uNseR maNN IN euRopa

Entdeckungsreise werden. Früher habe
ich immer geglaubt, ich verstehe was von
Gewürzen, aber wusste eigentlich nix.
Heute verstehe ich was von Gewürzen, aber
jetzt denke ich, ich verstehe überhaupt nix
mehr. Es gibt so viele Erkenntnisse, wo
Gewürze so eine unglaubliche Kraft haben,
Krankheiten vorzubeugen. und dann denk
ich mir, warum wissen das die leute nicht?
Die können sich das doch leisten.
Andererseits kann ich nicht hingehen
und sagen: ” Hallo Herr Pharmazierat,
ich weiß was!“
man muss die menschen auf eine
Art erwischen, wo sie bereit sind, sich zu
ändern. Aber das ist ein langer Prozess.
und es darf dabei nicht langweilig
werden. Deshalb musst in den medien
schauen, wie man wo das Thema ansetzt:
Gewürze zum Kochen. Ein Bericht über die
Gewürzstrasse. medizinisches. Da muss
man sich pausenlos weiterentwickeln, damit
die menschen nicht sagen: Jetzt hat er
uns schon hundertmal das Gleiche erzählt.
mir ist in jedem Fall wichtig zu sagen: leute,
ihr müsst nicht nur gute Grundprodukte
nehmen, sondern sie auch gefühlvoll behandeln,
damit die Vitamine nicht kaputtgehen,
und ihr müsst im richtigen Augenblick
würzen. Ich bringe jetzt im Herbst ein
Gewürzbuch raus und dann schauen wir
mal, wie das angenommen wird.
? wenn man das alles so hört,
dann ahnt man, dass sie ein ordentliches
pensum am Tag schaffen müssen.
wie machen sie das?
! Na ja 18 bis 19 Stunden arbeite ich
schon. Ich schlafe so viereinhalb Stunden
am Tag. Das ist zu wenig. Das merke ich
jetzt, wo ich 60 bin. Ich möchte es gern
um eine Stunde höher schrauben. Sechs
Stunden wären ideal, um dem Körper die
möglichkeit zu geben, dass er sich richtig
entspannen und dann wieder richtig Gas
geben kann. Wenn alles andere wichtig ist,
aber der eigene Körper nicht, dann kann
man das sowieso vergessen.
Das, was ich jetzt mache, ist, dass
ich nachts, nach der Arbeit, zum Trainieren
fahre. Das tut mir sehr gut. Ich habe einen
Osteopathen und Heilpraktiker, den Paul
mattes, der war früher mal Weltmeister im
Bodybuilding. Der ist draußen in Gilching.
mit dem trainiere ich jede Nacht. Sechsmal
die Woche. manchmal um ein uhr nachts,
manchmal aber auch erst um drei.
Nach den ersten vier Wochen wollte
ich schon gleich wieder aufhören, und hab
ihn um zwölf uhr angerufen, dass ich noch
so viele Gäste im Restaurant hab. Ich hab
mir dabei denkt, dass ich ihm das vier-,
fünfmal sage und dann sagt er: Okay, dann
”
lassen wir das!“ Aber da hat der gesagt:
” Das ist überhaupt kein Problem, dann
wart ich bis drei auf dich!“ Na, da bin ich
dann halt um drei raus zu ihm. und damit
war das Eis gebrochen. und so bin ich
dabei geblieben. Sonst hätte ich schon aufgehört.
und heute bin ich ganz stolz, dass
ich weiter gemacht habe.
Ich wohne im fünften Stock. Da
bin ich früher raufgelatscht und im dritten
Stock bin ich schon halb bewusstlos geworden.
Heute laufe ich rauf und denk mir bei
den 130 Stufen gar nichts mehr. Das macht
mir schon Spaß. Ich weiß nicht, ob ich
noch so gut dabei wäre, wenn ich nichts für
mich machen würde.
? die ” krise“ ist in aller
munde. spüren sie da auch etwas in
Ihren Betrieben?
! Bei uns ist nur Gutes zum Essen
in aller munde (schmunzelt). Nein, dieser
Vulkanausbruch – der ja schon vor fünf
Jahren hätte passieren sollen, dann wäre
er viel milder ausgefallen und viele leute
hätten noch ihr Geld – der ist jetzt eine
möglichkeit sich zu reinigen. Ich habe
zu meinen leuten gesagt: ” Es gibt kaum
was Schlechtes, wo nicht auch was Gutes
dabei ist! und wenn wir richtig Gas geben,
dann sind wir auch wieder mit dabei. Also,
wenn ihr eure Arbeitsplätze erhalten wollt,
dann müsst ihr auch schauen, dass da was
weitergeht.“ Wir müssen alle miteinander
zusammenhalten und das machen, was wir
gut können – die einen machen einen guten
Service und wir machen a gute Küchen.
N5 Alfons Schuhbeck ist seit vielen Jahren Mandant
bei Nachmann rechtsanwälte.
•