der feine Unterschied Der Diesseits - Humanistischer Verband ...
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äußere Darstellung. <strong>Der</strong> <strong>Verband</strong> hat Lebenskunde<br />
als Bundesprojekt auf den Weg<br />
geholfen.<br />
Die Patientenverfügungen sind ein Erfolgsprojekt.<br />
Beson<strong>der</strong>s auf diesem Feld hat<br />
<strong>der</strong> HVD politisch erfolgreich gearbeitet.<br />
Hier wie auf an<strong>der</strong>en Gebieten gelang <strong>der</strong><br />
Erfolg auch deshalb, weil sich Einzelne auf<br />
ihren Spezialfel<strong>der</strong>n hervortun konnten.<br />
Gita Neumann möchte ich vor allen nennen<br />
und ihr hier öffentlich den Dank des<br />
<strong>Verband</strong>es aussprechen.<br />
Innere Konflikte haben wir immer wie<strong>der</strong><br />
beigelegt. Wer als <strong>Verband</strong> keine Wi<strong>der</strong>sprüche<br />
und Interessenunterschiede<br />
kennt – ist schon irgendwie tot. Es gibt<br />
eine Partnerschaft mit Jugendweihe<br />
Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern<br />
wurde ein Landesverband gegründet.<br />
Weitere Gründungen stehen in Aussicht.<br />
Die Württemberger und Sachsen-Anhaltiner<br />
Humanisten haben wir „assoziiert“ –<br />
wir arbeiten mit ihnen zusammen, als seien<br />
sie Mitglied.<br />
Eine Bundesakademie und ein Hilfswerk<br />
sind entstanden. In die Umsetzung des Personenstandsrechtsän<strong>der</strong>ungsgesetzesmischen<br />
wir uns ein. Mit dem „Humanistischen<br />
Pressedienst“ gibt es eine tägliche<br />
Öffentlichkeit. Mit all dem und weiteren<br />
Initiativen wird <strong>der</strong> Name „<strong>Humanistischer</strong><br />
<strong>Verband</strong>“ immer mehr zu einem anerkannten<br />
Zeichen in Deutschland, das wir schützen<br />
müssen.<br />
Die Reformen<br />
<strong>Der</strong> Bundesverband HVD lässt sich nicht<br />
rein ehrenamtlich führen. Er braucht jedoch<br />
ein großes Maß an Ehrenamtlichkeit zu seiner<br />
Legitimation. Aber ein Teil seiner Arbeit,<br />
die mehr wird, muss auch bezahlt werden.<br />
Wir wissen – ich benutze etwas ironisierend<br />
einen Marxschen Begriff –, dass die<br />
„Springquellen des Reichtums“ vor Ort<br />
nicht gerade lebhaft sprudeln. Aber wir werden<br />
zusammenlegen und schauen, was wir<br />
uns leisten können und müssen und wie wir<br />
zu einem „Generalsekretär“ kommen.<br />
Wir sind nun auf dem Weg, eine Reform<br />
<strong>der</strong> <strong>Verband</strong>sstrukturen vorzunehmen mit<br />
den Zielen: mehr Bundespräsenz, größere<br />
Effektivität, Professionalität und Sparsamkeit,<br />
mehr politische Handlungsfähigkeit<br />
und überprüfbare Verantwortlichkeit. Wir<br />
wollen Verwaltungs- und Reisekosten zugunsten<br />
einer professionelleren <strong>Verband</strong>sführung<br />
reduzieren.<br />
Es werden politisches Verständnis und<br />
organisatorisches Schöpfertum vor allem<br />
<strong>der</strong> gewählten Funktionäre und <strong>der</strong> Geschäftsführungen<br />
gefragt sein, wenn wir an<br />
die Reform <strong>der</strong> Bundesfinanzen gehen.<br />
Niemand will ein „Gesamtkunstwerk“ –<br />
aber wir müssen die langfristigen Strukturän<strong>der</strong>ungen<br />
unseres <strong>Verband</strong>es zur<br />
Kenntnis nehmen und überlegen, wie wir<br />
eine gerechte Beitragsordnung so hinbekommen,<br />
dass das „Abgabensystem“ nicht<br />
das innere demokratische System des <strong>Verband</strong>es<br />
