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Die Pfarrer des Hessischen Diakonievereins - Hessischer ...

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Grußworte<br />

Grußwort Dr. Manfred Schick<br />

Mit seinen hundert<br />

Jahren gehört der Hessische<br />

Diakonieverein<br />

im Kreise der diakonischen<br />

Einrichtungen<br />

zu den jungen Alten.<br />

<strong>Die</strong> meisten Vereine<br />

der Inneren Mission<br />

und die Diakonissenmutterhäuser<br />

konnten<br />

schon auf mehr als fünfzig Jahre zurück blicken,<br />

als der Hessische Diakonieverein gegründet<br />

wurde.<br />

<strong>Die</strong> Gründer gebrauchten den heute im<br />

evangelischen Umfeld fast selbstverständlichen<br />

Begriff der "Diakonie" für ein Unternehmen, das<br />

bis dahin und noch lange danach viel mehr mit<br />

dem Namen der Inneren Mission verbunden<br />

war. Auch damit wollten sie deutlich machen,<br />

wo ihr Programm über das, was die Innere Mission<br />

vertrat, hinausging.<br />

Das neue 20.Jahrhundert hat den Graben<br />

zwischen christlichem Glauben und moderner<br />

Welt noch tiefer erscheinen lassen; die Gemeinden<br />

drohten, vor allem in den Städten, anonyme<br />

Organisationen zu werden; die gesellschaftlichen<br />

Strukturen veränderten sich schnell, insbesondere<br />

die Stellung der Frau war nicht mehr<br />

durch ihre Rolle in der Familie gesichert.<br />

Der Hessische Diakonieverein sollte nach<br />

dem Willen seiner Gründer durch Frauenbildung<br />

und -ausbildung sein Teil beitragen, das<br />

tiefe Zerwürfnis zwischen moderner Welt und<br />

christlichem Glauben zu heilen, wie es der liberale<br />

sog. Kulturprotestantismus anstrebte.<br />

Mit der Gründung der Diakonievereine, deren<br />

einer unser <strong>Hessischer</strong> ist, sollte zugleich der<br />

evangelisch-soziale und diakonische Auftrag,<br />

dem diese Richtung <strong>des</strong> Protestantismus verpflichtet<br />

war, erfüllt werden.<br />

14<br />

<strong>Die</strong> Schule <strong>des</strong> <strong>Hessischen</strong> <strong>Diakonievereins</strong><br />

entstand und hat zwei Generationen lang junge<br />

Frauen und zuletzt Frauen und Männer für pflegerische<br />

und religionspädagogische Arbeit ausgebildet.<br />

<strong>Die</strong> Schule wurde zur Vorgängerin der<br />

heutigen Evangelischen Fachhochschule, die<br />

aus ihr erwachsen ist.<br />

Und als es schwierig wurde, Stellen für die<br />

praktische Ausbildung in der Pflege zu finden,<br />

wagte er den Schritt in die stationäre Arbeit.<br />

Heute macht sie fast ausschließlich die Arbeit<br />

<strong>des</strong> Vereins in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen<br />

aus.<br />

Mit der Schule entstand auch die Schwesternschaft,<br />

die einen gewissen genossenschaftlichen<br />

Schutz in der beruflichen Welt bot, in der die<br />

Absolventinnen der Schule aber anders als die<br />

Diakonissen einen eigenen Anstellungsvertrag<br />

hatten. Das war ein großer Schritt in der beruflichen<br />

Emanzipation der Frau. <strong>Die</strong> Schwesternschaft<br />

gehört bis heute zum besonderen Proprium<br />

<strong>des</strong> Vereins.<br />

In hundert Jahren hat der Verein sein Gesicht,<br />

seine spezifischen Aufgaben, zuletzt auch seine<br />

Rechtsform gewandelt, aber er hat festgehalten<br />

an seinem Auftrag, der "prägenden Kraft christlicher<br />

Nächstenliebe ein Arbeitsfeld in der Gesellschaft"<br />

zu geben, wie es in der Satzung <strong>des</strong><br />

Vereins heißt. Er steht damit dem Anliegen seiner<br />

Gründer nicht so fern.<br />

Vielleicht ist das ja auch über das Jahrhundert,<br />

in dem sich die Welt so sehr verändert hat<br />

wie zu keiner Zeit zuvor, als Aufgabe geblieben.<br />

Wir sind dankbar für das Geschenk, dass wir<br />

ein volles Jahrhundert diakonisch tätig sein, d.h.<br />

in der Zuwendung zu Menschen die Zuwendung<br />

Gottes zu uns weitergeben durften, und<br />

gehen in das neue Jahrhundert in der Gewissheit,<br />

dass trotz all der sich abzeichnenden Probleme<br />

im sozialpolitischen Umfeld unsere Arbeit<br />

weitergetragen wird, weil Gott uns trägt.<br />

Dr. Manfred Schick, Vorsitz. d. Verwaltungsrates

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