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in diese Region, später erwachte auch das Interes-<br />
se für die dortige Esskultur. Die wohl bekannteste<br />
unter den Elsässer Vorspeisen ist die die Pâté de<br />
foie gras, die Pastete aus der Gänseleber. Auch<br />
„Ardapfala“ (Kartoffeln) spielen neben Weißkohl<br />
und Sauerkraut in elsässischen Traditionsgerichten<br />
eine wichtige Rolle, so auch im Coucroute, geschmortem<br />
Schweinefl eisch mit Kohl. Und da man<br />
sich dort zwischen klassischen Weinbaugebieten<br />
bewegt, werden zahlreiche Gerichte mit dem guten<br />
Rebensaft fein veredelt.<br />
„Kochen ist nicht nur Handwerk, Kochen ist vor<br />
allem auch eine Kunst. Mich immer wieder mit<br />
neuen Variationen auseinanderzusetzen oder der<br />
Übersetzung traditioneller Gerichte in eine leichte,<br />
bekömmliche Küche − das hat für mich sehr<br />
viel mit Kreativität zu tun“, erläutert der Küchenchef<br />
seine Arbeit. Und tatsächlich gibt er der<br />
Kreativität auch gerne Raum, vor allem in jenen<br />
Gerichten, die er im Kopf hat und nicht in der Kar-<br />
te zu fi nden sind. Seit Jahren hat er es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, diese Kreationen direkt an den<br />
Tischen der Gäste vorzustellen; hier kann er direkt<br />
Auskunft geben über besondere Geschmackskomponenten<br />
oder die Herkunft der Lebensmittel.<br />
Individuelle Wünsche werden immer gerne aufgenommen.<br />
An jedem Donnerstag- und Freitagabend<br />
bereitet er diese neuen Kreationen frisch für das<br />
Schnuppermenü zu, einem preiswerten Vier-Gänge-<br />
Menü, dessen Angebot monatlich wechselt.<br />
Handgemacht ist hier alles, selbst eine einfache<br />
Boullion. Schon häufi g musste Iven Adank die Erfahrung<br />
machen, dass der Gast selbst bei dieser<br />
schon einen merklichen Geschmacksunterschied<br />
lobend erwähnte – eigentlich ein Armutszeugnis<br />
für Deutschlands Gastronomie, wie er sagt. Gute<br />
Weine unterschiedlicher Nationalitäten und Provinzen<br />
werden im Ausschank angeboten; hier legt<br />
man sich bewusst nicht auf die Franzosen fest,<br />
denn empfohlen wird, was das gewählte Gericht<br />
harmonisch ergänzt − dazu gehört ebenso ein<br />
schöner runder Grauburgunder wie ein Pinot Noir<br />
oder ein Crémant von Hauswinzer Pierre Colon.<br />
Obgleich im ClamArt ein gehobener Standard geboten<br />
wird, sind Bedenken bezüglich überhöhter<br />
Preisen oder eines distinguierten Ambientes unbegründet.<br />
Hier geht’s gemütlich zu, für Gäste des<br />
Hotels wie für Gäste, die sich ausschließlich kulinarisch<br />
verwöhnen lassen möchten. Zu den zahlreichen<br />
Stammgästen sind mittlerweile auch viele<br />
junge hinzugekommen, die die Unkompliziertheit<br />
des Hauses schätzen. Gerade halten eine neue Bestuhlung<br />
und strahlend weiße Sonnenschirme Einzug<br />
in der grünen Buchenlaube, dem kleinen Bier-<br />
IVEN ADANK SCHAFFT EINE GELUNGENE VERMÄHLUNG DER TRADITIONELL-ELSÄSSISCHEN<br />
„CUISINE ALSACIENNE“ UND EINER LEICHTEN, ZEITGEMÄSSEN KOCHKUNST.<br />
garten vor dem Haus, in dem man perfekt den Tag<br />
ausklingen lassen kann. Neu wurde auch eine Spezialität<br />
auf der Getränkekarte eingeführt: das spritzig<br />
feine Andechser spezial hell vom Fass, das in<br />
der gesamten Region ausschließlich im Restaurant<br />
ClamArt ausgeschenkt wird. Ein wenig stolz ist<br />
Iven Adank auf die Zusage der Brauerei, denn diese<br />
gleicht einem kleinen Ritterschlag.<br />
Jetzt, wo die Temperaturen langsam steigen, verlangt<br />
auch der Magen nach sommerlich-leichten<br />
Gerichten. Gerade erst hat der Chef de Cuisine mit<br />
seinem Partner Olaf Bergmann in der Küche ge-<br />
wer kocht denn da? � quadrat 06 / 2011 43<br />
tüftelt und wunderbar frische Geschmackserlebnisse<br />
ersonnen, darunter Geeistes von der Paprika<br />
mit Melone, sommerliche Grillvariationen auf ganz<br />
unkonventionelle Art oder aber hausgemachte<br />
Pas ta, gefüllt mit Ziegenfrischkäse in der Rosmarinbutter.<br />
Seine Philosophie lautet auch hier: den<br />
Blick schärfen für kulinarische Trends, Erfi n-<br />
dungsreichtum, ohne die Bodenhaftung aus den<br />
Augen zu verlieren, und an erste Stelle immer die<br />
Frische stellen. Ein Küchenleben, ohne sich selbst<br />
immer wieder neu zu defi nieren? Für Iven Adank<br />
ein klares „Nein“! (nm)<br />
Restaurant ClamArt<br />
Ringhotel Kunsthotel Residenz<br />
21335 Lüneburg<br />
Tel.: (04131) 75991-0<br />
www.residenzhotel.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di. – Fr.: 11.30 – 14.<strong>00</strong> und 18.<strong>00</strong> – 21.30 <strong>Uhr</strong><br />
Sa.: 18.<strong>00</strong> – 21.30 <strong>Uhr</strong><br />
So. + Mo. geschlossen