dominiert; dass die Teilnahme an<br />
Gremiensitzungen erschwinglich bleibt;<br />
dass die <strong>Verband</strong>sstrukturen ebenfalls gerecht<br />
sind und nicht „reichere“ Verbände<br />
die „ärmeren“ (z.B. hinsichtlich <strong>der</strong> Delegiertenzahlen)<br />
an die Wand spielen o<strong>der</strong><br />
den „reicheren“ alle Deckungslücken des<br />
Haushaltes immer wie<strong>der</strong> aufgedrückt werden.<br />
Je vielgestaltiger unser HVD agiert, desto<br />
differenzierter sind die Formen <strong>der</strong> Mitgliedschaft<br />
vor Ort, die För<strong>der</strong>ungen, die<br />
„Geschäfte“ und <strong>der</strong>en Strukturen (z.B.<br />
gGmbH) sowie die Angebote „von <strong>der</strong> Wiege<br />
bis zur Bahre“. Das müssen wir mitdenken.<br />
Unsere Dienstleistungen<br />
Viele säkulare Verbände haben diese<br />
Schwierigkeiten nicht, weil sie solche Projekte<br />
nicht haben. Wir wollen diese Probleme<br />
des organisierten Humanismus. Wir setzen<br />
auf Langfristigkeit, nicht auf den kurzen<br />
öffentlichen Erregungseffekt angesichts von<br />
Ungerechtigkeiten, die uns von Seiten <strong>der</strong><br />
Regierungen und <strong>der</strong> Kirchen angetan werden.<br />
Unsere Politik folgt unserem Tun. Wir<br />
sind gut im politischen und theoretischen<br />
Denken, wo wir etwas tun, wo wir Mitdenkende<br />
gewinnen, wo unsere Fragen gefragt<br />
sind. Unsere „Geschäfte“ dienen zuallererst<br />
den Menschen und zwar allen, denen sie als<br />
Dienstleistung nützen – auch religiösen<br />
Menschen, wenn sie sie annehmen. Unsere<br />
„Geschäfte“ tragen dazu bei, Humanismus<br />
zu beför<strong>der</strong>n, wohl wissend, dass dies viel<br />
mehr ist als unser <strong>Verband</strong> bewegt. Sie bringen<br />
Menschen in Lohn und Brot – nicht<br />
nur Mitglie<strong>der</strong> unseres <strong>Verband</strong>es. Sie geben<br />
Rückhalt für gemeinnütziges Wirken,<br />
überzeugen Menschen in ihrem Leben vom<br />
Gehalt des Humanismus. So nützen die<br />
„Geschäfte“ auch dem <strong>Verband</strong>. Dass sie<br />
auch Geld bringen, das versteht sich von<br />
selbst. Aber in dieser Reihenfolge formulieren<br />
wir unsere Kriterien an unsere „Geschäfte“.<br />
Es darf gelacht werden<br />
Wir sind kein <strong>Verband</strong> sauerteigiger Kirchenfrontkämpfer,<br />
son<strong>der</strong>n ernsthafte Hedonisten.<br />
Also, liebe Freundinnen und<br />
Freunde, verlieren wir bei all dem, was zu<br />
tun ist, nicht unseren Humor. Nehmen wir<br />
das Ganze einmal bergsteigerisch und<br />
schauen aus diesem Grund nach Großbritannien<br />
(für den Tipp bedanke ich mich<br />
beim Agenturleiter von hpd-online). Auf<br />
<strong>der</strong> Insel über dem Ärmelkanal ist „HVD“<br />
eine „Bergbewertungskategorie“.<br />
HVS z.B. heißt „hard very severe“, was<br />
bedeutet, dass <strong>der</strong> englische technische<br />
Schwierigkeitsgrad 4b, 4c o<strong>der</strong> 5a vorliegt<br />
(was immer das ist; ich vermute: angeseilt<br />
wan<strong>der</strong>n). Darauf aufbauend gibt es in aufsteigen<strong>der</strong><br />
Reihenfolge folgende Schwierigkeitsgrade:<br />
M wie „mo<strong>der</strong>at“, D wie „difficult“,<br />
HD wie „hard difficult“, VD wie<br />
„very difficult“ – und schließlich HVD wie<br />
„hard very difficult“.<br />
Das haben wir immer geahnt – und sind<br />
im HVD. ●<br />
AUSBLICKE<br />
4/2007 19