und TV–L (Länder) - BDF
und TV–L (Länder) - BDF
und TV–L (Länder) - BDF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ARBEITSKREISEVERTRETUNGEN<br />
8 <strong>BDF</strong>aktuell 11•2010<br />
BEAMTE<br />
Besoldung für B<strong>und</strong>esbeamte: 1,2+0,6+0,3=0<br />
Am 30.09.2010 beschloss der Deutsche B<strong>und</strong>estag das von den Gewerkschaften scharf kritisierte<br />
Besoldungs- <strong>und</strong> Versorgungsanpassungsgesetz. Foto: Deutscher B<strong>und</strong>estag/Lichtblick/Achim Melde<br />
Der B<strong>und</strong>estag hat am 30. September<br />
2010 das Besoldungs- <strong>und</strong> Versorgungsanpassungsgesetzbeschlossen.<br />
Damit werden die Dienst- <strong>und</strong> Versorgungsbezüge<br />
der Beamten, Anwärter<br />
<strong>und</strong> Richter des B<strong>und</strong>es sowie Soldaten<br />
dreistufig angepasst: Zum 1. Januar<br />
2010 um 1,2 Prozent, zum 1. Januar<br />
2011 um 0,6 Prozent <strong>und</strong> zum 1.<br />
August 2011 um 0,3 Prozent. Außerdem<br />
gibt es eine Einmalzahlung von<br />
240 Euro zum 1. Januar 2011. Damit<br />
orientiert sich die Besoldungsanpassung<br />
am Tarifergebnis des TVöD vom<br />
Anfang des Jahres.<br />
De facto Nullr<strong>und</strong>e<br />
Die Anpassung hat jedoch einen<br />
Pferdefuß: die ebenfalls mit dem Gesetz<br />
beschlossene Rücknahme der bereits<br />
gesetzlich geregelten Erhöhung<br />
des „Weihnachtsgeldes“ für die Beamtinnen<br />
<strong>und</strong> Beamten des B<strong>und</strong>es zum<br />
1. Januar 2011 um 2,44 Prozent – eine<br />
Maßnahme des Sparpakets der<br />
B<strong>und</strong>esregierung. Nunmehr wird die<br />
Kürzung der seit 2006 nicht mehr ausgezahlten<br />
Sonderzahlung bis Ende<br />
2014 fortgeschrieben. Das kommt einer<br />
Nullr<strong>und</strong>e gleich. Dasselbe gilt<br />
auch für die Versorgungsempfänger,<br />
die aufgr<strong>und</strong> der Weitergeltung des<br />
Versorgungsänderungsgesetzes 2001<br />
ohnehin nur eine verminderte Erhöhung<br />
ihrer Versorgungsbezüge erhalten<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus von der Einmalzahlung<br />
ausgenommen sind. „Damit<br />
wird der Anspruch auf Teilhabe an<br />
der finanziellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Entwicklung ins Gegenteil verkehrt.<br />
Dabei hätte der wirtschaftliche Aufschwung<br />
nach der Krise vielmehr die<br />
uneingeschränkte Übernahme des Tarifabschlusses<br />
vom Januar 2010 auf<br />
die Beamten gerechtfertigt“, betonte<br />
der dbb Chef Peter Heesen.<br />
Vertrauen nicht mehr gefragt?<br />
Zudem sei in der Rücknahme der<br />
bereits gesetzlich zugesicherten<br />
Wiederanhebung des Weihnachtsgeldes<br />
eine neue Qualität im schlechten<br />
Umgang mit den B<strong>und</strong>esbeamten zu<br />
erkennen: „Das mit einer gesetzlich<br />
festgeschriebenen Zusage gebrochen<br />
wird <strong>und</strong> ein erneuter einseitiger<br />
Zugriff durch den Gesetzgeber zu<br />
Lasten der B<strong>und</strong>esbeamten erfolgt,<br />
stellt einen doppelten Wortbruch dar<br />
<strong>und</strong> erschüttert das Vertrauen auf die<br />
Gegenseitigkeit des Dienst- <strong>und</strong> Treueverhältnisses<br />
schwerwiegend“, so<br />
Heesen. „Über die Demotivation der<br />
Beschäftigten beim B<strong>und</strong> braucht sich<br />
keiner w<strong>und</strong>ern – die ist hausgemacht.“<br />
Öffentliche Anhörung<br />
wirkungslos<br />
Im Rahmen einer Anhörung vor<br />
dem Innenausschuss des deutschen<br />
B<strong>und</strong>estages zum B<strong>und</strong>esbesoldungs<strong>und</strong><br />
Versorgungsanpassungsgesetz<br />
hatte der dbb beamtenb<strong>und</strong> als Dachverband<br />
des B<strong>und</strong> Deutscher Forstleute<br />
(<strong>BDF</strong>) in Person von Peter Heesen<br />
am 27. September 2010 in Berlin zusammen<br />
mit dem Deutschen B<strong>und</strong>eswehrverband<br />
<strong>und</strong> weiteren Gewerkschaften<br />
die geplante Verschiebung<br />
bereits zugesagter Einkommensanpassungen<br />
auf das Jahr 2015 erneut<br />
scharf kritisiert. Heesen wandte sich<br />
Peter Heesen, Vorsitzender des dbb, wurde<br />
nicht müde, das neue Gesetz zu kritisieren.<br />
Foto: dbb<br />
vor allem gegen einen Änderungsantrag<br />
von CDU/CSU <strong>und</strong> FDP, der unter<br />
anderem vorsieht, das Wiederaufleben<br />
der restlichen Sonderzahlung auf den<br />
1. Januar 2015 zu verschieben.<br />
„Das würde für die Beamtinnen<br />
<strong>und</strong> Beamten, Richterinnen <strong>und</strong> Richter<br />
des B<strong>und</strong>es sowie Soldatinnen <strong>und</strong><br />
Soldaten im Jahr 2011 so gut wie keinen<br />
Einkommensanstieg bedeuten,<br />
weil sie ihn durch die Verschiebung<br />
des Einbaus der restlichen Sonderzahlung<br />
selbst finanzieren“, machte Heesen<br />
deutlich.