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Die Pfarrer des Hessischen Diakonievereins - Hessischer ...

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wünscht wurde. Etwaige Bedenken, dass ein<br />

solches Krankenhaus Seuchen verbreiten<br />

könnte, wurden dadurch widerlegt, dass in<br />

der Hausordnung eine Bestimmung enthalten<br />

sein sollte, dass keine mit ansteckenden<br />

Krankheiten Behafteten aufgenommen werden.<br />

Es wurde auch besonders betont, dass<br />

dieses geplante Haus kein Alten- oder Siechenheim<br />

sein sollte. Es sollte auch an den<br />

Zentralausschuss für Innere Mission, an den<br />

Johanniter-Orden und an den vaterländischen<br />

Frauenverein sich gewandt werden.<br />

Jedenfalls beschäftigte sich der damalige<br />

Aufruf bereits mit der Trägerschaft für ein solches<br />

Krankenhaus. Von Seiten <strong>des</strong> vaterländischen<br />

Frauenvereins versprach man sich eine<br />

besondere Unterstützung, da im Krieg<br />

1870/71 Trarbach, Traben und Enkirch 160 bis<br />

170 Verwundete in private Pflege genommen<br />

haben, unter denen viele Schwerverletzte waren.<br />

<strong>Die</strong> Opferwilligkeit und Spendenbereitschaft<br />

war erstaunlich. <strong>Die</strong> <strong>Pfarrer</strong> unserer<br />

Synode gingen sogar soweit, dass sie sich zu<br />

einer selbstschuldnerischen Bürgschaft bereit<br />

erklärten. In der Würdigung dieser anfänglichen<br />

Begeisterung tut es keinen Abbruch,<br />

wenn am 1. März 1888, also im Dreikaiserjahr,<br />

der damalige <strong>Pfarrer</strong> von Irmenach, da er<br />

es Weib und Kind gegenüber nicht verantworten<br />

konnte, von dieser Bürgschaft zurükktrat.<br />

Es liegen Zeichnungslisten für Spenden<br />

vor, die teilweise erstaunlich sind und alle<br />

Kreise der Bürgerschaft betrafen. Erheblich<br />

beteiligt bei diesen Spenden sind auch die benachbarten<br />

Hunsrückdörfer gewesen - sowohl<br />

die zivilen als auch die kirchlichen Gemeinden.<br />

<strong>Die</strong> angeschriebenen Orte Sohren<br />

und Laufersweiler lehnten den Standort Traben-Trarbach<br />

als für sie zu weit ab. Interessant<br />

ist auch die Reaktion der Gemeinde Enkirch,<br />

da dort selbst ein Krankenhaus geplant und<br />

Anna-Henrietten-Stift<br />

auch bereits ein entsprechen<strong>des</strong> Gebäude in<br />

Aussicht gestellt sein sollte. Nach Mitteilung<br />

<strong>des</strong> Landrats Dr. von Woyna stellte der vaterländische<br />

Frauenverein Zell eine Stiftung von<br />

300 Mark in Aussicht. Überhaupt muss Dr.<br />

von Woyna ein guter Freund von Trarbach gewesen<br />

sein. In den Aufzeichnungen ist vermerkt,<br />

dass 50 Mark von der Großmutter der<br />

Braut <strong>des</strong> Landrats für den Krankenhausverein<br />

gestiftet wurden. Immer wieder geht auch aus<br />

dem Schriftwechsel hervor, welche Schwierigkeiten<br />

dadurch bestanden, dass Traben und<br />

Trarbach noch nicht zu einer Stadt vereinigt<br />

waren.<br />

Ein greifbares Ergebnis hatte der erste Anlauf<br />

zu einem Krankenhaus 1887/88 jedoch<br />

nicht gebracht. Offenbar waren auch die Ansichten<br />

gerade über den Standort eines für das<br />

Krankenhaus zu kaufenden Hauses oder auch<br />

für den Neubau sehr geteilt. <strong>Die</strong> Anwohner<br />

fürchteten auch, dass durch ein Krankenhaus<br />

Seuchen verbreitet werden könnten. Es ist<br />

auch nicht zu ersehen und auch nicht bekannt,<br />

an welches Haus oder an welches<br />

Grundstück damals gedacht war. Jedenfalls ist<br />

es zunächst bei den Wünschen geblieben. Als<br />

Motor trat aber immer wieder Max Melsheimer<br />

auf, der dynamisch in der Krankenhausidee<br />

hervortrat. 1895 wurde das Komitee mit<br />

neuen Männern besetzt. Aus Traben sind es<br />

die Namen Wilhelm Huesgen, Dr. Breucker,<br />

Bürgermeister Schneider und <strong>Pfarrer</strong> Kühn,<br />

aus Trarbach Apotheker Pfeiffer, Carl Caesar<br />

von der Stadtmühle am Weihertorplatz, Bürgermeister<br />

van Meenen und <strong>Pfarrer</strong> Nacken.<br />

Besonderen Einfluss auf die Gestaltung <strong>des</strong><br />

geplanten Krankenhauses übernahm der damalige<br />

Superintendent Berenbruch aus Wolf.<br />

Es ist dies der Gründer <strong>des</strong> damaligen Wolfer<br />

Waisenhauses, das jetzt den Namen Jugendhof<br />

Martin Luther King führt. Nach den damaligen<br />

Vorstellungen sollte das geplante Kran-<br />

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