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78 quadrat 06 / 2011 � kultur 2<br />

Dorf-Kultur<br />

DIE BETZENDORFER KULTURSTATIONEN LADEN IN DIESEM JAHR WIEDER VOM 1. BIS 3. JULI ZUM BESUCH EIN<br />

Wovon ist die Rede, wenn man von einem<br />

„Dorfsterben“ spricht? Gemeint ist einer-<br />

seits die Tatsache, dass weniger Bauern<br />

vorhanden sind, doch vor allem bedeutet ein Dorf-<br />

sterben das Wegbrechen der Infrastruktur, die für<br />

die Versorgung, das Zusammentreffen und den<br />

nachbarschaftlichen Austausch – mit anderen Wor-<br />

ten das Wohlfühlen und die Kommunikation wich-<br />

tig ist – wie ein Krämer, Frisör, die Dorfgaststätte,<br />

ein Arzt oder Apotheker. So erging es seit den<br />

<strong>19</strong>80er Jahren trotz Zuzugs vieler neuer Gemeinde-<br />

mitglieder auch Betzendorf, einem Ort mit uralter<br />

Siedlungsgeschichte, der knapp 15 km von Lüneburg<br />

in südlicher Richtung unweit der B 209 inmitten<br />

hügeliger Landschaft liegt. Wie sich Betzen-<br />

dorf der beginnenden Agonie erfolgreich widersetzte,<br />

und wie es zu den Betzendorfer Kulturstationen<br />

kam, ließ sich QUADRAT von Hansjörg<br />

Witte erzählen.<br />

Ulrich Brandt und Hansjörg Witte, ehemals Mitglieder<br />

des Gemeinderats von Betzendorf, trugen<br />

sich Ende der 90er Jahre mit der Idee, ein Dorfgemeinschaftshaus<br />

ins Leben zu rufen. Die baufällige,<br />

etwa 1<strong>00</strong>-jährige Küsterscheune hinter<br />

VIELE DER RUND 5<strong>00</strong> EINWOHNER SIND KÜNSTLERISCH ODER KUNSTHANDWERKLICH<br />

TÄTIG. JETZT SIND ES SCHON ELF STATIONEN, DIE ZUM BESUCH EINLADEN.<br />

dem alten Küsterhaus, das heute einen Kindergarten<br />

beherbergt, schien nebst Stallungen und Heuboden<br />

das geeignete Gebäude. Ein Antrag von<br />

Hansjörg Witte im Gemeinderat auf Restaurierung<br />

wurde zunächst abgelehnt; erst als auf der Suche<br />

nach Sponsoren der ALA Lüneburg Interesse zur<br />

Lagerung seiner Baumaterialien signalisierte und<br />

dafür sogar die Dachreparatur übernehmen wollte,<br />

kam Schwung in die Gemeinde. Mit einer Mischfi<br />

nanzierung von Gemeinde, Samtgemeinde, Mitteln<br />

der Dorferneuerung und Ritterschaft (heute<br />

Lüneburgischer Landschaftsverband) sowie einem<br />

unermüdlichen Engagement der Dorfbewohner<br />

wurde die verfallene Scheune zu einem Schmuckstück<br />

mit hellen Galerieräumen und sanitären<br />

Anlagen umgestaltet, dessen Fassade dannoch<br />

seine ursprüngliche Schlichtheit bewahrt hat.<br />

Vor elf Jahren dann gründete sich der gemeinnützige<br />

„Kulturverein Küsterscheune Betzendorf“.<br />

Die Gemeinde, die die sanierte Scheune für 50<br />

Jahre von der Kirche gepachtet hat, übergab die<br />

Nutzung ohne die Erhebung einer Miete an den<br />

Verein. Seither wird sie mit ihrer hervorragenden<br />

Akustik jährlich für bis zu vier Konzerte (Klassik,

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