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Die Pfarrer des Hessischen Diakonievereins - Hessischer ...

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<strong>Hessischer</strong> Diakonieverien<br />

milien zu wirken und zum Verständnis der<br />

primitivsten Erfordernisse der Hygiene anzuleiten.<br />

Ueberhaupt mit Kräften, die nicht auch<br />

neben der Krankenpflege die Erziehung <strong>des</strong><br />

weiblichen Teils der Gemeinde, zumal der<br />

familienlosen heranwachsenden Jugend als<br />

ihre Aufgabe betrachten, lässt sich kein wirkliches<br />

Gemeindeleben aufbauen. Nicht bloß<br />

in den Städten ist Mangel an solchen Kräften<br />

und zugleich Raum für solche, sondern auch<br />

auf dem Lande, wo man jetzt bei uns in Hessen<br />

von Seiten der Verwaltungsbehörden<br />

ernsthaft daran gegangen ist, Gemeindeverbände<br />

für die Zwecke der Landkrankenpflege<br />

zu organisieren. Wie sehr aber auch auf dem<br />

Lande Schwestern sowohl mit höherer Allgemeinbildung<br />

wie mit besonderer Fachausbildung<br />

für Gemeindepflege notwendig sind, ist<br />

noch jüngst von einem hessischen Kreisrat aus<br />

seiner Erfahrung heraus ausgesprochen worden,<br />

der sagt: „Gerade auf dem Lande sind die<br />

gebildeten und besten Kräfte am Platz.“<br />

Gelingt die Arbeit in dem Gemeindepflegseminar<br />

in Darmstadt, so ist damit ein Weg<br />

geöffnet, auf dem sicher auch andere Lan<strong>des</strong>kirchen<br />

nachfolgen werden, denn das Bedürfnis<br />

ist außerordentlich groß. Ob sie aber gelingt,<br />

und in dem Sinn und Geist gelingt und<br />

weitergeführt wird, in dem sie begonnen wur-<br />

196<br />

de, das wird zu einem guten Teil davon abhängen,<br />

wie weit gerade die „Freunde der<br />

Christlichen Welt“ in Hessen und dem übrigen<br />

Deutschland, zumal in Süddeutschland,<br />

ihr Interesse an der Sache durch Zuweisung<br />

geeigneter gebildeter jungen Damen und<br />

auch durch Zuwendung oder Beschaffung<br />

von Geldmitteln zum Unterhalt <strong>des</strong> Darmstädter<br />

Gemeindepflegeseminars betätigen.<br />

Oder sollte auch hier wieder sich bewahrheiten,<br />

was jüngst im Aufruf für den Allgemeinen<br />

Evangelisch-Protestantischen Missionsverein<br />

gesagt worden ist: „Sollten wirklich die pietistischen<br />

Kreise (ich für mein Teil denke hierbei<br />

an die Gemeinschaftsschwesternhäuser in<br />

Vandsburg und Marburg) den Ruhm behalten,<br />

dass sie die Zeit besser verstehen als wir?“<br />

Wenn unsere Freunde sich daran genügen<br />

lassen, bei uns zu kritisieren, was menschlich<br />

und verbesserungsbedürftig ist (wofür wir ihnen<br />

selbstverständlich nur dankbar sind!),<br />

wenn sich unsere Freunde aber daran genügen<br />

lassen, dann werden auch auf dem Gebiet<br />

der weiblichen Diakonie „die pietistischen<br />

Kreise“ diesen Ruhm behalten – und<br />

das von Rechts wegen. (Bergstr.) Guyot<br />

Verantwortlicher Heausgeber: Prof. D. Rade in<br />

Marburg i.H. / Mitteilung „An die Freunde“<br />

Nr.27, 8. Februar 1909

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