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Die Pfarrer des Hessischen Diakonievereins - Hessischer ...

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Zeitzeugen berichten<br />

Es war ein mannigfaltiges und reiches Erleben<br />

an den verschiedenen Arbeitsstätten mit<br />

den verschiedenen Schwestern. Reiche Arbeitszeit<br />

und ruhige Feierstunden, Zeiten <strong>des</strong><br />

Leids, der Not und <strong>des</strong> Kampfes und dann<br />

auch wieder der Freude und Befriedigung<br />

und guten Fortgangs so mancher Arbeit.<br />

Heute wollen wir Gott danken für trübe<br />

und sonnige Zeiten, möchten sie letzthin alle<br />

für den Diakonieverein segensreich gewesen<br />

sein. Wir wollen Gott danken, dass er uns in<br />

unsere Arbeit gestellt hat, und ihn bitten, dass<br />

er uns immer treuere Mitarbeiter werden lasse<br />

an der Sache <strong>des</strong> <strong>Diakonievereins</strong> zur Ehre<br />

Gottes!<br />

Konsistorialrat Noack schrieb 1931<br />

Der Oktober 1919 bildet im Leben und in der<br />

Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Diakonievereins</strong> einen wichtigen<br />

Abschnitt: das Diakonieseminar siedelte<br />

in das eigene Haus, Martinstraße 79, über.<br />

<strong>Die</strong>ser Wechsel wurde sehr wohltuend empfunden.<br />

Das Erdgeschoß blieb vermietet, die<br />

Räume <strong>des</strong> ersten und zweiten Stockes sowie<br />

die Mansarden dienten der Erweiterung der<br />

Arbeit, auch boten sie den Schwestern für Urlaubs-<br />

und Krankheitszeiten schätzenswerten<br />

Aufenthalt. <strong>Die</strong> Jahresversammlungen mussten<br />

freilich noch wie seither in dem gastlich<br />

überlassenen Saale <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>kirchenamtes<br />

und der Paulusgemeinde gehalten werden.<br />

Auch das Büro musste noch in der Wohnung<br />

<strong>des</strong> Vereinsgeistlichen verbleiben, dem ein<br />

Teil <strong>des</strong> Mietshauses in der Herderstraße als<br />

<strong>Die</strong>nstwohnung zugewiesen wurde. Mit dem<br />

1. Oktober 1919 war in dies Amt Konsistorialrat<br />

L. Noack berufen worden. Er führte die<br />

Verwaltung, das Gemein<strong>des</strong>eminar und die<br />

Schwesternpflege zusammen mit der Seminaroberschwester<br />

und den Krankenhausleiterinnen<br />

sowie den geschätzten Lehrkräften<br />

nach den bewährten alten Grundsätzen wei-<br />

44<br />

ter. <strong>Die</strong> Überleitung aus den schweren Kriegsverhältnissen<br />

in den Friedensbetrieb vollzog<br />

sich dank der Bereitschaft der Schwestern<br />

sowie der Umsicht und Tatkraft der Oberschwestern<br />

sowohl in dem Gemeindepflegeseminar<br />

wie in den Krankenhäusern ohne<br />

besondere Schwierigkeiten. Auch die Gemeinden<br />

empfingen dankbar ihre Schwestern<br />

zurück, wenn auch die Aufbringung der<br />

Mittel vielfach schwierig wurde. Ernstliche<br />

Schwierigkeiten traten jedoch demnächst in<br />

der Inflationszeit ein. Der Verkehr mit dem<br />

Rechner wurde schließlich durch die Paßsperre<br />

unmöglich, und die fortgehende Entwertung<br />

der Mark brachte die Verwaltung fast<br />

an den Rand <strong>des</strong> Zusammenbruchs; ein<br />

schmerzliches Gefühl, als die letzten Bankbücher<br />

zu Makulatur wurden. Vor dem Untergang<br />

rettete uns im Herbst 1923 nur noch die<br />

vom Oberkonsistorium genehmigte Nothilfe:<br />

treulich sammelten die Freunde unseres Hauses<br />

in Oberhessen und Starkenburg Getreide,<br />

Kartoffeln, Mehl usf. <strong>Die</strong>s kostbare Gut setzten<br />

wir abschnittsweise je nach Bedarf in<br />

Geldscheine um. Nicht vergessen soll werden<br />

die Hilfe amerikanischer Freunde. So konnten<br />

wir gottlob das Schifflein <strong>des</strong> <strong>Diakonievereins</strong><br />

durch den Sturm <strong>des</strong> allgemeinen Zusammenbruchs<br />

hindurchretten. Als die Inflation<br />

zu Ende war, sah sich der Vereinsgeistliche<br />

infolge seiner durch Operation und Grippe<br />

geschwächten Gesundheit gezwungen,<br />

sein Amt niederzulegen.<br />

<strong>Pfarrer</strong> Lic. Waas zu Gießen schrieb<br />

1931<br />

Aus der Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Hessischen</strong> <strong>Diakonievereins</strong><br />

in der Zeit nach 1918:<br />

Als ich am Ende <strong>des</strong> Krieges von Waldmichelbach<br />

im Odenwald nach Ober-Ramstadt<br />

bei Darmstadt versetzt worden war, erging<br />

die Aufforderung an mich, im Vorstand <strong>des</strong>

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