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18.04.2011 - Der Reinbeker

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14 politik<br />

Ein politisches Urgestein tritt ab<br />

Wentorfs Bürgervorsteher Bernd Helms legt alle Ämter nieder<br />

Wentorf – Nach 17 Jahren politischer Tätigkeiten<br />

in Wentorfs Gemeinderat, davon die letzten<br />

8 Jahre als Bürgervorsteher, erklärt Bernd Helms<br />

(CDU) zum 30. April des Jahres seinen Rückzug<br />

von allen Funktionen. Dies gab der 67-jährige<br />

bei der Gemeindevertreterversammlung am 14.<br />

April bekannt.<br />

»Abschiedsworte müssen so kurz<br />

sein wie eine Liebeserklärung«<br />

Mit diesem Theodor Fontane-Zitat blieb sich<br />

der christdemokratische Vollblutpolitiker auch in<br />

seiner Abschiedsrede treu: Wie immer kompakt<br />

und schnörkellos bedankte er sich nicht nur<br />

bei seinen parlamentarischen Kolleginnen und<br />

Kollegen und den Mitgliedern der Verwaltung für<br />

die Jahre währende Zusammenarbeit. Er gab auch<br />

einige Einsichten mit auf den Weg. So sei die<br />

»Akzeptanz demokratischer Entscheidungen« wesentlich,<br />

auch wenn man beim Beschließen in der<br />

Minderheit war. Helms plädierte dabei für einen<br />

Prozess des sorgsamen Abwägens: »Hören Sie zu,<br />

wenn Andere etwas sagen.« Denn Demokratie<br />

sei immer ein Kompromiss. »Demokratie ist zwar<br />

nicht die beste, aber die vernünftigste Form.«<br />

Als Erster stellvertretender Bürgervorsteher<br />

unterstrich Günter Hellweg (UWW) an erster<br />

Stelle die gute Zusammenarbeit zwischen Helms<br />

und ihm. Besonders betonte er die besonderen<br />

Fähigkeiten des scheidenden Bürgervorstehers<br />

speziell bei Konflikten wie zum Beispiel bei der<br />

Rettung des Jugendzentrums »MaBu«. Charakteristisch<br />

sei für Bernd Helms, wie er auf Menschen<br />

zugehen könne, was sicherlich zu seinem hohen<br />

Ansehen in der Wentorfer Bevölkerung beigetragen<br />

habe. Nicht zuletzt hob Hellwig auch das<br />

fachliche Können von Bernd Helms als Vorsitzender<br />

verschiedener Ausschüsse hervor.<br />

Bürgermeister Matthias Heidelberg zeigte sich<br />

bewegt: »Mir fallen die Worte etwas schwer.<br />

Ein Freund verlässt das Haus.« Aus dem ersten<br />

freundschaftlichen Aufeinanderzugehen sei in<br />

sechs Jahren eine wirkliche, auch private Freundschaft<br />

geworden. Dass nicht nur der Bürgermeister<br />

berührt war, zeigte sich an den stehenden<br />

Ovationen für Helms, der seinerseits mit einem<br />

kleinen Empfang am Ende der Gemeinderatssitzung<br />

dankte.<br />

»<strong>Der</strong> <strong>Reinbeker</strong>« im Gespräch<br />

mit Bernd Helms<br />

Bekanntlich war Bernd Helms Bundeswehroffizier,<br />

unter anderem Kommandeur des Panzergrenadierbataillons<br />

162. Bis zum Ende seiner<br />

Dienstzeit 1993 war er aber nicht politisch aktiv.<br />

Wie ist er dann zur CDU gekommen?<br />

»Ich bin in Wentorf geworben worden. Das<br />

war 1994. Zu meiner Überraschung sorgte der<br />

damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas<br />

Kleipoedszus dafür, dass ich hinter ihm bei den<br />

anstehenden Wahlen Listenplatz 2 erhielt.«<br />

Helms eroberte auf Anhieb ein Direktmandat,<br />

denn er war damals schon in Wentorf bekannt.<br />

Das Direktmandat hat er seitdem ohne Unterbrechung<br />

immer wieder gewonnen. Vielleicht liegt<br />

das auch mit daran, dass Bernd Helms ein etwas<br />

untypischer Mensch ist. Schmunzelnd räumt er<br />

ein, dass er mit der CDU zwar schon zu Bundeswehrzeiten<br />

sympathisiert habe: »Ich habe aber<br />

