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16 politik<br />
Die CDU verbietet<br />
Landeseltern-<br />
vertretung Gesprächsbeteiligung<br />
Auseinandersetzung um Wentorfer<br />
Sprachheilschule läuft aus dem Gleis<br />
Wentorf – Nach Angaben des landeselternbeirates<br />
für Grundschulen und Förderzentren<br />
in schleswig-Holstein (lEb) ist dessen 2.<br />
Vorsitzenden Thomas Waskow die Teilnahme<br />
an einer Gesprächsrunde am 8. April zum Erhalt<br />
des Landesförderzentrums in Wentorf von der<br />
bildungspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion<br />
Heike Franzen verweigert worden.<br />
<strong>Der</strong> Schulelternbeirat hatte den LEB um Teilnahme<br />
an dem erneuten Gespräch mit Vertretern<br />
der CDU-Landtagsfraktion gebeten, bei dem es<br />
um die geplante Verlagerung des landesförderzentrums<br />
sprache nach Schleswig ging<br />
(der reinbeker berichtete mehrfach).<br />
<strong>Der</strong> 1. Vorsitzende des Landeselternbeirats<br />
Henning Nawotki zeigte sich empört über den<br />
Vorgang. »Wir sind ständig um eine gute Kommunikation<br />
und ein konstruktives Verhältnis zur<br />
Politik bemüht«, betonte Nawotki. Er verwies<br />
darauf, dass CDU-Fraktionsvorsitzender Dr.<br />
Christian von Boetticher und Frau Franzen erst<br />
unlängst in einem Gespräch mit dem LEB erklärt<br />
hätten, dass der CDU »ein gutes Verhältnis zu<br />
den Elternvertretern wichtig« sei. Frau Franzen<br />
– selbst einmal LEB-Vorsitzende – solle als<br />
Abgeordnete für den Wahlkreis Schleswig-Nord<br />
die Frage beantworten, ob sie die Gespräche<br />
wirklich ergebnisoffen führen wolle.<br />
Erst eine Woche vor dem brüsken Verhalten<br />
von Frau Franzen hatte der LEB eine »Stellungnahme<br />
zur geplanten Verlagerung des landesförderzentrums<br />
sprache nach Schleswig und<br />
Schließung des Schulstandortes Wentorf« inklusive<br />
4.000 Unterschriften von Unterstützern an<br />
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU)<br />
sowie Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug (FDP)<br />
übergeben. Zu dieser Stellungnahme war der LEB<br />
vom Bildungsminister aufgefordert worden.<br />
Grundsätzlich spricht sich der LEB dafür aus,<br />
das landesförderzentrum sprache in Wentorf<br />
»unbedingt« zu erhalten. LEB-Vorsitzende Nawotki:<br />
»Dass die Landesregierung das erfolgreiche<br />
Landesförderzentrum ab dem kommenden Jahr in<br />
Wentorf auslaufen lassen will und zu großen Teile<br />
in die Kreise abgeben will, ist widersinnig.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 17<br />
Kreutzkamp 33 · 21465 Reinbek<br />
Termin und Hausbesuche unter: 040/722 45 53<br />
Ich wünsche<br />
meinen<br />
Kunden<br />
ein frohes<br />
Oster-Fest.<br />
18. April 2011<br />
Sexueller Missbrauch:<br />
Hingucken und handeln<br />
Arbeitskreis unterstützt Lehrerinnen und Erzieherinnen mit Handlungsleitfaden<br />
Reinbek – Nach Schätzungen des<br />
Vereins »Dunkelziffer« sitzen in<br />
jeder Schulklasse zwei Kinder, die<br />
sexuell missbraucht wurden oder<br />
werden. Sie geben Signale, mal<br />
verzweifelt laut, mal sehr leise, immer<br />
versteckt. Sie zu erkennen und<br />
den Kindern zu helfen, hat sich der<br />
