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uWe tellkamp
Der Eisvogel Uraufführung
Bühnenbearbeitung von Ute Scharfenberg
Wiggo Ritter ist in London und Nizza aufgewachsen und hat exzellente
Schulen besucht. Als Sohn eines erfolgreichen Bankers ist
ihm eine profitable Karriere sicher. Doch er wendet sich gegen die
Welt seines Vaters, die ihm zynisch und asozial erscheint. Er möchte
Philosoph sein, erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Er legt eine glänzende Doktorarbeit vor, aber sein Professor läßt ihn
überraschend fallen. In seinem Absturz wird Wiggo von einer diffusen
Angst vor Ruin und Katastrophe ergriffen und glaubt zu spüren,
daß auch die Menschen um ihn herum davon erfaßt sind. An
seinem tiefsten Punkt begegnet ihm ein junger Mann, von dem er
sich verstanden fühlt und der sein Freund wird: Mauritz. Mauritz
führt ihn in eine politische Bewegung ein, die an einem radikalen
gesellschaftlichen Umbruch arbeitet. Spät erkennt Wiggo, daß er sich
in den Dienst eines demokratiefeindlichen Kreises gestellt hat. Er
muß sich entscheiden – für seine Grundüberzeugungen oder gegen
sie, für den Freund oder gegen ihn.
Uwe Tellkamp schrieb 2005 einen vielbeachteten Roman, der sich heute, nicht
erst seit der Selbstauslöschung der neonazistischen Terrorzelle »NSU«, als
geradezu prophetische Warnung vor dem prekären Zustand unseres demokratischen
Systems erweist. Wie auch in seinem preisgekrönten Wenderoman
»Der Turm« – die Theaterfassung erlebte am Hans Otto Theater bereits über
40 Vorstellungen – wird die provokante politische Dimension der Handlung
eng verknüpft mit der berührenden Geschichte eines sensiblen jungen Menschen.
Regie Stefan Otteni Bühne+Kostüme Anne Neuser
Premiere 28. September 2012 Spielort Neues Theater
premiere im neuen theater
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