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MY
NeIGHBour-
Hood
Seite 8
ein Gespräch mit dem Bassisten über
donald duck, regietheater, tief anrührende
Momente und die Schönheit der Musik.
von Andreas lukoschik
kuRT
Rydl
BÄsseR
GehT’s
NIchT!
er ist nicht nur einer der besten,
sondern auch der beliebtesten
attilaRamphisGurnemanzosmindalandfiescoRoccoTimurpogner.
und natürlich der ” ochs“ im
strauss’schen Rosenkavalier. er hat
schon mit allen großen dirigenten
dieser welt gearbeitet von abbado bis
zubin mehta, von karajan bis solti,
von sinopoli bis Nagano. er war auf
der Bühne partner, Gegenspieler und
verbündeter der anderen großen
stimmen dieser welt, von pavarotti
über carreras bis villazón. und
natürlich placido domingo.
ein künstler und mensch, der kurt
Rydl besonders wichtig ist. und wer
beide kennt, weiß, dass das auf
Gegenseitigkeit beruht.
alles das wundert niemanden, denn
? herr Rydl, wenn man in den
opernhäusern dieser welt zuhause
ist, sitzt man ja – wie die Top-models
dieser welt – viel im flieger...
! Zu viel für meinen Geschmack!
? ... wie machen sie das mit
Ihrer stimme. da oben ist die luft
doch staubtrocken?
! Das ” staubtrocken“ ist nicht das
Problem – die Kälte aus der Air Condition
ist es. Aber ein kleiner Schal und möglichst
nix reden hilft ungemein. Oder auf
langen Flügen mal ein feuchtes Handtuch
auf die Nase zu legen, tut auch gut. Aber
ansonsten ist Fliegen nicht das Gesündeste
für die Stimme. Da haben Sie schon recht.
Dass ich es über Jahre gekonnt habe – und
heute immer noch kann – liegt vielleicht
an der Disziplin, im Fluge fast winterschlafartig
alle Funktionen auf halbe Kraft
zu fahren. Auch wenn einen immer wieder
kleine Schweißausbrüche heimsuchen –
weil es zu sehr ruckelt.
? höre ich da flugangst?
! Eine Bedingte. Wer so viel fliegt
wie ich, darf sie eigentlich nicht haben.
und sollte sie auch nicht haben. Aber
wenn es sehr ungemütlich wird, kriege ich
doch die so genannten ” white knuckles“.
Dann verkrampfe ich mich schon mal in
den Arm des Nachbarn.
? haben sie denn schon mal
real etwas unangenehmes erlebt?
! Ich habe einmal das Rausfallen
der Sauerstoffmasken erlebt, weil ein Sauerstoffbehälter
geplatzt war. Der Captain
musste dann sofort – also in einer knappen
minute – von 10 000 metern auf 4 000
runter. Das war extrem unangenehm. und
dann hatte ich wirklich schon oft das Pech,
durch sehr schlechte Wetterfronten zu
fliegen. Da ging mir schon a bisserl mein
Sitzfleisch auf Grundeis. muss ich ehrlich
sagen.
Bothor
Mathias
? hatten sie denn schon davor
kurt Rydl ist der mega-Bass! flugangst gehabt?
fotos: