Die Pfarrer des Hessischen Diakonievereins - Hessischer ...

Pfarrer Paul Daniel Guyot
Pfarrer Paul Daniel Guyot
Pfarrer Paul Daniel Guyot
geb. 20.3.1896 ✠ 9.9.1974
Im Dienst an den Menschen
Artikel aus dem Darmstädter Tagblatt 1965
Pfarrer Paul Daniel Guyot
zum 70. Geburtstag
Pfarrer Paul Daniel Guyot, Direktor des Hessischen
und des Rheinisch-Westfälischen
Diakonievereins und des Seminars für soziale
Berufsarbeit, begeht am Sonntag in Darmstadt,
Freiligrathstr.8, seinen 70. Geburtstag
im Kreise der engsten Familie, Kinder und
Enkel.
Der Jubilar wurde als Sohn des Pfarrers D.
theol. hc. Johannes Guyot in Darmstadt geboren,
des Gründers und ersten Direktors des Diakonievereins.
Die Vorfahren waren Waldenser,
die um des Glaubens willen ihre südfranzösische
Heimat verlassen mussten und 1698
in Hessen einwanderten.
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Seit der Reformation waren Paul Guyots
Vorfahren mütterlicherseits in der Hauptsache
Pfarrer, Mediziner und Juristen. Dem Studium
der Theologie und Philosophie in Heidelberg
und Gießen folgten der Besuch des
Predigerseminars in Friedberg und Jahre als
Pfarrassistent in Bad Nauheim, aus dieser Zeit
stammen auch größere, wissenschaftliche Arbeiten.
Am 1. März 1924 übernahm Paul D.
Guyot die Leitung des Hessischen Diakonievereins
in Darmsadt als eigentlicher Nachfolger
seines 1910 verstorbenen Vaters. In der
Zwischenzeit waren in 14 Jahren nicht weniger
als fünf verschiedene Leiter tätig gewesen.
Paul D. Guyot baute die Schwesternschaft
völlig neu auf, ebenso ihre Arbeitsgebiete; er
gründete 1925 das Heimathaus in der Freiligrathstraße
8 und 1927 die Wohlfahrts- und
Pfarrgehilfinnenschule (heute das Seminar für
soziale Berufsarbeit und evangelische Gemeindepflege)
in der Moosbergstraße.
Im Laufe der Zeit schlossen sich zahlreiche
Arbeitsstätten an, Krankenhäuser, Heime und
Schwesternschulen. In der Zeit des Nationalsozialismus
konnten Übergriffe energisch
und erfolgreich abgewehrt werden. 1939
wurde der Rheinisch-Westfälische Diakonieverein
angeschlossen.
Nach 1945 stellte sich Pfarrer Guyot der
Kirchenleitung und der Landesregierung für
den Wiederaufbau zur Verfügung; er hat an
vielen Stellen Gutes und Vorbildliches geleistet.
Seine Hauptsorge und Hauptfürsorge galt
von jeher der Schwesternschaft, ihrem inneren
und äußeren Aufbau, ihrer sozialen Stellung.
Selbst viele Darmstädter wissen nicht,
dass im Stadtkrankenhaus Darmstadt überwiegend
Schwestern des Diakonievereins tätig
sind, der heute weit über 1000 Schwestern
zählt, ganz abgesehen von dem ärztlichen