BILDUNGSSTANDORT HANNOVER
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34 Wege und Möglichkeiten in Richtung Beruf und Einkommen<br />
Berufliche Vollzeitschulen – ein Überblick<br />
Tipp für Eltern<br />
Wenn in einem Beratungsgespräch die<br />
Empfehlung ausgesprochen wird, es wäre im<br />
Anschluss an die allgemeinbildende Schule der Besuch einer<br />
Berufsfachschule zu empfehlen, dann sollte man sofort<br />
gegenfragen: Welche Art der Berufsfachschule ist gemeint?<br />
Welche Ziele sollen mit dem Schulbesuch erreicht werden?<br />
drubig-photo - Fotolia.com<br />
Foto:<br />
©<br />
Mit der Klasse 10 endet die Sekundarstufe I, nicht aber die Schul -<br />
pflicht. Wer die gymnasiale Oberstufe oder ein Berufliches Gymnasium<br />
besucht, hat noch 2 bis 3 Schuljahre vor sich, wer den Weg einer<br />
betrieblichen Berufsausbildung wählt, besucht parallel die Berufs -<br />
schule und wer weder das eine noch das andere plant, muss eine<br />
Vollzeitklasse an einer berufsbildenden Schule besuchen. Das kann<br />
eine öffentliche oder eine private Schule sein.<br />
Aber Vorsicht: Berufsbildende Schulen in privater Trägerschaft müssen<br />
den Charakter einer Ersatzschule haben, also eine vergleichbare<br />
öffent liche Schule ersetzen können (bitte beim Bildungsträger/bei der<br />
jeweiligen Schule erfragen).<br />
Wer die Internetpräsentation einer Berufsbildenden Schule aufruft,<br />
wird möglicher Weise hilflos vor der Fülle der Bildungsangebote<br />
öffentlicher Berufsbildender Schulen stehen (siehe Internetseite einer<br />
Berufsbildenden Schule, Stichwort „Bildungsangebote“). So gibt es<br />
eine Vielzahl von Schulformen, die alle mit „Berufsfachschule“ überschrieben<br />
sind, die sich aber in ihren Zielen und ihren Strukturen<br />
unterscheiden. Daneben gibt es Fachoberschulen, Berufsober -<br />
schulen, Fachschulen sowie die Berufseinstiegsschule mit dem BVJ<br />
(Berufsvor bereitungsjahr/der Produktionsschule) und der BEK (Berufs -<br />
einstiegs klasse) sowie die bereits erwähnte Berufsschule (neben der<br />
betrieblichen Ausbildung als zweites Element der Berufsausbildung, in<br />
der Regel als Teilzeitschule).<br />
Wer einen Durchblick gewinnen möchte, sollte einen Kriterienkatalog<br />
entwickeln, der die Unterschiede zwischen den einzelnen Schulformen<br />
sichtbar macht. So lassen sich berufsbildende Vollzeitschulen unterscheiden<br />
nach<br />
– dem Ziel der Schule (siehe unten)<br />
– den Eingangsvoraussetzungen für einen Schulbesuch<br />
(Schulabschluss, ggf. Praxiserfahrung)<br />
– der Dauer der Schulzeit<br />
– ggf. der Anrechenbarkeit auf eine nachfolgende<br />
(Berufs-)Ausbildung<br />
– dem Träger der Schule.<br />
Ein erster Überblick<br />
Hauptschulabschluss/Realschulabschluss/Erweiterter Sekundarabschluss I/Abitur<br />
Besuch einer öffentlichen oder (anerkannten) privaten berufsbildenden Schule<br />
Vollständige Berufsausbildung<br />
durch eine berufsbildende Schule<br />
Angebote durch *)<br />
– Berufsfachschulen<br />
– Fachschulen<br />
Vorbereitung auf eine<br />
Berufsausbildung<br />
Angebote durch *)<br />
– Berufsfachschulen<br />
– Berufseinstiegsschulen<br />
Erwerb eines höherwertigen<br />
Schulabschlusses<br />
ggf. einer Hochschulzugangsberechtigung<br />
Angebote durch *)<br />
– Berufsfachschulen<br />
– Fachoberschulen<br />
– Berufsoberschulen<br />
– Berufliche Gymnasien<br />
*) Bitte schulische Eingangsvoraussetzungen beachten