der feine Unterschied Der Diesseits - Humanistischer Verband ...

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Dorit Albrecht erdigt sein wolle. „Man muss sich ja langsam mal kümmern, auch wenn ich noch zwanzig Jahre mitspielen möchte.“ Da kam die Einladung zur Eröffnung des Humanistischen Bestattungshaines gerade richtig. Auf der gedruckten Einladungskarte strahlte ein kleines Bäumchen im purpurroten Laub auf der ansonsten lichten grünen Fläche. Die langjährige Regieassistentin mit einem geübten Blick für Bilder fühlte sich „magisch“ angezogen: „Das könnte es sein.“ Den Friedhof kannte sie, Freunde der Eltern liegen dort und sie selbst war auf der Beerdigung von Hildegard Knef, die dort ein Ehrengrab hat. Nach der offiziellen Eröffnungsrede in der Feierhalle öffneten sich die Glastüren und gaben den Blick auf den Bestattungshain frei. Die Septembersonne strahlte genau auf diesen Baum und „Prunus cerasifera nigra“, die Blutpflaume, leuchtete in unbeschreiblich warmen Rottönen. „Da wusste ich, Dorit, das ist dein Platz. Es war Liebe auf den ersten Blick. Diese Farbe entspricht genau meinem Temperament.“ Wer Frau Albrecht erlebt, weiß, dass sie recht hat. Die energiegeladene Dame musste während ihrer Berufsjahre als Regieassistentin Schauspieler und Laiendarsteller motivieren, auch noch nach 8 Stunden Drehzeit mit Schwung durchs Bild zu stürmen. Diesen Elan bringt sie heute in die Seniorenarbeit des Humanistischen Verbandes ein. Hinzu kommt, dass die gebürtige Zehlendorferin es auch irgendwie gut findet, in diesen Kiez zurückzukehren, auch wenn sie die Gegend schon als Kind verlassen hat. Ihr Berufsleben spielte sich in den DEFA-Studios im brandenburgischen Potsdam-Babelsberg ab. Ein bisschen Brandenburg wird sie dann auch wieder um sich haben. Der Holzbildhauer Andreas Dorfstecher versicherte ihr, dass die Eiche, die er für die Stele gespalten hat, aus einem Wald bei Perleberg stammt. 12 4/2007 Das Planquadrat FA Nr. 49, genau einen Quadratmeter groß, ist jetzt ihres. 349 Euro hat sie sich dies kosten lassen. Die darauf stehende Blutpflaume ist noch ein junges Bäumchen. Sie wird es immer mal besuchen in den nächsten Jahren, will sehen, wie wunderschön es im Frühling blüht, ob es Früchte trägt und ob wirklich so viele Vögel in ihm nisten. Dies verspricht zumindest ein botanisches Lehrbuch. Sie wird sich dem Baum vorstellen, ihm ihr Leben erzählen. „Ich bin weder verwirrt, noch spirituell angehaucht, aber vielleicht kann das der Ort werden, an dem ich mir über mich selbst Gedanken mache.“ Gedanken über ihre Bestattung muss sie sich nun nicht mehr machen: „Es ist ein gutes Gefühl, das geregelt zu haben.“ Wenn der Sohn das nächste Mal zu Besuch kommt, wird sie ihm das Fleckchen zeigen. Und sie wird auch eine Bekannte mitnehmen, die noch zögerlich ist. Am Eröffnungstag hat sie jedoch schon mit einer Birke, nicht weit von ihrem Baum entfernt, geliebäugelt. Weitere Informationen: Regina Malskies, 030 61390441 Michael Bauer Humanistischer Verband beantragt Weltanschauungsschule Nürnberg – Ergänzend zu seiner Berufungsklage für seine reformpädagogische Grundschule hat der HVD-Nürnberg am 20. September 2007 nun auch die Zulassung einer humanistischen Weltanschauungsschule beantragt. Diese Schule soll in den Unterrichtsmethoden der reformpädagogischen Schule weitgehend entsprechen, jedoch ein noch größeres Gewicht auf ein weltlich-humanistisches Schulprofil legen. ■ Ein entsprechender Zulassungsantrag wurde von bisher 35 Eltern unterstützt. Sie haben den HVD-Nürnberg als Schulträger beauftragt, eine solche Schule zu errichten und zu betreiben. Eine Reaktion der für die Genehmigung zuständigen Regierung von Mittelfranken lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Bereits vier Jahre währt der Kampf um die Genehmigung einer reformpädagogischen Schule im mittelfränkischen Fürth. Im Februar hatte das Verwaltungsgericht Ansbach den Antrag auf eine Humanistische Schule negativ entschieden. Auch die Einholung eines