Arbeitskreis gegen sexuelle Gewalt<br />
an Kindern und Jugendlichen in<br />
Südstormarn zur Aufgabe gemacht.<br />
Bei einer Fachveranstaltung in der<br />
Grundschule Mühlenredder<br />
informierten sich 70 Lehrerinnen<br />
und Lehrer aus 13 Schulen der<br />
Region, wie sie bei Verdacht auf<br />
Missbrauch handeln und Unterstützung<br />
finden können.<br />
»Es ist besonders schlimm für<br />
betroffene Kinder, wenn sie das<br />
Gefühl haben, dass sie keiner<br />
gehört hat«, weiß Claudia Rönsch-<br />
Marcinek von der Fachberatung<br />
des Kreises gegen sexuelle Gewalt.<br />
Im Jahr 2009 weist die Polizeistatistik<br />
35 Fälle von Kindern<br />
zwischen fünf und 14 Jahren aus.<br />
Fast immer ist es Missbrauch im<br />
nahen familiären Umfeld. Das sei<br />
nur die Spitze des Eisbergs, weiß<br />
Regina Skibowski vom beratungszentrum<br />
südstormarn.<br />
Kindertagesstätten und Schulen<br />
fällt bei der Aufdeckung von Missbrauch<br />
eine besonders wichtige<br />
Rolle zu. »Wie die Kinder malen,<br />
sprechen, sich zu anderen verhalten<br />
und mit sich selbst umgehen<br />
oder sich plötzlich verändern,<br />
all das kann Hinweise geben«,<br />
FOTO: ElkE GüldEnsTEin<br />
TENNIS im FC Voran Ohe<br />
Saison-Opening in Ohe<br />
• Training<br />
für jeden<br />
• Ambitionierte<br />
Mannschaften<br />
• Leistung<br />
und Spaß<br />
• Teamgeist<br />
spüren<br />
Sie treten für ein starkes Netzwerk gegen sexuelle Gewalt ein, v.l.: Claudia<br />
Rönsch-Marcinek (Fachberatung sexuelle Gewalt), Eva Podgurski (ASD<br />
Reinbek), Hanna Bartels (Schulsozialarbeit Reinbek), Katrin Rabe (Grundschule<br />
Klosterbergen), Marina Umlauff (Grundschule Mühlenredder), Regina<br />
Skibowski (Beratungszentrum) und Günther Frank (Sexualberatung).<br />
erläutert Marina Umlauff, Rektorin<br />
der Grundschule Mühlenredder.<br />
Sie setzt auf kollegialen Austausch.<br />
Bei allen Dienstversammlungen<br />
gibt es einen Tagesordnungspunkt<br />
unter dem Auffälligkeiten einzelner<br />
Kinder zur Sprache kommen.<br />
Doch auch wenn pädagogische<br />
Psychologie in der Lehrerausbildung<br />
heute schon eine größere<br />
Rolle spiele, fühlten sich viele<br />
Lehrer mit dem Thema Missbrauch<br />
überfordert, weiß Umlauff. Günther<br />
Frank von der AIDS- und Sexualberatung<br />
des Kreises wünscht<br />
sich, dass alle Schulen eine interne<br />
Struktur schaffen, die die Lehrer<br />
unterstützt.<br />
Eine wichtige Unterstützung<br />
bietet der Arbeitskreis, der bereits<br />
seit über 20 Jahren besteht. Neben<br />
Schulen und Kitas sind die Fachstellen<br />
des Kreises, der örtliche<br />
Allgemeine Sozialdienst (ASD), die<br />
Schulsozialarbeit und das beratungszentrum,<br />
die Kripo und die<br />
AWO-Familienhilfe daran beteiligt.<br />
Das breite Netzwerk ist wichtig,<br />
denn jeder Fall ist anders,<br />
braucht ganz individuell passende<br />
Unterstützung. Allerdings: »Das<br />
System greift nur, wenn es auch im<br />
familiären Bereich die Bereitschaft<br />
zu Veränderung gebe«, so Marina<br />
Umlauff. Leider sei dies nicht<br />
immer der Fall. Elke Güldenstein<br />
am Samstag, 30.4.2011 ab 10 Uhr<br />
Tennisanlage | Amselstieg 26 | 21465 Reinbek-Ohe