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Die Pfarrer des Hessischen Diakonievereins - Hessischer ...

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Hochstift zu Worms<br />

Verbindung zwischen Dr. Ferbert und dem<br />

<strong>Hessischen</strong> Diakonieverein in Darmstadt her,<br />

<strong>des</strong>sen Leiter, <strong>Pfarrer</strong> Guyot, Interesse zeigte<br />

und die Klinik zunächst mit seinen Schwestern<br />

besetzte. So kam 1935 als erste Schwester<br />

Johanna Augspurger ins Hochstift, die bis<br />

1957 als Oberschwester vorstand. Später kamen<br />

Schwester Liesel Schneider, welche die<br />

Nachfolge von Schw.Johanna antrat, und die<br />

Schwestern Else Müller, Frieda Schäfer, Else<br />

Schopbach, Johanna Schubert und Anna<br />

Thümmel, unter der Flagge <strong>des</strong> Christlichen<br />

Vereins. Zu einer Übernahme der Klinik in eigene<br />

Verwaltung oder gar zu einem Ankauf<br />

konnte sich Pfr.Guyot lange nicht entschließen.<br />

Aber die Mängel der Klinik machten eine<br />

Abhilfe unumgänglich; der politische Himmel<br />

verdüsterte sich immer mehr, auch der<br />

Vertreter der jüdischen Besitzer, Rechtsanwalt<br />

Kahn in Ludwigshafen, drängte, und so sah<br />

sich Dr.Ferbert schließlich selbst genötigt die<br />

Klinik käuflich zu erwerben. Kurz danach<br />

übernahm der Hessische Diakonieverein die<br />

Klinik von Dr.Ferbert zum Gestehungspreis.<br />

Das gesamte Inventar ging als Schenkung an<br />

den <strong>Hessischen</strong> Diakonieverein über.<br />

Als erstes wurde 1938 ein kleiner Anbau errichtet,<br />

in dem eine ausreichende Röntgenabteilung<br />

mit neuer Apparatur entstand; außerdem<br />

konnten 8 Betten zusätzlich gewonnen<br />

werden.<br />

Später erwarb der HDV ein angrenzen<strong>des</strong><br />

Haus und richtete dann ein Entbindungsheim<br />

ein für 14 Wöchnerinnen. Hier waren Dr.Staab<br />

und Dr.Bachl als Geburtshelfer tätig, leitende<br />

Hebamme war Schwester Ilse Hopfer.<br />

Der Krieg mit den immer häufiger werdenden<br />

Fliegeralarmen stellte besonders hohe<br />

Anforderungen an Schwestern und Hauspersonal,<br />

da die bettlägerigen Kranken bei jedem<br />

Alarm in den Keller getragen werden mussten.<br />

Am 21.2.1945 tobte ein verheerender<br />

124<br />

Flieger-Großangriff über Worms, dabei wurde<br />

das Hochstift durch Bomben und Feuer<br />

schwerst geschädigt, die Entbindungsstation<br />

dem Erdboden gleichgemacht. Trotzdem hatte<br />

das Haus keine Toten zu beklagen; den tapferen<br />

Schwestern gelang es, alle Patienten aus<br />

den Kellern zu bergen. Sie wurden notdürftig<br />

unter freiem Himmel gelagert, dann noch in<br />

der gleichen Nacht in das Herrnsheimer<br />

Schloss verbracht, das als Notfall-Krankenhaus<br />

vorgesehen war.<br />

Unter schwierigsten Verhältnissen musste<br />

dort in der nächsten Zeit auch chirurgisch gearbeitet<br />

werden, da frisch Verletzte aus der<br />

Stadt und nach Tieffliegerangriffen dorthin gebracht<br />

wurden.<br />

Zwei Wochen nach dem Einzug der Amerikaner<br />

wurde das Schloss geräumt, die noch<br />

bettlägerigen Kranken in das Stadtkrankenhaus<br />

verlegt. Schw.Johanna machte sich mit<br />

einigen Getreuen an die Aufräumarbeiten im<br />

Hochstift. Der Wille zum Wiederaufbau war<br />

von vornherein da, die Grundmauern standen<br />

noch, nur die Entbindungsstation war<br />

ganz verloren. Dr. Ferbert arbeitete nach<br />

Schließung <strong>des</strong> Herrnsheimer Notkrankenhauses<br />

am Stadtkrankenhaus, hielt aber seine<br />

eigene chirurgische Sprechstunde in seinem<br />

Haus weiter ab.<br />

<strong>Die</strong> unermüdliche Schwester Johanna, zu<br />

der sich dann auch wieder einige der früheren<br />

Mitschwestern einfanden, dazu Frau Else<br />

Lotz, die mit Organisations- und Verwaltungserfahrungen<br />

einsprang, machten sich an die<br />

Instandsetzung der Klinik, so dass Ende <strong>des</strong><br />

Jahres behelfsmäßig wieder einige Patienten<br />

aufgenommen werden konnten. Nur wer<br />

weiß, welche Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung<br />

damals zu überwinden waren,<br />

kann ermessen, welche Leistung dieser<br />

Wiederaufbau darstellte. Im Frühjahr 1946<br />

konnte Dr. Ferbert den Vertrag über seine Tä-

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