eigenen pädagogischen Fachgutachtens zur Beurteilung des Konzepts hatte das Gericht abgelehnt. Darauf reagierte der HVD mit Unverständnis, denn „unser Konzept hat diese Abfuhr nicht verdient“, so Helmut Fink, der Vorsitzende des Verbandes in Nürnberg und Mitglied des HVD-Bundesvorstandes. Inzwischen geht der Prozess vor dem Verwaltungsgericht in München in Berufung. Der HVD Nürnberg spielt eine Vorreiterrolle, wenn es um die humanistische Betreuung und Erziehung von Kindern geht. In seinen öffentlichen Kindertagesstätten werden derzeit 270 Mädchen und Jungen liebevoll betreut. Da wundert es nicht, dass viele Eltern an einer humanistischen Schulbildung ihrer Kinder interessiert sind, zumal es noch keine Privatschule in Fürth gibt. Der Humanistische Verband Nürnberg will in Fürth nicht lockerlassen. Die Genehmigung der HVD-Privatschule in Berlin zeigt, dass die verfassungsmäßige Gleichbehandlung von anerkannten Weltanschauungsgemeinschaften möglich und politisch sowie gegebenenfalls juristisch durchsetzbar ist. HVD-Nürnberg füttert „Internetradio“ Nürnberg – Der HVD-Nürnberg beschreitet neue Wege der Internetkommunikation. Er stellt künftig regelmäßig Podcasts im mp3- Format zu wichtigen Ereignissen aus dem Verbandsleben auf seiner Homepage zum Anhören oder Herunterladen zur Verfügung – journalistisch aufbereitet, vor Ort produziert und informativ. ■ Geschäftsführer Michael Bauer, der in jungen Jahren selbst für das Fernsehen gearbeitet hat, freut sich: „Wir wollen das Medium Internet mit seinen großartigen Möglichkeiten nutzen, um über unsere Angelegenheiten nach professionellen Standards zu berichten. Mit dem Einstieg ins Podcasting sind wir in diesem Bereich journalistisch in einer angemessenen Qualität vertreten.“ Der HVD-Nürnberg setzt sich damit von der im freigeistig-humanistischen Pu-
likationswesen verbreiteten Sendeform der eingesprochenen Rundfunkrede ab. Im Bayerischen Rundfunk etwa gibt es in den frühen Morgenstunden des Sonntags einmal monatlich ein kurzes Fenster, das vom Bund für Geistesfreiheit Bayern mit selbst gesprochenen Beiträgen gefüllt wird. Die Senderechte der Kirchen in Rundfunk und Fernsehen sind reichhaltig. Eigene Magazinsendungen, kirchlich beaufsichtigte Redaktionen, die Übertragung von Gottesdiensten sind hierfür Beispiele. Abgesichert wird der kirchliche Einfluss auf die Berichterstattung auch durch die zahlreichen kirchlichen Sitze in den Rundfunkräten. Die Sendemöglichkeiten freigeistiger Verbände im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind dagegen sehr gering und ihr Einfluss auf die Berichterstattung ist marginal. „Umso wichtiger ist es, diese alten Medienstrukturen zu durchbrechen und neue Verbreitungswege zu nutzen“, so Bauer. Nachdem das Internet auch als Audiomedium prinzipiell allen zugänglich ist, müssen hier nicht erst mühsam juristische oder technische Voraussetzungen geschaffen werden. Der erste humanistische Podcast berichtet über das Eröffnungsfest der neuen Kinderkrippe im Nürnberger Stadtteil Mögeldorf. Er enthält unter anderem Interviews mit der Grünen-Landtagsabgeordneten Christine Stahl, der Krippenleiterin Julia Ehmke und dem Nürnberger HVD-Vorsitzenden Helmut Fink. Ein weiterer Podcast über das Fest anlässlich des symbolischen Spatenstichs für das innovative Wohnprojekt „WohnenPlus“ am Nürnberger Karl-Bröger-Platz, an dem das Humanistische Sozialwerk Bayern beteiligt ist, befindet sind ebenfalls auf der Homepage www.hvd-nuernberg.de und wartet auf Zuhörer. Die Produktionen werden von der Firma Träger P.R. Fürth, betreut. Michael Bauer Häuser für Kinder Nürnberg – Der Humanistische Verband Nürnberg eröffnete zwei neue Kinderkrippen in Nürnberg und Fürth ■ Humanistisches Haus für Kinder Nürnberg-Mögeldorf Am 3. September hat die neue zweigruppige Humanistische Kinderkrippe in Mögel- dorf ihren Betrieb aufgenommen. Nach etwa sechs Monaten Bauzeit werden jetzt in Nürnberg-Mögeldorf 24 kleine Nürnbergerinnen und Nürnberger vom Neugeborenen bis zu drei Jahren liebevoll und fürsorglich betreut und gefördert. Der HVD-Nürnberg hat damit seinen seit 1994 bestehenden Kindergarten in der Ziegenstraße zum „Haus für Kinder“ erweitert. Er bietet dort künftig 74 Betreuungsplätze für Kinder von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr an. Das pädagogische Team umfasst neun Mitarbeiterinnen, die von hauswirtschaftlichen Kräften unterstützt werden. Die Verpflegung der Kinder wird frisch und „bio“ in der Einrichtung von einem qualifizierten Koch zubereitet. Bei der gelungenen Eröffnungsfeier am 27. September konnten unter anderem die Grünen-Landtagsabgeordnete Christine Stahl und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Gebhardt Schönfelder, begrüßt werden. Aus dem Stadtrat ebenfalls gekommen waren Ulrike Hölldobler-Schäfer (CSU), Dr. Susanne Jauch und Arif Tasdelen (beide SPD). ■ Humanistisches Haus für Kinder Fürth-Am Südstadtpark Nicht ganz so reibungslos ging die neue Kinderkrippe in Fürth in Betrieb. Zwar kamen auch hier Anfang September die Kleinen in ihre Krippe – doch das Gebäude war noch gar nicht fertig. Nachdem widrige Stimmen im Fürther Stadtrat den Baustart verzögert hatten und zudem noch während der Errichtung manche unerwartete Schwierigkeit überwunden werden musste, konnte die Krippe zunächst nur einen Notbetrieb im Mehrzweckraum des Bestandsbaus aufnehmen. Am 1. Oktober war es dann aber so weit: Das neue, schöne und lichtdurchflutete Gebäude konnte von den 12 kleinen Kindern und ihren drei pädagogischen Begleiterinnen in Beschlag genommen werden. Damit werden im nunmehr sechsgruppigen Humanistischen Haus für Kinder in Fürth 140 Kinder im Alter bis 12 Jahren betreut. Am 19.10. kam dann gleich hoher Besuch: Der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und der Vorsitzende des Fürther Sparkassen-Vorstands Rainer Heller brachten einen Scheck vorbei und stießen mit den Aktiven vor Ort auf das neue Gebäude an. Neuer Regionalverband in der Region Weser- Ems Hannover – Als Zeichen eines gewachsenen Selbstbewusstseins gründeten 24 Delegierte aus Humanistischen Verbänden niedersächsischer Städte und Landkreise am 8. September 2007 in Brake an der Unterweser einen neuen Regionalverband. Er wird sich weit über das Weser-Ems-Gebiet hinaus bis an die Elbe erstrecken und auch den Humanistischen Verband Bremen mit einbeziehen. ■ Die langjährige Arbeitsgemeinschaft, die als freiwilliger Zusammenschluss unter dem Namen „Freie Humanisten“ über 50 Jahre im Norden Niedersachsens funktionierte, wurde nun zum Verbandsteil des Humanistischen Verbandes Niedersachsen. Satzung und Neugründung erfolgten mit großer Mehrheit. Mit Hartmut Meyer an der Spitze werden sich im Vorstand langjährige Erfahrung und neuer Elan ideal ergänzen. Der Präsident des Humanistischen Verbandes Niedersachsen, Prof. Dr. Hero Janßen, sowie der Landessprecher Jürgen Gerdes, zeigten sich zufrieden mit dem Sitzungsverlauf und bekräftigten ihre Unterstützung bei der künftigen Arbeit. Diese wird vorrangig auf der Koordinierungsebene liegen, wobei die Orts- und Kreisverbände weiterhin ihre eigenständige Arbeit bei der Betreuung ihrer Mitglieder wahrnehmen. Eine erste Arbeitstagung des Regionalverbandes fand bereits am 10. und 11. November in Tossens zum Thema „Umweltschutz“ statt. Der Einladung zur bereits in der bisherigen Arbeitsgemeinschaft schöne Tradition gewordenen Morgenfeier (Matinee) waren neben den Delegierten der Mitgliedsverbände auch zahlreiche Gäste gefolgt. Die Feieransprache hielt der Landessprecher Jürgen Gerdes zum Thema „Wir Humanisten – Werte und Ideale für eine moderne, säkulare Gesellschaft“. 4/2007 13
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Seite 34 und 35: Michael Bauer / Alexander Endreß (
Seite 36 und 37: 34 OPPO-VERLAG - Postfach 61 02 16,
Seite 38 und 39: Der „Humansozialist“ Ossip K. F
Seite 40 und 41: 38 Mitteilung des Herausgebers Bezi
Seite 42 und 43: HUMANISTISCHER VERBAND DEUTSCHLANDS
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