Medienkampagne im Auftrag der SPÖ?
Die Zeitschrift „Falter“ konstruiert Vorwürfe gegen FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl
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Nr. 29/30 Donnerstag, 16. Juli 2015<br />
g<br />
Län<strong>der</strong> 13<br />
BURGENLAND<br />
Foto: FPÖ Burgenland<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Johann Tschürtz<br />
FPÖ-Landesparteiobmann Burgenland<br />
Foto: Robert Jaeger / APA / picturedesk.com<br />
Viel Medienpräsenz, aber keine Proteste be<strong>im</strong> Amtsantritt <strong>der</strong> neuen burgenländischen Landesregierung.<br />
Burgenland: Rot-blaue<br />
Landesregierung <strong>im</strong> Amt<br />
Niessl und Tschürtz bekräftigen ihre „neue Politik für die Bürger“<br />
In <strong>der</strong> konstituierenden Sitzung<br />
des burgenländischen Landtages<br />
am Donnerstag vergangener<br />
Woche wurde die <strong>SPÖ</strong>-FPÖ-Regierung<br />
gewählt und angelobt.<br />
Nulldefizit-Schmäh<br />
Im letzten Moment vor <strong>der</strong> Sommerpause<br />
kam auf Drängen <strong>der</strong><br />
FPÖ doch noch <strong>der</strong> Landesrechnungsabschluss<br />
2014 auf die Tagesordnung<br />
<strong>der</strong> Landtagssitzung<br />
vergangener Woche. Der zuständige<br />
Finanzreferent, Michael Schickhofer<br />
(<strong>SPÖ</strong>), musste eingestehen,<br />
dass das Land Steiermark einen<br />
Nettoabgang von rund 889 Millionen<br />
Euro erwirtschaftet hatte,<br />
trotz des Heranziehens <strong>der</strong> Liquidationsreserve.<br />
Im rot-schwarzen<br />
Voranschlag war lediglich von 190<br />
Millionen die Rede.<br />
Kein Protest vor dem Landtag,<br />
dafür ein kurioser <strong>im</strong> Sitzungssaal<br />
selbst. Der scheidende Landtagspräsident<br />
Gerhard Steier, <strong>der</strong><br />
wegen des Amtsverlustes die Angelobung<br />
<strong>der</strong> rot-blauen Landesregierung<br />
um 14 Tage verzögert hatte,<br />
verkündete seinen Austritt aus<br />
<strong>der</strong> <strong>SPÖ</strong> und nahm be<strong>im</strong> Abgang<br />
vom Präsidentensitz auch gleich<br />
die Glocke mit – sie sei sein Privtabesitz,<br />
da sie ihm von seinem Vorgänger<br />
„geschenkt“ worden sei.<br />
Rot-blaue Koalition gewählt<br />
Der Wahlvorschlag für die Regierung<br />
ist mit 22 gültigen Ja-St<strong>im</strong>men<br />
<strong>im</strong> Landtag angenommen<br />
worden, es gab 13 Nein-St<strong>im</strong>men<br />
und eine ungültige St<strong>im</strong>me. Das<br />
bedeutet, dass nicht nur die <strong>SPÖ</strong>und<br />
FPÖ-Mandatare dafür gest<strong>im</strong>mt<br />
haben. Landeshauptmann<br />
Hans Niessl (<strong>SPÖ</strong>) rechtfertigte die<br />
Koalition mit <strong>der</strong> FPÖ unter an<strong>der</strong>em<br />
damit, dass auch schon Bruno<br />
Kreisky mit Hilfe <strong>der</strong> FPÖ Bundeskanzler<br />
geworden sei.<br />
Der freiheitliche Budgetsprecher<br />
Gerald Deutschmann nannte dies<br />
„bezeichnend für die rot-schwarze<br />
Finanzpolitik“: „Hier werden<br />
‚Geldreserven‘ herangezogen, die<br />
es noch gar nicht gibt. Wo ist die<br />
versprochene Konsolidierung, die<br />
<strong>im</strong> Wahlkampf so angepriesen wurde?“<br />
Die Freiheitlichen sehen nun<br />
