Mittelstands im Sinne von quantitativenUmsatzobergrenzen. Die Definition der KMU (kleinere und mittlere Unternehmen)im Sinne des EU-Rechts 33 kommt der Definition nahe, istaber nicht identisch. Die Umsatzobergrenzen von 10 Mio. EUR für kleineund 50 Mio. EUR für mittlere Unternehmen sind auf andere Wirtschaftsbereichezugeschnitten und hätten bei der Analyse der Kinobranche zuwenig Unterscheidungskraft. Außerdem darf ein KMU nicht verbundenmit anderen Unternehmen sein; dieses Merkmal würde wiederum vieleaus unserer Sicht mittelständische Unternehmen aus der Gruppe des„KMU”-Mittelstands herausfallen lassen. Für unsere Untersuchung definierenwir Unternehmen deshalb mit einem Umsatz zwischen 500.000EUR bis 25 Mio. EUR als mittelständisch. Kinobetriebe dieser Größensind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass Eigentum, Risiko undUnternehmensleitung in gleichen Händen liegen und entsprechen daherdem qualitativen Begriff des „Mittelstands“. 3433 Europäische Gemeinschaften (2006), Die neue KMU-Definition – Benutzerhandbuch und Mustererklärung,S. 16.34 IfM Bonn, Mittelstandsdefinition, auf: ifm-bonn.org, @ 730

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