und TV–L (Länder) - BDF

EDITORIAL INHALT
2 BDFaktuell 11•2010
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in diesen Tagen jährt sich zum zwanzigsten Mal
das Datum der Wiedervereinigung. Am 3. Oktober
1990 wurde der rechtliche Grundstein für
eine beispiellose Zusammenführung zweier über Jahrzehnte gegen ihren
Willen getrennte Teile des Deutschen Volkes gelegt.
Der dem voran gegangene Fall der Mauer hatte zur Folge, dass für die Bevölkerung
der ehemaligen DDR nichts mehr so war, wie es einmal war.
Auch für uns nicht direkt Beteiligte aus dem Westen lässt sich leicht vorstellen,
dass die anfänglich überschwängliche Freude über die neu gewonnene
Freiheit sehr bald der Unsicherheit und Angst in Bezug auf die
eigene berufliche wie private Zukunft gewichen sein muss.
Umso bemerkenswerter ist es, dass in dieser emotional sehr bewegenden
Zeit ein paar mutige Kolleginnen und Kollegen die Gründung einer forstlichen
berufsständischen Vertretung initiiert haben. In den folgenden Monaten
nach der Wiedervereinigung gründeten sich die ersten Landesverbände
des BDF in den nun neuen Bundesländern. Die Umstände der
Gründung in Brandenburg wurden anlässlich des 5. Landesgewerkschaftstages
in Templin durch den ehemaligen Landesvorsitzenden Paul
Hauenschild eindrucksvoll beschrieben.
Nach zwanzig Jahren hat sich Vieles verändert, es gibt mittlerweile eine
Generation der „nach der Wiedervereinigung Geborenen“, die die Verhältnisse
davor nur aus Erzählungen kennen können.
Obwohl die Wiedervereinigung in manchen Köpfen in Ost und West noch
nicht wirklich vollzogen worden ist, kämpfen die BDFler gemeinsam in
dreizehn Landesverbänden für die Belange der Beschäftigten und gegen
die in Ost und West gleichermaßen um sich greifenden Umorganisationen.
Unabhängig ob in neuen oder alten Bundesländern hat es die Politik in aller
Regel bislang nicht geschafft, im Rahmen der von ihr beschlossenen
Organisationsänderungen und Personalreduzierungen die Konsequenzen
in Bezug auf die sich daraus ergebenden Funktionenerfüllung in den landeseigenen
Forstbetrieben zu benennen. Die vielerorts zu hörenden politischen
Beteuerungen nach einem „Alles soll so bleiben, wie es ist“ weichen
allzu oft der Realität der haushalterischen Notwendigkeiten.
Uns allen ist längst klar, dass die kontinuierlich steigenden gesellschaftlichen
Herausforderungen, denen sich der Wald zu stellen hat, im krassen
Gegensatz zu den forstpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre stehen.
Mittlerweile bekommt der BDF Schützenhilfe von Naturschutzverbänden
sowie der Holz verarbeitenden Industrie, die beide für ihren Interessensbereich
den Stopp des Personalabbaus fordern.
Deutschland lebt in einer Demokratie, aber die Politik als gewählte Repräsentanz
des Volkes ist dabei, ihre politische Arbeit von dem Willen derer,
die sie gewählt haben, zu entkoppeln. Unsere Aufgabe ist es, sie hierauf
aufmerksam zu machen und Alternativen aufzuzeigen.
Ihr
Hans Jacobs
Forstpolitik
Jahresbaum 2011 gekürt 3
Dirk Alfter übernimmt
Geschäftsführung des DFWR 5
BDF Fanshop öffnet online
5
Bundesbeamtenbesoldung neu 8
Verhandlungen zur Entgeltordnung 9
Bundestarifkommission tagt in Berlin
Forstwirte
Tagung in Kassel 12
KWF-Thementage 2010
Bodenschonung beim Maschineneinsatz 13
Personelles
Freud und Leid 34
Spruch des Monats
Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen
Wald und Wiesen: bald siehst du, wenn der
Schleier fällt, den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem
Golde fließen. Eduard Mörike
Titelfoto: Naturfoto Dr. Weise.
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