05.12.2012 Aufrufe

Aufbruch in die Zukunft Seite 4

Aufbruch in die Zukunft Seite 4

Aufbruch in die Zukunft Seite 4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14<br />

03 • 2010<br />

Wenn überhaupt, dann s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> beiden Mi -<br />

scher im Stahlwerk vielen bei HKM nur als<br />

monströse Gebilde bekannt. Bei der Frage<br />

nach S<strong>in</strong>n und Zweck erntet man jedoch<br />

zumeist e<strong>in</strong> Schulterzucken. Tatsächlich hat<br />

sich <strong>die</strong> Funktion der rund 2.000 Tonnen<br />

Roh eisen fassenden Mischer im Laufe der<br />

Zeit deutlich geändert. Vor vielen Jahren, als<br />

<strong>die</strong> Hütte noch über sechs Hochöfen verfügte,<br />

wurden <strong>die</strong> Mischer noch ihrem<br />

Na men gerecht und für <strong>die</strong> Ver gleich mäßi-<br />

gung der Roheisenanalysen e<strong>in</strong>gesetzt. Heu-<br />

te jedoch, wo <strong>die</strong> beiden noch verbliebenen<br />

Hochöfen gleich laufen, muss nicht mehr<br />

ge mischt werden. Was nicht heißen soll,<br />

dass <strong>die</strong> Mischer nicht mehr gebraucht werden.<br />

„Heute <strong>die</strong>nen sie als Puffergefäße, um<br />

<strong>die</strong> diskont<strong>in</strong>uierliche Nachfrage auszugleichen“,<br />

erklärt Timm Jesberg, im Stahlwerk<br />

Leiter Fachgebiet Produktverbesserung.<br />

E<strong>in</strong> im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes heißer<br />

E<strong>in</strong>satz. Und da <strong>die</strong> Gefäße tagtäglich flüssigem<br />

Metall und Abgasen ausgesetzt s<strong>in</strong>d,<br />

ist Verschleiß an der Tagesordnung. Nicht<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> so genannter vorauseilender<br />

Verschleiß. Von dem dann <strong>die</strong> Rede ist, wenn<br />

an e<strong>in</strong>er Stelle überproportionaler Abbrand<br />

Kompetenz a Mischerreparatur im Stahlwerk:<br />

Vorauseilenden Verschleiß<br />

erfolgreich bekämpft<br />

und damit e<strong>in</strong>e punktuelle Schwächung der<br />

mit feuerfestem Material ausgestatteten<br />

Gefäße vorliegt. Und genau darum g<strong>in</strong>g es<br />

<strong>in</strong> den letzten Wochen und Monaten.<br />

Regelmäßige visuelle Kontrolle<br />

In der Regel wird e<strong>in</strong>e Neuzustellung der Mischer<br />

nach fünf Millionen Tonnen Durchsatz<br />

fällig. Denn dann s<strong>in</strong>d sie durch den täglichen<br />

Gebrauch so mitgenommen, dass sie<br />

überholt werden müssen. Da man um <strong>die</strong><br />

potenzielle Gefährdung der Schwergewichte<br />

weiß, werden sie praktisch täglich unter <strong>die</strong><br />

sprichwörtliche Lupe genommen. Visuelle<br />

Kontrolle heißt das Zauberwort, um Schadoder<br />

Schwachstellen frühzeitig auf <strong>die</strong> Spur<br />

zu kommen. So wie Ende vorigen Jahres, als<br />

am Übergang vom Schacht zum Panzer <strong>die</strong><br />

hohe Wärmebelastung den Stahlpanzer von<br />

Mischer 2 <strong>in</strong> hellem Orange erleuchten ließ.<br />

Bestes Zeichen dafür, dass etwas nicht<br />

stimmte. „Das Verschleißfutter am Außene<strong>in</strong>guss<br />

war vollständig aufgebraucht, und<br />

das nach e<strong>in</strong>em Durchsatz von nur 2,8 Millionen<br />

Tonnen“, sagt Timm Jesberg. Womit<br />

nicht nur <strong>die</strong> bislang übliche Reisedauer der<br />

Gefäße mehr als gefährdet war, sondern<br />

auch e<strong>in</strong> Verlust an Durchsatz sowie e<strong>in</strong><br />

hoher und wesentlich früherer Kostenaufwand<br />

drohte.<br />

Vorgeschichte mit Folgen<br />

Obwohl der Verschleiß also wesentlich früher<br />

als normal auftrat, war man bei HKM<br />

nicht wirklich überrascht davon. Was wiederum<br />

mit e<strong>in</strong>er Vorgeschichte zu tun hat, <strong>in</strong><br />

deren Verlauf sich bereits so manche Anomalie<br />

angedeutet hatte. Im Mai 2007 war<br />

der Mischer 2 neu zugestellt und <strong>in</strong> Betrieb<br />

genommen worden, wobei im Zuge der<br />

Neuzustellung zur Verbesserung der Tempe<br />

ra turwechselbeständigkeit e<strong>in</strong> anderes<br />

Material als bisher zur Ausmauerung des<br />

E<strong>in</strong> gussschachtes e<strong>in</strong>gesetzt wurde. Schon<br />

unmittelbar nach dem Aufheizvorgang und<br />

vor Inbetriebnahme musste allerd<strong>in</strong>gs der<br />

Übergang zwischen Zyl<strong>in</strong>der- und Schachtmauerwerk<br />

am Außene<strong>in</strong>guss dicht gespritzt<br />

werden, kurz nach der Inbetriebnah<br />

me wiesen <strong>die</strong> Schächte bereits e<strong>in</strong>en<br />

übermäßigen Verschleiß auf. Durch den E<strong>in</strong>-<br />

satz e<strong>in</strong>er hochwertigen Pflegemasse konn-<br />

te <strong>die</strong>ser Verschleiß schließlich gebremst<br />

werden, allerd<strong>in</strong>gs nicht für lange. Denn

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!