und TV–L (Länder) - BDF
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Dienstrechtsneuordnungsgesetz<br />
wertlos?<br />
Der dbb Vorsitzende verwies in seiner<br />
Stellungnahme zudem darauf,<br />
dass eine Verschiebung auch im<br />
Widerspruch zum erst im Juli 2009 in<br />
Kraft getretenen Dienstrechtsneuordnungsgesetz<br />
stünde, das neben der<br />
Neustrukturierung der Besoldungstabelle<br />
auch den Einbau der ehemaligen<br />
Sonderzahlung in das Gr<strong>und</strong>gehalt<br />
beinhaltete. „Das Dienstrechtsneuordnungsgesetz<br />
erfüllte das damalige Versprechen<br />
der B<strong>und</strong>esregierung, das so<br />
genannte Weihnachtsgeld aufgr<strong>und</strong><br />
der wirtschaftlich schwierigen Situation<br />
befristet bis 2010 abzusenken. Dass<br />
mit dieser Zusage jetzt gebrochen werden<br />
soll, führt nicht nur das im Dienst-<br />
ANGESTELLTE<br />
rechtsneuordnungsgesetzausdrücklich genannte Ziel der Leistungsanerkennung<br />
ad absurdum.<br />
Zusätzlich Personalabbau!<br />
Kurzsichtig <strong>und</strong> fahrlässig ist auch<br />
die Absicht der Regierung, noch einmal<br />
bis zu 15000 Stellen beim B<strong>und</strong><br />
abzubauen. Erst recht, wenn dieselbe<br />
Koalition gleichzeitig durch ihre Sparbeschlüsse<br />
den Bediensteten immer<br />
neue Aufgaben aufhalst. Es gibt im<br />
deutschen öffentlichen Dienst keinen<br />
Personalüberschuss. Seit 1993 sind<br />
bereits 35 Prozent des B<strong>und</strong>espersonals<br />
abgebaut worden. Dabei gäbe es<br />
Alternativen. Ein Einsparvolumen von<br />
500 Millionen in einem Haushalt von<br />
über 300 Milliarden zu erwirtschaften,<br />
ARBEITSKREISE/VERTRETUNGEN<br />
ist durchaus machbar. Der Zoll beispielsweise<br />
schiebt über eine Million<br />
Vollstreckungsfälle vor sich her, die<br />
mangels Personal nicht abgearbeitet<br />
werden können. Allein darin liegt ein<br />
jährliches Einnahmevolumen von 340<br />
Millionen Euro. Aber auch im B<strong>und</strong>esforstbereich<br />
können mangels Personal<br />
Einnahmen durch Holzeinschläge <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich lukrative Dienstleistungen<br />
bereits nicht mehr generiert werden. Im<br />
Dienstleistungsgeschäft mit den Bun -<br />
desressorts, die bisher einem Kontrahierungszwang<br />
unterliegen, wird dies<br />
zwangsläufig in eine Debatte über Aufgabenumfang<br />
<strong>und</strong> Qualität münden.<br />
Dessen Folgen sind ungewiss! ■<br />
U.D.<br />
Verhandlungen zu den Entgeltordnungen<br />
TVöD (B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kommunen) <strong>und</strong> <strong>TV–L</strong> (<strong>Länder</strong>)<br />
gestalten sich nach wie vor schwierig<br />
Verhandlungen zur Entgeltordnung<br />
bei B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kommunen<br />
Vom 20. bis 22. September 2010<br />
wurden die Verhandlungen zur Entgeltordnung<br />
mit B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kommunen in<br />
Frankfurt am Main fortgesetzt. Themenschwerpunkte<br />
waren, wie in der letzten<br />
R<strong>und</strong>e auch, die Themen Auffangfunktion,<br />
Aufbau <strong>und</strong> Gliederung der Entgeltordnung<br />
<strong>und</strong> Durchlässigkeit.<br />
Auffangfunktion<br />
Soweit keine speziellen Tätigkeitsmerkmale<br />
vorgesehen sind, sollen<br />
nach der Forderung von dbb tarifunion<br />
<strong>und</strong> ver.di die allgemeinen Tätigkeitsmerkmale<br />
zur Anwendung kommen.<br />
Somit können alle Tätigkeiten des Öffentlichen<br />
Dienstes von der Entgeltordnung<br />
rechtssicher umfasst werden. Die<br />
Arbeitgeber bekräftigten erneut, dass<br />
sie keinen Rückgriff auf allgemeine<br />
Merkmale wollen. Nach ihrer Ansicht<br />
bestehe die Gefahr, dass diese Art der<br />
Eingruppierung zu hohe Kosten verursache.<br />
In diesem Zusammenhang ver-<br />
wiesen sie darauf, dass die Entgeltordnung<br />
„kostenneutral“ sein müsse.<br />
Aufbau der Entgeltordnung<br />
Nach Auffassung von dbb tarifunion<br />
<strong>und</strong> ver.di sollen die Tätigkeitsmerkmale<br />
unter anderem in Form von<br />
allgemeinen Merkmalen sowie Beispielen<br />
vereinbart werden. Beispiele müssen<br />
dabei unmittelbar eingruppierende<br />
Wirkung haben. Während dbb tarifunion<br />
<strong>und</strong> ver.di einerseits <strong>und</strong> der B<strong>und</strong><br />
andererseits sich hierbei einig sind, vertreten<br />
die Kommunen eine andere Ansicht.<br />
Nach ihrer Vorstellung sollen die<br />
Beispiele nichts anderes als unverbindliche<br />
Empfehlungen sein. Daher sollen<br />
Tätigkeiten die einem Beispiel entsprechen,<br />
stets nochmals daraufhin geprüft<br />
werden, ob sie auch tatsächlich die<br />
Wertigkeit des Oberbegriffs erfüllen.<br />
Gliederung der Entgeltordnung<br />
Die VKA (kommunale Arbeitgeber)<br />
fordert weiterhin einen Allgemeinen Teil<br />
<strong>und</strong> mehrere „spartenspezifische“ Tei-<br />
le, die sich an den besonderen Teilen<br />
des TVöD orientieren. Dies kann dazu<br />
führen, dass für dieselben Tätigkeiten<br />
unterschiedliche Tätigkeitsmerkmale<br />
vereinbart werden, die zu verschiedener<br />
Eingruppierung führen. Dies lehnen<br />
dbb tarifunion <strong>und</strong> ver.di ab. Hingegen<br />
sind sich dbb tarifunion <strong>und</strong> ver.di einerseits<br />
<strong>und</strong> der B<strong>und</strong> andererseits darin<br />
einig, dass der besondere Teil des B<strong>und</strong>es<br />
sich in einen Abschnitt gliedern<br />
soll, in dem besondere Tätigkeitsmerkmale<br />
für die Verwaltung nach Berufsgruppen<br />
geregelt werden <strong>und</strong> Abschnitte,<br />
in denen besondere Merkmale<br />
für einzelne Ressorts geregelt werden.<br />
Durchlässigkeit<br />
Die Gewerkschaften bekräftigten ihre<br />
Forderung nach einer verbesserten<br />
Durchlässigkeit. Die Eingruppierung hat<br />
sich nach Ansicht der Gewerkschaften<br />
an der auszuübenden Tätigkeit auszurichten.<br />
Die Arbeitgeber von B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Kommunen lehnten dies erneut ab.<br />
Die Verhandlungen werden am 25.<br />
<strong>und</strong> 26. Oktober 2010 fortgesetzt.<br />
<strong>BDF</strong>aktuell 11•2010 9