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www.sailing–journal.de | ausgabe 04 / 2008 | august / september

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96 | 97 sailing journal 4 | 08<br />

photographica willi gottschalk<br />

Das Leben fl ießt wie das Meer. Wie oft haben wir<br />

dieses Gleichnis gehört, gelesen, vorgetragen bekommen.<br />

Wie viel Wahrheit steckt dahinter?<br />

Das Leben begann im Meer. Darwins o<strong>de</strong>r Gottes<br />

Spuren folgen? Zu 60 bis 70 Prozent besteht unser<br />

Körper noch immer aus Wasser. Zufall?<br />

Das Leben en<strong>de</strong>t im Meer. Die Frage nach Himmel o<strong>de</strong>r<br />

Hölle stellt sich o<strong>de</strong>r stellt sich nicht? Der Frie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Meeres steckt im Meer allein und damit auch in uns.<br />

Es ist schwer, das Meer zu malen. Ein Leben damit<br />

zu füllen, wür<strong>de</strong> nicht ausreichen. Damit meint<br />

Willi sein eigenes. „Je mehr Bil<strong>de</strong>r ich im Kopf habe,<br />

<strong>de</strong>sto mehr sehe ich, was ich noch nicht gemalt<br />

habe. In <strong>de</strong>n vergangenen 15 Jahren habe ich bestimmt<br />

an die 1.000 Seestücke gemalt. Das Thema<br />

hat so viele unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten,<br />

so viele Erscheinungsformen, dass ich je<strong>de</strong>s<br />

Mal von Neuem beginne. Je nach<strong>de</strong>m, in welcher<br />

Gemütslage ich mich befi n<strong>de</strong>, interpretiere ich i<strong>de</strong>ntische<br />

Licht- und Wellensituationen völlig an<strong>de</strong>rs.“<br />

Es besteht allenfalls eine Grundi<strong>de</strong>e, die sehr unterschiedlich<br />

sein kann. Wenn er zum Beispiel von<br />

einem Text, wie „Taifun“ von Joseph Conrad, ausgeht,<br />

entsteht in seinem Kopf ein Bild, das erst später<br />

zu einem Bild wird. Quasi ein Dialog zwischen<br />

<strong>de</strong>r Leinwand und ihm als Maler. Es ist ein ständiger<br />

Abgleich zwischen <strong>de</strong>m, was in seinem Kopf entstan<strong>de</strong>n<br />

ist, und <strong>de</strong>m, was auf <strong>de</strong>r Leinwand entsteht.<br />

ERLAUBEN DIESELBEN FLUTEN EINE STETIGE<br />

FAHRT. SO IST ES AUCH MIT DEN SPRACHEN:<br />

Es ist <strong>de</strong>r Reiz, etwas zu malen, was man nur äußerst<br />

schwer wie<strong>de</strong>rgeben kann; eine Bewegung ohne<br />

Anfang, ohne En<strong>de</strong>. Einen Fixpunkt sucht das Auge vergeblich<br />

in vielen seiner Bil<strong>de</strong>r. „Manche malen Schiffe,<br />

auf <strong>de</strong>nen die Takelage nicht stimmt, weil sie von einer<br />

Takelage nichts wissen. Die Wellen, die sie malen,<br />

stimmen nicht, weil sie von Wellen zu wenig wissen.<br />

„ICH WILL NICHT UM JEDEN PREIS AN DER TECHNIK WIEDER-<br />

ERKANNT WERDEN. WENN ICH MICH AUF EINE TECHNIK<br />

EINLASSEN WÜRDE, WÜRDE ES MICH ÄRMER MACHEN.“

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