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FORSTPOLITIK
Elsbeerenfurnier ist sehr begehrt. Foto: Philipp Zinger
4 BDFaktuell 11•2010
le werden für den kundigen Leser offene
Scheunentore durchschritten).
Durch das begehrte Holz wird jede Elsbeere
in entsprechender Dimension
und Qualität im Wald zu einem wertvollen
Bestandesmitglied. Auf Submissionen
und Versteigerungen erzielt sie immer
wieder gute Erlöse.
Das Holz der Elsbeere ist eines der
härtesten europäischen Hölzer. Es ist
zerstreutporig, der Kern wird normalerweise
nicht farblich abgesetzt. Die Farbe
hat einen rötlichen warmen Ton und
ist relativ homogen. Lediglich bei alten
Bäumen gibt es dunkle Einlagerungen
und man kann von buntem Holz sprechen.
Durch seine Ähnlichkeit zur Birne
wird Elsbeere zusammen mit anderen
Sorbus-Arten (Speierling, Mehlbeere,
Vogelbeere) in einigen Gebieten auch
unter der Handelsbezeichnung
Schweizer Birnbaum verkauft. Es ist ein
hochwertiges Drechsler- und Schnitzholz.
Geeignet ist es auch für Musikinstrumente
wie Flöten und Pfeifen. Darüber
hinaus findet das Furnier vielseitige
Verwendung. Das Holz wurde früher
wegen seiner Maßhaltigkeit auch für
mechanische Teile in Messgeräten und
im Klavierbau verwendet. Viele Schülerlineale
bestanden noch bis Mitte des
20. Jahrhunderts meist aus Elsbeerholz.
Wertvoll für das Ökosystem
Darüber hinaus besitzt die Elsbeere
heute und vor allem in der Zukunft
für den klimastabilen, standortfördernden
gemischten Wald per se eine hohe
Bedeutung.
Die Vitamin-C-reichen Früchte der
rar gewordenen Elsbeere lieferten früher
den Rohstoff für Marmelade und Si-
rup, heute für einen von Kennern geschätzten
Edelbrand. Besonders im Elsass
wird aus den Früchten der Elsbeere
unter dem französischen Namen
Alisier ein im Geschmack dem Schlehenschnaps
ähnlicher Schnaps hergestellt.
Die weißen, in Doldenrispen stehenden
Blüten sind als Bienenweide
beliebt.
2011
Für das Internationale Jahr der
Wälder 2011 wurde eine seltene Wald-
baumart zum Baum des Jahres gekürt.
Ein richtiges Zeichen. Freuen wir uns
darauf, unser Kernbetätigungsfeld in
all seinen Facetten und Bedeutungen
für die Gesellschaft darzustellen. ■
Jens Düring
Weitere Informationen unter
www.baum-des-jahres.de
Quellen: www.wikipedia.de, Der
Forstbotanische Garten Tharandt
(ROLOFF UND PIETZARKA 1996)
Nicht nur als Solitär ein schöner Anblick. Foto: Andrew Dunn