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www.sailing–journal.de | ausgabe 04 / 2008 | august / september

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98 | 98 sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08 99 | 99<br />

Um eine Welle zu malen, muss ich wissen, wie<br />

eine Welle funktioniert. Wenn ich sie falsch male,<br />

ist es so, als ob ich eine Lokomotive mit viereckigen<br />

Rä<strong>de</strong>rn malen wür<strong>de</strong>. Eine Welle funktioniert eben<br />

nach ganz bestimmten physikalischen Gesetzmäßigkeiten.<br />

Ich habe unendlich viele Bücher über das<br />

Thema gelesen und natürlich – sehen, sehen, sehen<br />

und nochmals sehen. Man muss lernen, wann und<br />

warum gute Bil<strong>de</strong>r funktionieren.“ So schrieb ihm ein<br />

Physiker ins Gästebuch: „Sie versuchen, die Berechnung<br />

<strong>de</strong>r Wellen sichtbar zu machen, ich versuche,<br />

sie zu berechnen.“ Es sind aber nicht nur Wellen<br />

und Bewegungen, die sich nie wie<strong>de</strong>rholen. Auch<br />

seine unterschiedlichen Techniken lassen Gestaltungs-<br />

und Gedankenfreiräume. „Viele Maler haben<br />

irgendwann ihren Stil gefun<strong>de</strong>n und behalten ihn für<br />

immer o<strong>de</strong>r für lange Jahre. Bei mir wie<strong>de</strong>rholt sich<br />

immer wie<strong>de</strong>r ein Thema – das Meer, die Techniken<br />

än<strong>de</strong>rn sich. Ich kann zwischen allen Techniken hin-<br />

und herspringen, das Thema muss es zusammenhalten.<br />

Früher hieß es, ich wür<strong>de</strong> nach meinem Stil suchen.<br />

Das Gegenteil ist <strong>de</strong>r Fall. Ich suche ihn nicht.<br />

Ich lasse es mir bewusst offen, in welchem Stil ich<br />

welches Bild malen will. Ich kann <strong>de</strong>n kompletten<br />

Fundus <strong>de</strong>r Kunstgeschichte plün<strong>de</strong>rn und schauen,<br />

wer was wie gemacht hat, und bin<strong>de</strong> es in mein<br />

Thema ein.“ Holzplatten o<strong>de</strong>r Tapetenmuster eignen<br />

sich beson<strong>de</strong>rs für seine mitunter tiefen Pinselbewegungen.<br />

Starke Strukturen benutzt Gottschalk bewusst,<br />

um Wirkungen nachhaltig zu beeinflussen.<br />

Er sucht sich bestimmte Strukturen heraus, je nach<strong>de</strong>m,<br />

was er malen will. Das gehört zu <strong>de</strong>n grundsätzlichen<br />

Gedanken eines je<strong>de</strong>n Künstlers; welche<br />

Technik, welcher Untergrund? Öl o<strong>de</strong>r doch lieber<br />

Aquarell? Pinsel, Spachtel o<strong>de</strong>r Finger? Lasieren<strong>de</strong><br />

Technik o<strong>de</strong>r pastös?<br />

„MANCHMAL WILL EIN BILD EINFACH NUR SCHÖN SEIN.<br />

DAS IST LEGITIM. ES MUSS NICHT IMMER EIN GROSSER<br />

GEDANKENAPPARAT DAHINTER STEHEN.“

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