die schwarz-rote Landesregierung<br />
in <strong>der</strong> Pflicht, endlich konkrete<br />
Schritte zu setzen. „ÖVP und <strong>SPÖ</strong><br />
müssen beginnen, sparsamer mit<br />
Steuergel<strong>der</strong>n umzugehen“, for<strong>der</strong>te<br />
Deutschmann.<br />
Der neue Landeshauptmannstellvertreter<br />
Hans Tschürtz (FPÖ) kündigte<br />
einen „neuen Stil und eine<br />
neue Politik mit mehr Bürgerbeteiligung“<br />
<strong>im</strong> Burgenland an. Rot-<br />
Blau werde den Fokus auch auf den<br />
Bereich Sicherheit legen. In Richtung<br />
<strong>der</strong> Kritiker <strong>der</strong> Eisenstädter<br />
Koalition erklärte Tschürtz, dass<br />
er an eine gute Zusammenarbeit<br />
zwischen FPÖ und <strong>SPÖ</strong> glaube:<br />
„Und wenn auch so mancher Bürgermeister<br />
sagt, es gibt ein Ablaufdatum<br />
dieser rot-blauen Regierung,<br />
dann kann ich Ihnen versprechen:<br />
Ja, das wird es geben, aber erst<br />
2020 o<strong>der</strong> vielleicht 2025!“<br />
STEIERMARK<br />
Gerald Deutschmann prangerte<br />
schwarz-rote Schuldenpolitik an.<br />
Foto: FPÖ Steiermark<br />
Der Startschuss zur Regierungsarbeit<br />
<strong>im</strong> Burgenland ist gefallen.<br />
Als Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
werde ich für Belange <strong>der</strong><br />
Sicherheit verantwortlich sein.<br />
Das bedeutet: Koordination von<br />
Polizei, Feuerwehr, Rettung, Zivilschutz<br />
und an<strong>der</strong>er Organisationen<br />
sowie die Einführung des<br />
flächendeckenden Digitalfunks<br />
bei diesen Organisationen.<br />
Das Land umgestalten<br />
Es wird auch das <strong>im</strong> Burgenland<br />
in dieser Form bisher einzigartige<br />
Projekt „Gemeindewache“<br />
gestartet werden, um die<br />
Sicherheit in den Gemeinden zu<br />
verbessern. Einbeziehen wollen<br />
wir dabei ältere, zurzeit beschäftigungslose,<br />
inländische Arbeitnehmer.<br />
Weil die EU-Län<strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Schengen-Außengrenze ihren<br />
Pflichten nur mangelhaft nachkommen,<br />
sind für uns Grenzkontrollen<br />
unausweichlich. Wir werden<br />
diese an und <strong>im</strong> Nahbereich<br />
<strong>der</strong> Grenze mit dem Regierungspartner<br />
durchsetzen.<br />
Unser Landesrat für Wirtschaft<br />
und Tourismus, Alexan<strong>der</strong><br />
Petschnig, wird dafür sorgen,<br />
dass die unzähligen landesnahen<br />
Gesellschaften in eine mo<strong>der</strong>ne<br />
und effiziente Struktur überführt<br />
werden. Die Zeit <strong>der</strong> Versorgungsposten<br />
für brave Funktionäre<br />
ist vorbei. Auch <strong>im</strong> Tourismus<br />
wird es einer strukturellen Än<strong>der</strong>ung<br />
bedürfen, damit die Tourismusför<strong>der</strong>ung<br />
bei den Betrieben<br />
ankommt. Auch <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong><br />
Infrastruktur, sowie <strong>der</strong> erneuerbaren<br />
Energie und eine E-Mobilitätsoffensive<br />
werden die freiheitliche<br />
Handschrift aufzeigen.<br />
Wir sind uns sicher, eine Vorzeigeregion<br />
zu werden, die beweist,<br />
wie eine mo<strong>der</strong>ne, bürgernahe<br />
und effiziente Landespolitik<br />
aussieht – und funktioniert.