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Illustration: Alison Carmichael<br />
herzustellen bzw. zu bewahren.<br />
Das war keine Aussage, die daraus<br />
resultierte, dass man seitens der<br />
Bundesregierung kein Vertrauen<br />
mehr in die gesetzlichen und freiwilligen<br />
Sicherungssysteme hätte,<br />
sondern weil man mit der Angst<br />
der Sparer konfrontiert war. Dabei<br />
hat man ja auch gesehen, dass<br />
nicht nur die Sparer Angst hatten,<br />
sondern auch mangelndes Vertrauen<br />
zwischen den Banken da war.<br />
Das war also eine Situation, wo<br />
sich die Regierung beflissen sah,<br />
mit einer Garantieerklärung nach<br />
außen zu treten und den Kunden<br />
zu sagen, selbst wenn Ihr meintet,<br />
dass die Sicherungseinrichtungen<br />
nicht mehr greifen, sind wir auf<br />
jeden Fall da und sorgen dafür,<br />
dass sie funktionieren.<br />
Diese Garantie wurde<br />
im letzten Jahr ausgesprochen<br />
und seitdem hat der Staat keine<br />
maßnahme ergreifen müssen,<br />
um Sicherungseinrichtungen zu<br />
kapitalisieren. Es sieht aus unserer<br />
heutigen Sicht auch nicht so aus,<br />
als ob der Bürger diese Garantien<br />
in Anspruch nehmen müsste.<br />
? sie sagten gerade etwas von<br />
” unselbständigem sondervermögen“.<br />
was ist das?<br />
! Der Einlagensicherungsfonds<br />
ist ein unselbständiges Sondervermögen<br />
innerhalb des Bundesverbandes deutscher<br />
Banken. Das heißt, es handelt sich dabei<br />
um Geld, das für bestimmte Aufgaben<br />
reserviert ist, nämlich den Schutz von<br />
Einlegern gemäß Statut des Einlagensicherungsfonds.<br />
Das Geld ist also nicht für<br />
andere Aufgaben des Bankenverbandes<br />
da, sondern dient ausschließlich dafür,<br />
Kunden gemäß dem Statut des Einlagensicherungsfonds<br />
zu schützen.<br />
? darf man fragen, um welche<br />
summe es sich dabei handelt?<br />
! Fragen darf man. Aber das ist<br />
etwas, worüber wir nicht sprechen. Das<br />
ist eine wohlgehütete Zahl.<br />
? sie sind auch dazu da, diese<br />
sondervermögen zu vermehren?<br />
! Ja, das gehört zu unseren Aufgaben.<br />
Zum einen, indem wir jährliche<br />
Beiträge, also umlagen erheben und zum<br />
anderen, indem wir das Geld anlegen und<br />
eine Rendite erzielen. Selbstverständlich<br />
sind wir dabei aufgrund unserer Ziele<br />
angehalten, zunächst vermehrt auf die<br />
Sicherheit zu achten. und als Zweites auf<br />
die jederzeitige Verfügbarkeit, damit wir<br />
das Geld sachgemäß einsetzen können,<br />
wenn es notwendig wird. Erst an dritter<br />
Stelle kommt der Rendite-Aspekt.<br />
? Na dann sind sie ja der<br />
superfachmann für einen Geldanlagetipp!<br />
oder dürfen wir<br />
darüber auch nicht reden?<br />
! Doch darüber können wir<br />
reden. Das Geld ist wie gesagt primär<br />
nach Sicherheitskriterien angelegt,<br />
deshalb sind wir bestimmt<br />
nicht der Ansprechpartner für<br />
leute, die eine maximale Rendite<br />
im Auge haben. Wir legen das Geld<br />
in festverzinsliche Wertpapiere an<br />
und investieren in Festgelder mit<br />
unterschiedlichen laufzeiten. Wie<br />
gesagt, dass Geld muss ja verfügbar<br />
sein, wenn es gebraucht wird.<br />
? Noch mal zurück zur einlagensicherung.<br />
Nun hat sich ja in der letzten<br />
zeit etwas ereignet, womit eigentlich<br />
niemand jemals gerechnet hat, nämlich,<br />
dass eine große Bank pleite gegangen ist<br />
– stichwort ” lehman Brothers“ – das ist<br />
doch sicherlich genau der Gau gewesen,<br />
für den sie vorgesorgt haben sollten.<br />
! Als in den uSA über lehman das<br />
Chapter 11 eröffnet wurde, wurde durch<br />
die BaFin über die deutsche Tochter,<br />
lehman Brothers Bankhaus AG ein moratorium<br />
verhängt. Konkret hieß das, es<br />
durften aus der Bank keine Gelder mehr<br />
herausfließen. Ebenso wenig durfte Geld<br />
in die Bank hinein – es sei denn, diese<br />
Gelder dienten zur Tilgung von Schulden.<br />
Eine gewisse Zeit nach dem moratorium<br />
wurde der sogenannte Entschädigungs-