dennoch Helmut Schmidt gewählt!«<br />

Das Untypische bezieht sich auch auf seine<br />

Militärzeit: »Soldatenklischee? Das hat es bei uns<br />

nie gegeben. Bei uns wurde immer alles ausdiskutiert.«<br />

In der Tat meint er damit nicht nur seine<br />

Familie: »Wenn ich bei der Bundeswehr Befehle<br />

zu geben hatte, ging es mir immer darum, dass<br />

der Gehorsam aus Einsicht erfolgt.<br />

Das war und ist meine Maxime,<br />

weil dadurch Vertrauen entsteht.«<br />

Das positive »feedback« seiner<br />

Untergebenen war Helms dabei<br />

wichtiger als das seiner Vorgesetzten<br />

– die er aber ein um’s andere<br />

Mal auch zu Einsichten veranlassen<br />

konnte, wie sich Helms grinsend<br />

erinnert.<br />

Dieser Philosophie folgend hat<br />

Helms auch als Bürgervorsteher<br />

versucht, die Leute zu überzeugen.<br />

Allerdings ist er da auch an<br />

Grenzen gestoßen: »Ich bedaure,<br />

dass in der heutigen Gesellschaft<br />

Zuhören und Nachdenken nicht<br />

mehr so vorhanden sind.« Völlig<br />

parteienunabhängig sei es typisch<br />

für Politik geworden, mit vorgefassten<br />

Meinungen Diskussionen zu<br />

bestreiten.<br />

War es dann Frustration, die den<br />

Politiker, der auch schon Fraktionsvorsitzender<br />

seiner Partei war,<br />

zum Rückzug bewegte? Helms<br />

verneint entschieden: »Es sind zwei<br />

Gründe: Einmal die Gesundheit.<br />

Und zweitens ist meine Frau vor<br />

wenigen Tagen in den Ruhestand<br />

getreten. Da können wir gemeinsam<br />

viel mehr unternehmen.« Was<br />

bei dem Rücktritt wirklich weh<br />

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tue: Er werde die<br />

Gesellschafterversammlungen<br />

des<br />

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Wentorf sehr vermissen:<br />

»Dort habe ich<br />

wirkliche Freunde<br />

kennen gelernt.«<br />

Wie wird Bernd<br />

Helms seine neue<br />

Freizeit ausfüllen?<br />

Seine Augenerkrankung<br />

wird bald so<br />

weit überwunden<br />

sein, dass er wieder<br />

lesen kann, was<br />

er für sein Leben<br />

gern tut. Dann ist<br />

Helms sportlich sehr<br />

interessiert: Er spielt<br />

Golf, und er ist, auch<br />

wieder so etwas Untypisches, eine<br />

der wenigen, die gleichzeitig Fan<br />

von HSV und FC St. Pauli sind.<br />

Ansonsten stehen Reisen mit seiner<br />

Frau auf dem Programm. Als Erstes<br />

ist eine Ungarn-Rundreise geplant,<br />

dann eine Ostsee-Kreuzfahrt mit<br />

Besuchen in Tallinn, Riga und St.<br />

Petersburg. An eine spätere ehrenamtliche<br />

Betätigung denkt Bernd<br />

Helms auch, »aber die Richtung ist<br />

noch offen.«<br />

Die ganze Natur ist eine Melodie, in der eine<br />

tiefe Harmonie verborgen ist. Johann Wolfgang von Goethe<br />

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18. April 2011<br />

Ist Bernd Helms etwa schon in Vorfreude auf den<br />

Kabarett-Abend, den die Verwaltung seiner Frau<br />

und ihm zum Abschied als Bürgervorsteher geschenkt<br />

hat? Oder erheitert ihn nur der Gedanke,<br />

jetzt auch mal ohne Krawatte auftreten zu dürfen?<br />

Seine letzte Amtshandlung als<br />

Bürgervorsteher wird Bernd Helms<br />

am 30. April vollziehen, wenn die<br />

Freiwillige Feuerwehr Wentorf den<br />

Maibaum aufstellt.<br />

»<strong>Der</strong> <strong>Reinbeker</strong>« wünscht dem<br />

scheidenden Bürgervorsteher und<br />

Menschen Bernd Helms alles Gute<br />

für seine Zukunft und bedankt sich<br />

für seine immer entgegenkommende<br />

Zusammenarbeit. td<br />

Bettina Ehm<br />

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